Bruckmann CMYK quer
Wandergenuss
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Viel geliebtes Walberla

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
6.4 km
Aufstieg:
240 m
Abstieg:
240 m

Glanzstück der Geologie und Geschichte. Der Panoramaweg über das Walberla bietet bestimmt einige der besten Aussichtspunkte in der Fränkischen Schweiz. Sagen über die Walpurgisnacht umspannen die Felstürme und noch heute geht es in dieser Nacht auf dem Berg hoch her.

Beschreibung

Zum Feldkreuz

Vom Wanderparkplatz am südlichen Ende von Kirchehrenbach marschieren wir unfehlbar den Wegweisern zum Walberla folgend nach Süden aufwärts am Informationspavillon und an der Kneippanlage vorbei. Am ersten Abzweig biegen wir vor der Bank unter der großen Linde auf das Asphaltsträßchen links ein. Wir peilen als Zwischenziel das große Kreuz an, das bald zu sehen ist. An einer Kreuzung mit Bank werden wir von links zurückkommen. Jetzt geht es aber nach rechts weiter aufwärts durch eine Schranke. Nach einer Linkskehre mit Blick auf die Felsformation »Steinerne Frau« sind wir am Aussichtspunkt mit dem Feldkreuz Klaaruh (kleine Ruhe). Die Aussicht nach Forchheim und über Kirchehrenbach in das Wiesenttal ist ein Genuss. Hier lässt sich gut die Vorstellung der Entstehung der Landschaft nachvollziehen. 60 Millionen Jahre lang setzten sich am Grund des einstigen süddeutschen Flachmeers Sedimente ab, die heute den Frankenjura bilden. Durch Erosion hat sich das Walberla als sogenannter Zeugenberg herausgebildet, weil er die freigelegten unteren Schichten aufzeigt. Die bizarren Felsgebilde sind ehemalige Schwammriffe aus kristallinem Dolomit.

Zur Walburgiskapelle

Vom großen Feldkreuz wandern wir auf der Straße nun steiler aufwärts und kommen zur Walburgiskapelle. Die Kapelle wurde schließlich zum Namensgeber des Walberla, der eigentlich Ehrenbürg heißt. Eine hölzerne Kapelle wurde schon 1350 genannt. Der heutige Bau stammt aus dem 17. Jahrhundert. Wahrscheinlich wurde hier ein heidnischer Kultplatz christianisiert. Dafür sprechen auch die vielen Sagen und Mythen um die Walpurgisnacht, in der sich Hexen mit dem Teufel treffen. Nach christlichem Glauben soll die heilige Walburga vor Hexen schützen. Wie dem auch sei, die moderne Statue der Walburga an der Kapelle ist gut gelungen.

Auf das Walberla westlicher Gipfel

Von der Kapelle wenden wir uns nach Westen, das ist vom Weg des Aufstiegs aus gesehen rechts. Am Walberla westlicher Gipfel steht ein Gedenkstein für Prinzregent Luitpold von Bayern. Die Fernsicht geht im Westen über Forchheim bis in den Steigerwald. Im Norden ist auf dem bewaldeten Hügel die Vexierkapelle bei Reifenberg zu sehen.

Zum Walberla östlicher Gipfel

Nun gehen wir an der Walburgiskapelle vorbei auf den höheren östlichen Gipfel des Walberla am Abbruch der Geierswand. Weit reicht der Blick nach Norden über Pretzfeld und Ebermannstadt in das Wiesenttal. Ein Blick über das gesamte Hochplateau des Walberlas zeigt eine große Senke zwischen dem westlichen und dem östlichen Gipfel und auch zwischen dem südlichen Rodenstein. Während diese hohen Punkte aus hartem Riffdolomit bestehen, wurden die niederen Stellen aus weicheren gebankten Kalken schneller abgetragen.

Zum historischen Haupttor

Unser nächstes Ziel ist der Rodenstein im Süden und der Weg über die Kapelle dorthin ist gut zu überschauen. Am tiefsten Punkt der Senke ist nach einem Abzweig, der nach Schlaifhausen hinunterführt, ein rekonstruiertes Stück der ehemaligen keltischen Befestigung zu sehen, die das gesamte Hochplateau umfasste (siehe Infokasten). Hier war das historische Haupttor der Anlage.

Auf den Rodenstein

Schließlich steigt der Weg an und zuletzt erreichen wir über Treppen das weithin sichtbare Gipfelkreuz auf dem Rodenstein. Der südliche Gipfel des Walberlas ist wegen der seltenen Pflanzen in den Halbtrocken- und Trockenrasen als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Am Horizont liegen im Nordwesten Bamberg und Erlangen sowie Nürnberg im Süden. Neben dem Staffelberg bei Staffelstein ist das Walberla sicher einer der schönsten Aussichtspunkte Frankens.

Zum Wanderparkplatz

Vom Rodenstein geht es auf dem Weg nach Südosten hinab. An einem Abzweig bleiben wir geradeaus abwärts. In der Senke folgen wir dem Weg an der rechten Bergflanke in den Wald hinein. Nach einer schönen Blumenwiese oberhalb von Schlaifhausen quert der Walberla-Rundweg, dem wir vor der Obstplantage nach links folgen. Die Wegmarkierung ist die Silhouette der markanten Walberlagipfel, einer Krone nicht unähnlich. Eine weite Strecke haben wir nun Schatten im Wald unterhalb der schroffen Ostseite auf halber Höhe der Ehrenbürg. An einer T-Kreuzung müssen wir mit der Markierung links aufwärts. An einer Weggabelung geht es dann rechts abwärts. An einer Kreuzung bleiben wir geradeaus und müssen auf einem engen Pfad wieder etwas aufwärts. Links oben ist die steile Geierswand zu sehen. Auf ihr ist der Aussichtspunkt des östlichen Walberlagipfels. An einer weiteren Weggabel bleiben wir auf dem breiteren Weg geradeaus abwärts. Der Weg mündet in einen Forstweg und nach links erreichen wir in einem weiten Linksbogen die Kreuzung mit der Bank, die wir vom Aufstieg her kennen. Der Weg nach rechts hinunter zurück zum Wanderparkplatz ist leicht zu finden. Kurz vor dem Wanderparkplatz genießen wir noch die wohltuende Abkühlung unserer Füße im Kneippbecken.

Touren-Charakter

Leichte, größtenteils sonnige Tour auf Forststraßen und Pfaden durch Wälder, Wiesen und Streuobstwiesen

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Walberla Kirchehrenbach, GPS N49°43'42.8'E11°08'47.4', Höhe 320 m ü.NN

Endpunkt

Wanderparkplatz Walberla Kirchehrenbach, GPS N49°43‘42.8“ E11°08‘47.4“, Höhe 320 m ü. NN

Route

Wanderparkplatz Walberla - Feldkreuz Klaaruh 0:25Std. - Walburgiskapelle 0:10Std. - Walberla westlicher Gipfel 0:05Std. - Walberla östlicher Gipfel 0:10Std. - historisches Haupttor 0:10Std. - Rodenstein 0:15Std. - Wanderparkplatz Walberla 1:15Std.

Frühe Besiedelung

Eine Erschließung des Walberlas ist seit der frühen Jungsteinzeit durch Keramikfunde bis ins 5.Jh.n.Chr. nachweisbar. Im 13.Jh.v.Chr. (Bronzezeit) und neuerlich im 3.Jh.v.Chr. (Latènezeit) war der Berg mit einer Steinmauer zu einer stark befestigten, großen Siedlung ausgebaut worden. Durch Ausgrabungen konnten Tausende Kellergruben nachgewiesen werden, die auf eine dichte Besiedelung dieser frühen Stadt schließen lassen. Der Rodenstein war wohl die nochmals befestigte Akropolis. Der von Schlaifhausen zum antiken Tor heraufführende Weg diente als Zufahrt zu der Befestigung in der Bronzezeit und auch in der Latènezeit. Diese Straße dürfte daher der älteste Fahrweg Oberfrankens sein. Die frühkeltische Siedlung unterhielt Kontakte bis in den Mittelmeerraum. Die Ehrenbürg war einst ein politisches und wirtschaftliches Zentrum, dessen Geltung weit über die Region hinausreichte.

Lust auf mehr?
Wandergenuss Oberfranken und Fränkische Schweiz
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Genussvolle Wanderungen mit Erlebnisgarantie in bezaubernd vielfältiger Landschaft
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.