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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Vom Kreuzstein zur Heroldsmühle

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
146 m
Abstieg:
146 m

Im idyllischen Tal zur Leinleiterquelle. Die Gaststätte Heroldsmühle ist ein beliebtes Ausflugsziel im Leinleitertal mit eigener Forellenzucht -hier lohnt sich eine Rast. Die Mühle lässt sich auf ­einem sehr schönen und geologisch interessanten Wanderweg bequem erreichen.

Beschreibung

Auf dem geologischen Lehrpfad   

Wir starten in Zoggendorf bei der Bushaltestelle im Ort und folgen beim Pub (geschlossen) dem Wegweiser »Neumühle« und der Markierung grüner Ring die Teerstraße aufwärts. An einer Kreuzung (rechts sehen wir Schloss Greifenstein) geht es weiter geradeaus; wir erreichen die Höhe, schwenken beim Wegweiser 2 (Rundgang) nach links (Markierung grüner Ring) und wandern zwischen den Feldern auf einem breiten Weg weiter.

An einer Kreuzung gehen wir geradeaus an einem kleinen Wanderparkplatz und einer Informationstafel über die Landwirtschaft vorbei und auf einen Feldweg mit schöner Aussicht, der in den Wald führt. Wir folgen immer dem Wegweiser »Geologischer Lehrpfad« (Markierungen grüner Ring und rot-weiß diagonal geteiltes Rechteck wechseln). Von einem Felsen können wir die schöne Aussicht ins Leinleitertal genießen und kommen dann an einen Feldrand.

Dort wenden wir uns nach links, wandern am Feld entlang und biegen bald an einem Pfad nach links (hier Markierung grüner Ring), um einen Abstecher zum Kreuzstein mit schönem Sitzplatz und herrlicher Aussicht auf Oberleinleiter zu unternehmen. Die Bergkuppen des Leinleitergebiets sind geprägt von Frankendolomiten, die vor allem durch eine gut ausgeprägte Schichtung auffallen. Der Kreuzstein dokumentiert diese Schichtung in beeindruckender Weise.

Zum Heroldstein   

Vom Kreuzstein folgen wir dem Wegweiser »Geologischer Lehrpfad« weiter zum Naturdenkmal Basaltbruch, wo eine Lehrtafel über die geologischen Verhältnisse dieser Landschaft informiert.

Von diesem Abstecher setzen wir unsere Wanderung fort und stoßen auf eine Asphaltstraße. Hier schwenken wir nach links und folgen nach etwa 200 Metern dem Wegweiser »Hohenpölz« nach rechts. Indem wir auf

Hohenpölz zuwandern, erkennen wir die schöne Lage des Ortes mit

seiner geduckten Wehrkirche. Das Gotteshaus ist dem heiligen Laurentius geweiht und am Friedhof von einer gut erhaltenen Wehrmauer umgeben.

Allerdings wandern wir nicht in den Ort Hohenpölz hinein, sondern verlassen die Straße kurz danach scharf nach links (spitzer Winkel). Auf einem Feldweg gelangen wir zum Heroldstein , einer Felsgruppe aus Dolomitgestein, die mit einem Steilhang zum Leinleiter-Trockental abbricht. Der namensgebende Karstbach entspringt am Westhang des Trockentals südwestlich des Heroldsteins.

Im Leinleitertal   

Auf einem schönen Wiesenweg wandern wir abwärts, schwenken am Wegweiser »Leinleiterquelle« nach links und dürfen nach ca. 300Metern den schmalen, nach links abzweigenden Pfad nicht verpassen (keine Markierung, kurz danach grüner Ring sichtbar). Der Pfad mündet in einen Feldweg, wo wir dem Wegweiser »Heroldsmühle, Leinleiterquelle« nach links folgen. Es erwartet uns ein reizvoller Weg durch das stille Leinleitertal, einem lieblichen Trockental, das von den Gletschern der Eiszeit geformt wurde. Es gilt als eines der schönsten Trockentäler der Fränkischen Schweiz mit ausgedehnten Kalkmagerrasen an seinen Talhängen. Die meisten Quellen des Tals führen nur nach starken Regenfällen oder zur Zeit der Schneeschmelze Wasser und werden deshalb im Volksmund auch »Hungerbrunnen« genannt.

Die Schüttung solcher Hungerquellen wurde als gutes oder böses Omen gedeutet. Eine starke Schüttung verhieß ein gutes Jahr; eine schwache oder gar das Ausbleiben der Schüttung ein schlechtes. Da die meisten Menschen damals keinerlei Kenntnisse vom geologischen Aufbau der Landschaft hatten, suchten sie plausible Erklärungen und Zusammenhänge für Naturphänomene und landeten oft im Bereich der Sagen und Legenden. Die Menschen glaubten zu Recht, dass es unterirdische Wasserflächen gibt. Danach können diese groß sein wie ein See, in dem ein riesiger Fisch lebt, der seine Schwanzflosse zwischen den Zähnen festhält. Lässt er sie los, wird die Wasserverdrängung so stark, dass das Wasser aus der Hungerquelle herausschießt.

Die Leinleiterquelle rechts des Wegs ist kein »Hungerbrunnen«, denn aus ihr sprudeln 150Liter Wasser in der Sekunde.

An der folgenden Gabelung wählen wir den rechten Weg und kommen zur Heroldsmühle . Erstmals 1150 erwähnt, gehörte die Heroldsmühle einst zur Burg Heroldstein bei Hohenpölz. Früher diente sie zum Mahlen von Getreide, später wurde sie zur Erzeugung von Strom benutzt. Das oberschlächtige Eisenmühlrad gilt mit einem Durchmesser von 7,20Metern als das größte in der Fränkischen Schweiz. Es wird von einer nahe gelegenen Karstquelle gespeist und ist noch funktionsfähig. Die Mühle selbst wurde 1975 zur Gaststätte umgebaut und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel im oberen Leinleitertal.

Oberleinleiter und Burggrub   

Hier folgen wir dem Wegweiser Richtung Oberleinleiter (Markierung gelber Querstrich wechselt mit grünem Ring), wo in der Ortsmitte der Brauereigasthof Ott zur Rast einlädt.

Am Ortsende von Oberleinleiter schwenken wir nach rechts, überqueren eine Brücke und gelangen, dem Wegweiser »Heiligenstadt« folgend, auf einem Wiesenweg zur Landstraße in Burggrub. Bereits 1136 urkundlich erwähnt, fallen hier mehrere schöne Fachwerkhäuser auf.

Wir schwenken hier nach links auf eine Teerstraße und wenden uns nach wenigen Metern nach rechts. Nun können wir auf einem Panoramaweg (Splittweg) über dem Leinleitertal die Aussicht genießen. An einer Kreuzung mit einer Teerstraße, an der wir zu Beginn der Wanderung geradeaus aufwärts gingen, wenden wir uns nach rechts und kommen so zurück zum Ausgangspunkt in Zoggendorf.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Wanderung mit Wechsel von Feld- und Wiesenwegen, im Wald auch Pfade

Ausgangspunkt

Ortsmitte von Zoggendorf

Endpunkt

Ortsmitte von Zoggendorf

Route

Zoggendorf - Kreuzstein 1Std.- Heroldsmühle 1.15Std. - Zoggendorf 1.15Std.

Höchster Punkt

Heroldstein (516m)

Die Gans im Hungerbrunnen

Bezüglich der periodisch fließenden Karstquellen erzählt man in Hohenpölz den Kindern heute noch folgende Geschichte: Einem Buben fiel beim Hüten der Gänse die schönste in ein Erdloch. Er dachte, sie sei in den da-runterliegenden unterirdischen See gestürzt. Die Strafe seiner Eltern fürchtend, trat er mit seinen Gänsen den Heimweg an. Umso größer war seine Freude, so erzählen die Dorfbewohner weiter, als seine Gans am nächsten Tag aus dem im Leinleitertal liegenden Hungerbrunnen, dem großen Tummler bei der Heroldsmühle, wieder herausschwamm (s. Walter 1997, »Quellen und Brunnen in Oberfranken«).

Die Leinleiter

Der Bach fließt ab seinem Quellbereich auf rund 410m Höhe in einem stark mäandrierenden Bett durch ein weitgehend naturnahes Karsttal und über die Orte Oberleinleiter, Heiligenstadt und Unterleinleiter nach Süden. Nach einer Fließstrecke von rund 16,4km mündet der Fluss bei Gasseldorf auf einem Höhenniveau von 294m in die Wiesent.Die Gans im Hungerbrunnen

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