Wandern Fränkische Schweiz: Steinberg, Kühloch und Breitenstein
Felsenburg und Urzeitwohnung. Als gigantische Felsenburg mit kilometerlangen bizarren Abstürzen auf allen Seiten steht der Steinberg bei Königstein unter den Kuppen der Alb einzig da. Das benachbarte Kühloch zählt als steinzeitliche Wohnhöhle zu den ältesten Siedlungsplätzen der Oberpfalz.
Die Wanderung führt von den aussichtsreichen Locher Felsen über Steinberg und Kühloch zum kaum bekannten Felsengarten bei Breitenstein und über die Königsteiner Hausberge Thorstein und Kühberg zurück.
Locher Felsen und Teufelsstuhl
Vom Parkplatz wandern wir an der Straße durch Mitteldorf hindurch und biegen ca. 50 m nach Ortsende rechts auf den Felsensteig (Blaustrich) ab, dem wir im ersten Teil der Tour folgen. Er führt uns zum Wald hinüber und dann zu einem Sattel empor.
Hier sollte man nicht versäumen, den malerischen Locher Felsen einen Besuch abzustatten – das fast waldfreie Gelände bietet zu allen Jahreszeiten großartige Blicke. Man geht dazu nach links durch das Eingangstor (wegen der Weidetiere unbedingt wieder schließen!) und steigt leicht linkshaltend steil zum Gipfel auf: prachtvoll der Blick auf den Ossinger und die Königsteiner Polje. Anschließend kann man das bizarre Massiv auf Steigspuren gegen den Uhrzeigersinn umrunden: Höhepunkte sind ein Felsentor im O, eine tiefe Spalte im N und eine kleine Höhle im W, von der man in steilem Anstieg zum Eingang zurückkehrt.
Von hier geht es mit Blaustrich steil durch Wald empor, bei einer Wegteilung links und dann unter bizarren Überhängen zum breiten Massiv des Teufelsstuhls hinauf.
Felsensteig über den Steinberg
Wir überqueren nun eine Senke und gelangen zu einer Verzweigung: Der Felsensteig führt hier rechts steil in Kehren empor zu einem Felsturm, der mit seiner wild gezackten Silhouette begeistert. An bizarren Felsen vorbei geht es weiter bergan, dann über den felsigen Kamm. Bald leitet der Steig nach links zu den Nordabstürzen des Steinbergs hinunter, die mit ihren zerklüfteten Türmen und tiefen Spalten einen der Höhepunkte der Tour bilden.
Bei einem Turm mit auffallendem Gipfelkopf lasse man sich durch Markierungsreste nicht verleiten, nach rechts aufzusteigen: Der Weg führt vielmehr links zum Fuß des Turms hinunter, dann durch malerisches Trümmergelände an einem imposanten Felskessel vorbei und steigt erst am Ende der Felsreihe steil an. Über Kehren gelangen wir, bei einer Gabelung rechtshaltend, auf das Gipfelplateau des Steinbergs. Am anderen Ende geht es durch eine Rinne, dann über Kehren steil hinunter zur West- und Südseite.Bei einem kleinen Felsturm biegen wir scharf nach links und wandern in stetem Auf und Ab am Fuß der Felskette entlang; eindrucksvolle Überhänge fesseln das Auge. Nach längerer Strecke tritt die Mk. Rotring hinzu. Es folgt ein pittoresker Abschnitt mit Rastbank unter den Felsen und einem Abstieg über Holztreppen, dann stehen wir vor einer packenden Szenerie: Vor uns öffnet sich ein schmaler Durchgang in der Felsfront, so als hätte ein Riese mit dem Beil eine Kerbe geschlagen.
Zum Kühloch
Hier verlassen wir den Felsensteig und wandern mit Rotring nach links durch die Schlucht hindurch. Jenseits geht es durch Felsgelände bergab; links die kleine Nördliche Steinberghöhle, die einen Abstecher lohnt. Kurz danach kommt Blaustrich wieder hinzu. Der Weg überquert eine Senke mit Unterstandshütte und führt steil zur Kuppe des Kühlochbergs hinauf, zuletzt nach links an den Felsen entlang.
Dann stehen wir vor einer dreifachen Wegteilung: Um alle Schönheiten kennenzulernen, muss man die markierte Route (die rechts direkt zur Höhle hinabführt) hier verlassen. Zunächst lohnt auf dem mittleren Steig ein Abstecher zum Gipfel; die Aussicht ist zwar beschränkt, dafür beeindruckt der schachtartige obere Eingang des Kühlochs. Danach wählen wir den (aus Sicht des Anmarsches) linken Pfad, der uns steil an Felsen und kleinen Höhlen vorbei bergab führt. Er mündet in den Rotring-Weg, auf dem wir linkshaltend noch ein Stück absteigen.
Nach einem auffälligen Felsen rechts am Weg biegen wir rechts auf einen Pfad ab und erreichen ein imposantes Massiv mit kleiner Höhle am Fuß und Tunnelhöhle in der Wandmitte. Vom Wandfuß steigen wir etwas ab und biegen dann rechts in den Weg Nr. 20 ein, der unter den Nordabstürzen des Hauptmassivs entlang und dann rechts zum Kühloch emporführt. Über den eindrucksvollen Hauptraum gelangt man in eine quer dazu verlaufende Kluft.
Nach Breitenstein
Nach der Besichtigung steigen wir wieder ein Stück ab und folgen dann rechts dem Felsensteig (Blaustrich), der durch malerisches Felsgelände unter- halb der glatten Kühlochwände führt. Bald geht es nach rechts steil bergan, über eine Forststraße hinweg (nicht auf sie einbiegen!) und zur Kammhöhe hinauf. Jenseits folgt ein steiler Abstieg, danach ein ebenes Wegstück, dann treffen wir auf einen begrünten Fahrweg ohne Mk. Auf ihm geht es nach rechts zu einer Freifläche mit schönem Blick zum Steinberg. Wir wandern rechtshaltend an ihr entlang und dann in den Wald hinein, wo wir wieder auf den markierten Weg stoßen. Mit Blaustrich und Rotring wandern wir auf bekannter Route, am Unterstand vorbei, nach links, bis wir im Aufstieg zum Steinberg eine Wegteilung erreichen. Hier biegen wir mit Blaustrich links ab und gelangen auf schmalem Steig zur Hauptwand des Steinbergs, die durch ihre mächtigen Überhänge beeindruckt. Von hier geht es rechts zum bekannten Felsspalt empor.
Wir folgen nun mit Blaustrich der vertrauten Route unter den Südabstürzen, ignorieren die Abzweigung von Rotring und verlassen den Steig erst bei der nächsten Wegteilung: Ein breiter Weg ohne Mk. führt uns links zum Waldrand hinunter. Bald treten wieder Rotring und Nr. 18 hinzu, mit denen wir nach rechts am Waldrand entlang und dann bei der Kreuzung geradeaus auf befestigtem Feldweg zur Kapelle Breitenstein vor uns aufsteigen; wundervoll die Aussicht zum Ossinger und ins Oberpfälzer Bergland.
Im Breitensteiner Felsengarten
Am Ortseingang von Breitenstein biegen wir mit Nr.9 und 15 scharf links ab. Mit Nr.15 nochmals linksabzweigend, erreichen wir einen malerischen Felsengarten mit bizarren kleinen Türmen. Wir folgen der Mk. noch ein Stück abwärts bis zur Einmündung in einen breiteren Weg; hier biegen wir scharf rechts auf einen Forstweg ab, der uns, an schönen Felsen vorbei, steil zur Kammhöhe hinauf und nach rechts zum bekannten Weg und zum Ortseingang zurückführt.
Über Thorstein und Johanneskapelle zurück
Wir durchqueren den Ort nach S, biegen bei einem Parkplatz scharf rechts ab und wandern zum Fuß der Kapelle Breitenstein (s. Tipp) empor. Mit Rotring, 18 u. a. geht es nun steil bergab; großartig die Blicke zu Steinberg und Ossinger. Bei Einmündung in einen breiteren Weg wandern wir kurz nach links zu einem Sattel, dann rechts über die Wiese zum eindrucksvoll überhängenden Thorstein hinüber. Wir gehen rechts am Massiv entlang und dann zum Waldrand zurück, wo wir auf die Mk.17 treffen, die uns an der zerklüfteten Nordseite entlangführt. Kurz danach stoßen wir wieder auf Rotring und steigen mit ihm steiler bergauf. Bald geht es am Hang entlang, dann erneut stärker ansteigend durch eine romantische Felsgasse zum Gipfel des Kühbergs mit der Johanneskapelle; nach N bietet sich ein weiter Ausblick. Rotring führt uns nun steil bergab, dann scharf nach rechts über verschiedene Hangwege und über Treppen ins Zentrum von Königstein hinunter. Von hier gelangt man links zum Marktplatz mit der Haltestelle oder rechts über die Gaißacher Straße zum Parkplatz.
Region
Touren-Charakter
Tour über mehrere Bergkuppen mit spektakulären Felsketten, Türmen und Höhlen und schöner Fernsicht. Meist gute Wege und Steige mit einigen steilen Passagen.
Beste Jahreszeit
Ganzjährig reizvoll (außer bei Schneelage), in den Waldgebieten am Steinberg und Kühlochberg bieten Frühjahr und Spätherbst bessere Sicht auf die Felsgebilde.
Ort
MitteldorfAusgangspunkt
Königstein (489 m), Parkplatz an der Straße nach Mitteldorf nach dem Ortsendeschild auf der rechten Seite (GPS: 49.609222, 11.637061); hierher von der Bus-Hst. am Marktplatz zunächst nach O am Lebensmittelmarkt vorbei, dann rechts in die Gaißacher Straße abbiegend (mit Blaustrich markiert)
Endpunkt
Königstein (489 m), Parkplatz an der Straße nach Mitteldorf nach dem Ortsendeschild auf der rechten Seite (GPS: 49.609222, 11.637061); hierher von der Bus-Hst. am Marktplatz zunächst nach O am Lebensmittelmarkt vorbei, dann rechts in die Gaißacher Straße abbiegend (mit Blaustrich markiert)Route
Zu den Locher Felsen 0:20Std. - Teufelsstuhl 0:15Std. - Steinberg Süd (Felsklamm) 1Std. - Kühloch (mit Rundweg) 0:35Std. - Steinberg Hauptwand 0:30Std. - Kapelle Breitenstein (über Felsengarten) 0:40Std. - Johanneskapelle 0:30Std. - Abstieg 0:10Std. (nicht eingerechnet: Höhlenbesichtigung)
Höchster Punkt
Kapelle Breitenstein (612 m)Besuch der Kapelle Breitenstein
Neben der prachtvollen Lage und Aussicht ist die im 12.Jahrhundert erbaute Kapelle, die einst zur Burg Breitenstein gehörte, auch kunsthistorisch sehr interessant. Sie bildet die einzige erhaltene zweigeschossige Doppelkapelle der Oberpfalz aus der Epoche der Romanik. Die Bausubstanz ist noch weitgehend original, die Innenausstattung stammt teilweise aus dem 18.Jahrhundert.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.