Bruckmann CMYK quer
Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Vom Wirrenloch zum Plecher Höhlengebiet

Anspruch:
leicht
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
16.5 km
Aufstieg:
370 m
Abstieg:
370 m

Höhlenwelten und Waldeinsamkeit. Das riesige Waldgebiet des Veldensteiner Forstes verbirgt an seinem Westrand eine Fülle von Höhlen ganz unterschiedlichen Charakters. Der Plecher Höhlenweg verbindet fünf von ihnen, unsere Route fügt noch drei weitere, besonders spektakuläre hinzu.

Beschreibung

Unsere Wanderung führt über die außergewöhnliche Spalthöhle des Wirrenlochs zum Karstwunder der Polsterweiherhöhle, folgt dann dem Höhlenweg und erreicht über das eindrucksvolle Kuckucksloch wieder den Ausgangspunkt.

Zum Wirrenloch

Am Parkplatz finden wir den Ww. zum Wirrenloch und wandern mit Grünwimpel auf breitem Weg Richtung N. Bei der ersten Wegteilung bleiben wir linkshaltend am Waldrand, überqueren eine große Freifläche und erreichen wieder den Rand eines Waldes, in dem sich erste zerklüftete Felsen zeigen. Wenig später führt uns Grünwimpel nach rechts in den Wald zu einem bizarren Felszirkus und auf kurzem Stichweg hinauf zum originell durchlöcherten Portal des Wirrenlochs. Im Inneren staunt man nicht wenig: Der imposante, leicht versinterte Hauptgang verläuft – ein wohl singulärer Fall – genau im rechten Winkel zum Eingang.

Übers Glaserdenkmal zur Polsterweiherhöhle

Wieder auf dem Hauptweg, führt uns Grünwimpel (später auch Blaupunkt) an zerklüfteten Felsgruppen entlang, dann nach rechts bergauf und auf gewundenen Pfaden durch den Wald. Bald erreichen wir eine Forststraße und biegen rechts mit Gelbstrich auf sie ein . An einer großen Wegkreuzung verlassen wir alle Wandermarkierungen und gehen mit dem Radweg BT 20 geradeaus weiter. So erreichen wir bald die Waldstraße nach Mosenberg, halten uns kurz links und zweigen dann rechts auf einen Forstweg ohne Mk. ab, der uns nach links zu einigen Waldhütten führt.Bei einer grün gestrichenen Hütte steigen wir auf breitem Weg nach rechts leicht bergan. Bald mündet er in einen Schotterweg, der uns nach links zum Denkmal für den 1838 ermordeten Förster Glaser hinableitet. Kurz danach folgt eine große Kreuzung: Wir steigen auf dem ersten rechts abzweigenden Weg mit Nr. 8 bergan, passieren die Felsgruppe Dachsbau und treffen nach einer Kuppe auf die Mk. Gelbpunkt; mit ihr biegen wir links auf einen anderen Forstweg ab. Bei Einmündung in einen Schotterweg geht es nochmals nach links und zum Hammergrünfelsen hinab, in dem sich die Polsterweiherhöhle befindet. Der in zwei Etagen gegliederte Hohlraum mit fünf Öffnungen zählt zu den eindrucksvollsten Karstgebilden weit und breit.

Zum Felsenloch

Wir gehen auf dem markierten Weg noch etwa 100 m weiter und zweigen dann spitzwinklig rechts auf einen begrünten Forstweg ab, der, immer nahe am Waldrand, am Südhang des Büchelbergs entlangführt. Erst bei Vereinigung mit Weg Nr. 8 biegen wir rechts ab und wandern tiefer in den Wald hinein. Bei der großen Wegkreuzung halten wir uns links und folgen dem Schotterweg bergab. Kurz nach einer tiefen Doline treffen wir auf die Gelbwimpel-Mk. des Plecher Höhlenwegs, der wir nun für längere Zeit folgen. Sie führt uns nach links auf schmalem Pfad steil zu einem Bergrücken empor und dann rechtshaltend zum Felsenloch. Dank einer neu gebauten Brücke kann man direkt in den Abgrund der Schachthöhle blicken, in der reiche Funde (s. Info) gemacht wurden.

Höhlenweg zur Saalburggrotte

Der Höhlenweg führt uns nun bergab und erreicht, an einer pittoresken Felsgruppe vorbei, die Straße Plech-Neuhaus. Kurz vorher teilt sich der Weg (zwei Varianten mit gleicher Mk.): Wir gehen links Richtung Raumhöhle, überqueren die Straße und steigen auf der Forststraße gegenüber zu einer felsigen Kuppe auf. Jenseits geht es in weiten Kurven wieder abwärts, dann führt uns Gelbwimpel auf schmalerem Weg nach links zu einer schönen Waldwiese hinab.

An ihrem Ende leitet uns ein Ww. links in den Wald und zur Raumhöhle empor, die mit ihren großen Felsbögen beeindruckt (wer Lust hat, kann auch die malerische Felsgruppe oberhalb erkunden). Von der Höhle wandern wir auf gutem Pfad bergab, dann linkshaltend auf einem Fahrweg in ein reizvolles Trockental hinab. Hier zweigen wir rechts auf den Talweg ein und stehen bald vor einem weiteren großen Naturdenkmal: Ein Stichweg führt uns rechts zum imposanten Portal des Großen Rohenlochs empor. Vor uns öffnet sich ein 40 m tiefer Raum mit mehreren Seitengrotten und ansehnlicher Versinterung.Mit Gelbwimpel wandern wir weiter, immer am rechten Rand des Tales entlang, bis bei einer Bank nach rechts der Stichweg zur Saalburggrotte abzweigt: Über Stufen steigen wir zu einer gewaltigen Felsenburg mit Pfeilern und Türmen auf; in der Mitte öffnet sich der Eingang zur kleinen Grotte, deren zwei Räume durch ihren Sinterschmuck beeindrucken.

Lochfels und Fleischhöhle

Nach dem Abstieg auf gleicher Route wandern wir noch etwas weiter durch das malerische, beidseits von Felsgruppen gesäumte Tal. Schließlich führt uns der Höhlenweg nach rechts steil den Hang hinauf, passiert die zerklüftete Nordseite der Saalburg und mündet dann in eine Forststraße, die uns nach links zur Straße Plech-Neuhaus hinabführt.Hier geht es kurz nach links, dann leitet uns Gelbwimpel am Waldrand empor und durch den Wald zu einer Wegteilung. Wir biegen scharf links ab und erreichen bald eines der ungewöhnlichsten Naturdenkmäler: den kreuz und quer von Tunnelgängen durchzogenen Lochfels. Kurz danach führt der Weg zur geheimnisvollen Spalte der Fleischhöhle hinauf (Erkundung nur für Höhlenerfahrene zu empfehlen).Rückweg über das Kuckucksloch Der Höhlenweg leitet uns noch weiter in einen Felskessel empor, passiert das malerische Felsgelände der Plecher Klippen, eine Reihe kleinerer Höhlen sowie einen bizarr überhängenden Felsen und führt dann abwärts zu einer Wegteilung. Hier verlassen wir die gewohnte Mk. und steigen nach rechts mit Gelbpunkt und Gelbraute bergan. Bei Einmündung in einen Schotterweg halten wir uns links und wandern zur Ernsthüll, einem idyllisch gelegenen Weiher, hinunter.Bei der nächsten Wegteilung finden wir schon den Ww. Richtung Wirrenloch und steigen geradeaus mit Grünpunkt u. a. den Ameisenhügel hinauf.

Jenseits geht es wieder sanft abwärts, dann wandern wir halb rechts am Waldrand entlang. Bald folgt der letzte Höhepunkt: das Kuckucksloch mit seiner Durchgangshöhle in Form eines Schlüssellochs. Von hier erreicht man geradeaus am Waldrand entlang den Parkplatz bzw. mit Blaupunkt nach kurzer Strecke links abzweigend die Bus-Hst. in Bernheck.

Touren-Charakter

Leichte, aber relativ lange Wanderung durch ausgedehnte Waldgebiete und reizvolle Waldtäler zu eindrucksvollen Höhlen und anderen spektakulären Karstformen. Durchgehend auf guten, nur mäßig steilen Wegen ohne große Anstiege.

Beste Jahreszeit

Ganzjährig reizvoll, von Ende Oktober bis Anfang April sollte allerdings aus Gründen des Fledermausschutzes auf die Besichtigung der tieferen Höhlenteile (v. a. beim Wirrenloch) verzichtet werden.

Ort

Bernheck

Ausgangspunkt

Parkplatz Geißbock an der Waldstraße Bernheck-Mosenberg (438 m) (GPS: 49.665395, 11.499798). Von der Bus-Hst. Bernheck hierher in 0:15Std. entlang der Straße.

Endpunkt

Parkplatz Geißbock an der Waldstraße Bernheck–Mosenberg (438 m) (GPS: 49.665395, 11.499798). Von der Bus-Hst. Bernheck hierher in 0:15 Std. entlang der Straße.

Route

Zum Wirrenloch 0:25Std. - Glaserdenkmal 1Std. - Polsterweiherhöhle 0:30Std. - Felsenloch 0:40Std. - Raumhöhle 0:35Std. - Saalburggrotte 0:25Std. - Fleischhöhle 0:35Std. - Kuckucksloch 0:40Std. - Rückweg 0:10Std. (nicht eingerechnet: Besichtigung der Höhlen)

Höchster Punkt

Büchelberg (505 m)

Geheimnisvolle Schachthöhlen

Schachthöhlen beeindrucken nicht nur den heutigen Wanderer, sondern übten als abrupter Zugang zu einer finsteren Unterwelt schon auf die Menschen der Vorzeit große Faszination aus. So wurden hier im Felsenloch bei Plech Skelettreste von 49 Menschen und dazu Schmuck und Keramik aus einer Periode geborgen, die sich von etwa 1800–400 v.Chr. (Bronze- bis Eisenzeit) erstreckt. Die sehenswerten Fundstücke können im Pfalzmuseum Forchheim besichtigt werden. Ähnliche Funde wurden auch im Dietersbergschacht bei Egloffstein gemacht. Heute deutet die Forschung die Schachthöhlen nicht mehr als Opferstätten, sondern als Begräbnisplätze.

Lust auf mehr?
Vergessene Pfade Fränkische Schweiz
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Entlang vergessener Pfade liegen mehr als 150 Naturdenkmäler der Fränkischen und Hersbrucker Schweiz, die Sie nur in diesem Wanderführer finden.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.