Bruckmann CMYK quer
Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Über die Höhen von Ebermannstadt

Anspruch:
schwer
Dauer:
05:15 Std.
Länge:
20 km
Aufstieg:
228 m
Abstieg:
228 m

Mystischer Druidenhain. Mit zahlreichen schönen Fachwerkhäusern, Brauereigasthöfen und einem sehenswerten Brunnen ist der Markt in Ebermannstadt der Mittelpunkt der Altstadt und zugleich auch die »gute Stube«. Er lädt zum Bummeln und Verschnaufen ein.

Geheimnisvoll und mystisch wirken die bemoosten Steinblöcke im  Druidenhain. wandern, schwer
Geheimnisvoll und mystisch wirken die bemoosten Steinblöcke im Druidenhain.© Tassilo Wengel
Beschreibung

Sehenswertes Brunnenhaus   

Wir gehen zunächst zum berühmten Wasserschöpfrad, das aus dem Jahr 1603 stammt, wenden uns hier nach rechts und wandern mit der Markierung roter Punkt im schönen Wiesenttal zum Freibad nach Rothenbühl. Von hier führt unser Weg zu einem Wanderparkplatz, wo wir nach rechts schwenken und allmählich aufwärtssteigen. Beim Abzweig zur Ruine Neideck halten wir uns rechts (Haarnadelkurve) und wandern auf dem sonnigen Forstweg nach Birkenreuth. Hier ist das Brunnenhaus von 1796 sehenswert: Der 70Meter tiefe Brunnen wurde damals per Hand gegraben und ist eine Meisterleistung. Er diente bis 1923 zur Wasserversorgung des Juradorfs.

Mystischer Hain   

Vom Brunnenhaus folgen wir der Markierung grünes Kreuz auf einer Asphaltstraße, die wir am Ortsausgang halblinks verlassen, um auf einem schönen Wiesenweg nach Kanndorf zu wandern. Hier hat der Golf-Club Fränkische Schweiz seinen Sitz.

Im Ort folgen wir dem Wegweiser Richtung Druidenhain, gehen zunächst ein Stück am Golfplatz entlang und schwenken dann nach rechts. Beim Aussichtspunkt Vogelherd bietet sich ein Abstecher an, obwohl die Aussicht durch hochgewachsene Bäume recht eingeschränkt ist. Hier lädt eine Bank zum Verweilen ein, bevor wir unseren Weg fortsetzen.

Vom kurzen Abstecher zurück auf dem Wanderweg geht es abwärts durch eine bizarre Kalksteinwelt, und allmählich nähern wir uns dem Druidenhain . Im Druidenhain mit seinen tonnenschweren bemoosten Felsblöcken wird eine keltische Sonnenkultstätte vermutet, die astronomischen Berechnungen diente. So sollen z.B. an Sonnenwendtagen die ersten und die letzten Sonnenstrahlen durch ein rundes Loch im Taufstein, einem vier Meter langen und 40Zentimeter dicken Felsblock, auf die umliegenden Felsblöcke fallen.

Von Raubrittern und Hexen   

Der Nürnberger August Sieghardt (geb. 1827) schrieb 1925 in seinem Buch »Im Bannkreis der Wiesent – Kultur-, Geschichts- und Landschaftsbilder aus der fränkischen Schweiz, Band 2« (Koch Verlag, Nürnberg) über eine Episode, die allerdings geschichtlich nicht nachweisbar ist:

»Der Raubritter Eppelein von Gailingen (geboren um 1320 in Illesheim bei Bad Windsheim, hingerichtet am 15.Mai 1381 in Neumarkt in der Oberpfalz) soll am 1.Mai 1339 20 Freunde zu einem Geheimtreffen auf seine Burg Dramaus bei Draynmeusel (heute Trainmeusel) geladen haben. Er wollte einen Geheimbund gegen Kaiser LudwigIV. den Bayern (geb. 1281/1282 in München, gestorben 11.Oktober 1347 in Puch bei Fürstenfeldbruck) aus dem Hause Wittelsbach schmieden, da dieser gegen die Raubritter vorgehen wollte. Nachdem ausgiebig gezecht wurde, ging die Gruppe (darunter Dietrich von Wiesenthau und der Nürnberger Jude Jäcklein) gegen Mitternacht zum Druidenhain, um dort den ›Bund der Zwanzig‹ zu schmieden. Ein Bauer aus Wohlmannsgesees kam vorbei und erzählte daraufhin im Dorf, dass er Hexen beobachtete, die im Druidenhain einen Schmaus mit ›Kinderfleisch und Menschenblut‹ abhielten.«

Zur Wallerwarte   

Nur wenige Meter nach dem Druidenhain treten wir aus dem Wald, wenden uns nach links und folgen der Markierung gelber Ring nach Birkenreuth zurück. Dort leitet uns vom Brunnenhaus der Wegweiser »Zuckerhut, Wallerwarte« (Markierung blauer Senkrechtstrich) wieder aus dem Ort hinaus. Anfangs führt unser Weg zwischen Wiesen dahin, dann geht’s in den Wald, und bald erreichen wir den Zuckerhut, einen gemütlichen Aussichtsfelsen.

Von diesem kurzen Abstecher zum Wanderweg zurückgekehrt, folgen wir unserer Markierung weiter und gelangen bald an einen Abzweig nach rechts (nicht verpassen!). Wir überqueren alsbald die Straße nach Gößweinstein und folgen dem Wegweiser Richtung Wallerwarte. Unser Weg führt durch den Wald aufwärts, und wir gelangen zu einer Gabelung. Hier halten wir uns rechts und folgen nun dem Wegweiser »Wallerwarte, Kreuzkapelle« unmarkiert durch den Wald. Steinmännchen weisen uns den Weg bis zur Wallerwarte , einem aus Natursteinen gemauerten Aussichtsturm. Er wurde im Jahr 1931 errichtet und ist das ganze Jahr über zugänglich. Von dort hat man einen schönen Blick über Ebermannstadt und das Wiesenttal, zur Burg Feuerstein und weit ins Leinleitertal hinein und an klaren Tagen sogar bis ins Fichtelgebirge.

Durchs Historische Scheunenviertel   

Bei der nahen kleinen Kapelle leitet uns die Markierung blauer Punkt nach rechts abwärts. Wir wandern auf einem Stationsweg mit Bildtafeln zur Erlachkapelle und weiter durch das Historische Scheunenviertel, das unter Schutz steht. Aus Platzgründen, aber auch aus Gründen des Feuerschutzes wurden die Scheunen außerhalb der Stadt gebaut, denn in der Nähe des Hauses durften nur die Stallungen und ein kleiner Anbau gebaut werden. Wie gut das war, wird nach einem Blitzeinschlag im Jahr 1900 deutlich, bei dem 24 Scheunen dem Feuer zum Opfer fielen.

Nachdem wir die Wiesent überquert haben, ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt in Ebermannstadt.

Touren-Charakter

Lange Wanderung auf überwiegend bequemen Wald- und Wiesenwegen mit mäßig steilen Anstiegen; von der Wallerwarte schöne Aussichten ins Wiesenttal

Ausgangspunkt

Marktplatz von Ebermannstadt

Endpunkt

Marktplatz von Ebermannstadt

Route

Ebermannstadt - Birkenreuth 1.45Std. - Kanndorf 30Min. - Druidenhain 30Min. - Birkenreuth 30Min. - Wallerwarte 1.30Std. - Ebermannstadt 30Min.

Höchster Punkt

Druidenhain (520m)

Museumsbahn Ebermannstadt

Nach der Stilllegung der Bahnstrecke zwischen Ebermannstadt und Behringersmühle gründeten Eisenbahnfreunde den Verein »Dampfbahn Fränkische Schweiz«, um die 16km lange Strecke im romantischen Wiesenttal zu erhalten. In ehrenamtlicher Arbeit wurde die über 80 Jahre alte Dampflok »Nürnberg« restauriert, die am 25.6.1983 die Strecke eröffnete. Seitdem verkehren von Mai bis Oktober an jedem Sonntag historische Züge, teils mit Dampf, teils mit Diesel, und auch Sonderfahrten gibt es. Auskünfte erteilt der Verein »Dampfbahn Fränkische Schweiz«, Tel. 09194/794541, www.dfs.ebermannstadt.de.

Lust auf mehr?
Mystische Pfade Fränkische Schweiz
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Mehr als wandern: Dieser Wanderführer Fränkische Schweiz lotst durch urwüchsige Landschaft, zu historischen Bräuchen und geheimnisvollen Kraftorten.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.