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Wandern Fränkische Schweiz: Von den Neideckgrotten über Zuckerhut und Sinterbecken zum Schlüsselstein

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
15.5 km
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
560 m

Burgen, Höhlen undPanoramagipfel. Die Südseite des Wiesenttals zwischen Streitberg und Ebermannstadt präsentiert gleich vier fantastische Aussichtswarten. Doch es gibt noch viel mehr zu sehen: Neben der Ruine Neid-eck erwarten uns eines der schönsten Höhlenensembles der Alb sowie versteckte Sinterbecken.

Beschreibung

Von Streitberg führt unsere Wanderung über das Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz zu den faszinierenden, aber wenig bekannten Neideckgrotten mit ihren großen Höhlen und Durchgängen hinauf, dann über die Hochfläche zum Zuckerhut, hinab zur magischen Welt der Sinterbecken und noch einmal ansteigend über Wallerwarte und Schlüsselstein nach Ebermannstadt.

Zur Neideck

Von der Bus-Hst. oder der Station der Museumsbahn (siehe Tipp) gehen wir kurz Richtung Muggendorf weiter und wandern dann rechts auf der Straße über Bahnlinie und Wiesent hinüber zur anderen Talseite. Unterwegs bieten sich Prachtblicke auf die Felsen nördlich von Streitberg. In Niederfellendorf biegen wir nach links, passieren den Parkplatz des Freibads (wundervoller Blick über die Wiesent nach N) und biegen nach dem Schwimmbad rechts in den breiten Weg zur Neideck ein. Mit Nr. 7 steigen wir zunächst geradeaus, dann links auf einen schmaleren Pfad abzweigend über Kehren zügig bergan, zuletzt auf breiterem Weg nach links zu einer Wegteilung (Bänke) am Fuß der Ruine empor. Mit Rotring u.a. gehen wir hier geradeaus weiter und im Linksbogen zur Ruine hin-auf, zuletzt über eine Brücke zum Bergfried hinüber, von dessen Spitze (Eisentreppe mit 50 Stufen) sich ein umwerfender Blick über das Wiesenttal bietet.

Karstwunder Neideckgrotten

Zur Wegteilung vor der Burg zurückgekehrt, gehen wir zunächst mit Blaustrich nach links und biegen dann nach 50 Metern rechts in den Weg zu den Neideckgrotten (Ww.) ein. Ein steiler Pfad führt uns ohne Mk. zuletzt über Stufen zu einem der bedeutendsten Naturdenkmäler der Alb empor. Bei der Verzweigung unterhalb der Höhlen wählen wir den rechten Weg und steigen zum großen Höhlenportal am rechten Ende der Felsflucht auf. Ein fantastisch geformter Raum nimmt uns auf, durch den man zu den leicht versinterten tieferen Höhlenteilen vordringen kann. Wieder am Höhleneingang hält man sich rechts, durchquert eine malerische Durchgangshöhle und findet rechts eine zweite eindrucksvolle Grotte mit großem vorgelagertem Felsbogen. Nach ihrer Besichtigung gehen wir, dem Wandfuß folgend, durch ein weiteres Felsentor hindurch und erreichen eine Rastbank mit Prachtblick auf Neideck und Müllerfelsen. Trittsichere können von hier über einen drahtseilgesicherten Felsabsatz zu einer dritten Grotte gelangen. Bei der zweiten Grotte beginnt der Abstiegsweg, der sich bald mit der bekannten Route vereinigt; auf ihr kehren wir zur Wegteilung vor der Ruine zurück.

Über Birkenreuth zum Zuckerhut

Hier biegen wir mit Blau-Senkrecht nach links, gehen zunächst geradeaus und steigen dann linkshaltend auf schönem Hohlweg mäßig steil zur Hochfläche auf. Auf einem Schotterweg, dann rechtshaltend auf geteertem Weg erreichen wir den Rand des Weilers Wartleiten, folgen halb links weiter der Mk. und biegen dann beim Ortsschild links in den Weg nach Birkenreuth ein. Auf begrüntem Fahrweg wandern wir mit schönem Blick zurück auf die Kuppen jenseits des Wiesenttals stets geradeaus sanft bergan zu einem Sattel, dann wieder leicht bergab am Waldrand entlang (rechts im Wald imposante Felsgruppen). Ein Teerweg führt uns schließlich nach Birkenreuth hinein und links zum berühmten Brunnenhaus von 1836 hinab. Danach halten wir uns bei der großen Dorflinde rechts und wandern auf einem Schotterweg über die Hochfläche bis zu einer Gabelung. Hier wählen wir den linken Weg, der uns mit sanfter Steigung bergauf führt. Bei einer Wegteilung gehen wir mit der gewohnten Mk. auf einem Fahrweg nach rechts, überqueren eine Senke, durchwandern einen Märchenwald voller bemooster Felstrümmer, passieren eine imposante Felskette und steigen dann steiler in Kurven zum Kamm auf, wo sich die Wege teilen. Von hier führt uns ein Ww. nach rechts auf schmalem Pfad zum kreuzgeschmückten Felsgipfel des Zuckerhuts hinauf, wo uns ein Prachtblick über das untere Wiesenttal und ins Leinleitertal bis Schloss Greifenstein erwartet.

Über die Sinterbecken zur Wallerwarte

Zur Wegteilung zurückgekehrt, halten wir uns, weiter mit Blau-Senkrecht, rechts und wandern auf schmalem Weg zunächst bergab, dann wieder aufwärts durch die Bergflanke. Bei der ersten Gabelung geht es nach links, bei der folgenden nach rechts hinab zu einem Acker, dann nochmals linkshaltend über eine Kuppe hinunter zu einer Straße nahe bei Wohlmutshüll. Auf ihr steigen wir nach rechts ein Stück ab, bis links ein Forstweg abzweigt. Wir biegen auf ihn ein, zweigen aber gleich zu Beginn rechts mit Blauraute und dem Ww. nach Ebermannstadt auf einen begrünten Fahrweg ab. Auf ihm gelangen wir absteigend zu einer Wegteilung und wählen hier rechts den schmalen Wanderweg, der weiter parallel zur Straße bergab führt und schließlich einen Parkplatz erreicht. Von hier geht es mit Blauraute halb links auf einer Forststraße sanft bergauf, dann etwa 10 Minuten am Hang des Ramstertals entlang, bis uns in einer Senke das Rauschen des Wassers auf die Naturwunder aufmerksam macht, die sich beidseits des Weges verstecken. Unmittelbar nach der Brücke über den Bach führt links ein Pfad in das malerische Quellgebiet hinab, in dem an vielen Stellen glasklares Wasser zwischen bemoosten Blöcken hervorsprudelt. Noch größere Attraktionen erwarten uns gegenüber: Etwa 30 Meter nach der Brücke führt rechts ein steiler Pfad den Hang hinunter, dann geradeaus in den Wald hinein, schließlich nach rechts eine weitere Steilstufe hinab und in gleicher Richtung weiter. Hier erwartet uns eine verwunschene Welt aus Wasser, Sinter und Moos: Der Talboden ist mit mehreren großen Wasserbecken angefüllt, getrennt durch kleine Sinterstufen, am oberen Ende stürzt ein kleiner Wasserfall in zwei Stufen herab.

Nach der Besichtigung geht es auf der Forststraße kurz bergan (ein bei einem Jägerstand rechts abzweigender Stichweg führt zu einer Freifläche mit schönem Blick zum Zuckerhut), dann abwärts, schließlich im Linksbogen in die Nordhänge über dem Wiesenttal hinein. Es folgt ein langer sanfter Anstieg, bis wir eine dreifache Wegteilung erreichen: Wir biegen hier mit Blaupunkt links in einen schmalen Hohlweg ein und steigen, an einigen Kreuzwegstationen vorbei, zügig bergan. Nach Querung einer Forststraße (rechts Bank mit schöner Aussicht) bringt uns ein steiler Anstieg zur Kreuzkapelle hinauf. Nach ihr geht es links in den Wald und auf dem zweiten links abzweigenden Weg im Bogen zum Aussichtsturm der Wallerwarte hinauf. Der Aufstieg über 50 steile Treppenstufen wird mit einem atemberaubenden Tiefblick auf Ebermannstadt und schöner Fernsicht belohnt.

Über den Schlüsselstein nach Ebermannstadt

Zur Wegteilung bei der Kreuzkapelle zurückgekehrt, gehen wir mit Blaupunkt nach links, dann rechtshaltend auf breitem Wanderweg in den Wald. Bei einer Wegkreuzung wandern wir geradeaus auf schmalem Pfad weiter und erreichen nach Querung des Burggrabens den Aussichtspunkt auf dem kreuzgeschmückten Schlüsselstein: prachtvoll der Blick auf Ebermannstadt und das untere Wiesenttal. Nach der Gipfelrast kehren wir zur Kreuzung zurück und gehen links mit Blaupunkt auf einem Forstweg in weiten Kurven bergab. Bei Einmündung in eine Forststraße halten wir uns links und folgen ihr, an einer Aussichtsbank vorbei, bis sie nach einem Graben wieder ansteigt. Hier biegen wir mit Blau- und Grünraute spitzwinklig rechts auf einen Wanderweg ab, der durch den Graben bergab und dann unterhalb der Abstürze des Schlüsselsteins durch den Hang führt. Kurz folgt man einer Forststraße nach rechts, dann leitet uns die Mk. links auf unbefestigtem Fahrweg zügig mit schönem Talblick hinab zum Rand von Ebermannstadt. Bei einer Kreuzung gehen wir geradeaus die Straße »Zum Schlüsselstein« hinunter, überqueren die Bahngleise und gelangen über die erste Straße links zum Bahnhof.

Touren-Charakter

Streckenwanderung zu einer Burgruine mit prachtvoller Aussicht, drei weiteren großen Panoramaplätzen, einem einmaligen Karstensemble mit Höhlen, Durchgängen und Felsentoren und zu versteckten Sinterbecken, meist auf guten, teils steilen Wegen

Beste Jahreszeit

Ganzjährig reizvoll (außer bei Schneelage)

Ausgangspunkt

Streitberg, Hst. an der B 470 (301 m), hierher von Ebermannstadt, Bhf. (kostenlose P+R-Plätze, GPS: 49.777391, 11.187094) mit Buslinie 389 in 8 Min. (Mo-Fr alle ungeraden Stunden, Sa/So vom 1.5.-1.11. stdl., vom 2.11.-30.4. nur um 10.02 Uhr). So im Sommer auch Anfahrt mit Museumsbahn möglich (siehe Tipp, Station etwas westl. der Hst.). Hinweis: Da man dann bei der Rückfahrt ab Ebermannstadt flexibler ist, sollte man die Fahrt mit ÖPNV am Beginn der Wanderung absolvieren.

Endpunkt

Ebermannstadt, Bhf. (292 m)

Route

Neideck 0.30 Std. - Neideckgrotten 0.15 Std. - Birkenreuth 0.55 Std. - Zuckerhut 0.35 Std. - Sinterbecken 0.50 Std. - Wallerwarte 0.45 Std. - Schlüsselstein 0.15 Std. - Ebermannstadt 0.40 Std.

Höchster Punkt

Zuckerhut (515 m)

Museumsbahn

Die landschaftlich spektakuläre Bahnlinie durch das Wiesenttal von Ebermannstadt nach Behringersmühle wurde erst 1930 fertiggestellt, aber bereits 1976 wieder stillgelegt. Immerhin blieben die Gleise von der Demontage verschont, sodass einige Jahre später eine private Museumsbahn ihren Betrieb aufnehmen konnte. Sie verkehrt, abwechselnd mit Dampf- und historischen Dieselloks, heute an Sonn- und Feiertagen von Mai bis Ende Oktober. Dann kann man auch auf unserer Tour für die kurze Strecke nach Streitberg historische Bahn-Atmosphäre schnuppern. Genaue Fahrpläne findet man unter www.dampfbahn.net.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.