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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Stagersgraben, Lochbergwand und Triumphbogen

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
6.5 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Karst-Kunstwerke bei Nankendorf. Das Wiesenttal zwischen Waischenfeld und Nankendorf und seine malerischen Seitentäler warten mit einer Fülle spektakulärer Naturdenkmäler auf. In der Romantik teils unter Namen wie »Triumphbogen« berühmt, gehören sie heute zu den vergessenen Wundern der Alb.

Beschreibung

Unsere Rundtour führt vom tief eingeschnittenen Schafgraben über die verborgenen Karstfelsen des Stagersgrabens und die grandiose Felsflucht der Lochbergwand nach Nankendorf und durch das Haupttal zurück.

Schafgraben und Stagersgraben

Vom Parkplatz gehen wir noch ca. 100 Meter talauf, biegen links in die Straße nach Breitenlesau ein und schon nach kurzer Strecke halb rechts in einen mit Gelbpunkt u.a. mk. Forstweg, der uns mit mäßiger Steigung in den schluchtartigen Schafgraben hineinführt. Schon nach 150 Metern lohnt ein Abstecher zum bizarr zerklüfteten Schafgrabenfels auf der linken Talseite: Ein deutlicher Trampelpfad leitet uns zur Sohle des Grabens hinunter, dann halb links zum Wandfuß hinauf und rechts an der Wand entlang empor bis zu einem Punkt, wo der Blick auf die imposante Westseite mit einer Höhle in der Wandmitte frei wird.

Zum Wanderweg zurückgekehrt, folgen wir ihm weitere 200 Meter talauf, bis rechts ein Stichpfad zu einer sehenswerten Halbhöhle mit großem Felsdach hinaufführt. Wieder auf dem Hauptweg erreichen wir die entscheidende Wegteilung an einer Talweitung (rechts oberhalb ein formschöner Felsturm): Hier biegen wir mit Gelbpunkt nach rechts (Ww. Breitenlesau) und wandern auf einem unbefestigten Forstweg in den Stagersgraben hinein. Nach fünf Minuten erreichen wir einen imposanten, glatten Felsen direkt am Weg, an den sich eine Felsreihe anschließt, die weitere Entdeckungen bereithält. Wir gehen dazu auf dem spitzwinklig rechts abzweigenden Forstweg unter ihr entlang und steigen dann weglos zu dem überhängenden Felsen an ihrem rechten Ende auf. Von hier folgen wir nach links dem Fuß der Felsen, passieren einen formschönen Pilzfelsen, durchschreiten den benachbarten malerischen Felsdurchgang und erreichen eine unpassierbare Klamm, von deren Beginn uns ein steiler Abstieg nach links wieder zur Felswand am Wanderweg hinabbringt. Dieser führt nach weiterem Anstieg bald auf eine Freifläche hinaus.

Zur Lochbergwand

Bei der großen Wegteilung biegen wir hier mit dem Ww. nach Nankendorf scharf rechts auf einen Feldweg ohne Mk. ab. Wir durchqueren ein kleines Waldstück und wandern über die Hochfläche zu einer Kuppe mit Prachtblick über Nankendorf hinweg auf die Berge des oberen Wiesenttals. Wo der Schotterweg eine scharfe Linksbiegung macht, folgt die entscheidende Abzweigung: Wir schwenken hier rechts auf einen begrünten Fahrweg ein, der zunächst im Linksbogen über die Hochfläche, dann am Waldrand abwärts, zuletzt in den Wald hineinführt. Mit ersten Talblicken geht es durch felsige Hänge steiler bergab (nach einer Scheune lohnt für Felsenfreunde links ein Abstecher zu einer zerklüfteten Felsgruppe). Wo wir uns schon dem Talgrund nähern, erblicken wir links eines der Highlights der Tour: Wir steigen auf deutlichem Pfad zunächst schräg rechts durch den Steilhang und dann in einer Linkskehre zum Fuß der Lochbergwand auf, die mit ihrer gewaltigen Spalte in der Wandmitte und den gigantischen Felsklötzen eine der spektakulärsten Felsszenerien der Alb bildet.

Hohe Höhle und Nankendorf

Zum Hauptweg zurückgekehrt, steigen wir mit Prachtblick auf Nankendorf ins Tal ab, gehen ein kurzes Stück in den Ort hinein und biegen links in die Straße Zum Lochberg ein. Sie führt uns bald zu der Felswand links der Straße, in deren Mitte sich das Tor der Hohen Höhle öffnet (nur kletternd zu erreichen). Zurück an der Hauptstraße gehen wir über sie hinüber und auf einer Seitenstraße geradeaus zur Wiesent hinab, wo die Mühle mit dem riesigen Mühlrad, die lange Holzbrücke und der mit einem Kreuz geschmückte Felsturm am Hang ein malerisches Ensemble bilden.

Durch das Wiesenttal zurück

Nach Überschreitung des Flusses biegen wir mit Gelbstrich scharf nach rechts und wandern auf breitem Fuß- und Radweg über die Talwiesen Richtung Waischenfeld. Der Rest ist gemütliche Bummelei: Die neue Wegführung zwingt uns, auf einer Brücke die Wiesent zu überschreiten und weiter den geteerten Weg zu benutzen – der alte Wanderweg auf der linken Talseite wurde aufgegeben und nach einiger Wegstrecke durch ein »Durchgang verboten«-Schild gesperrt; es lohnt aber, einen Abstecher auf dem noch erlaubten Abschnitt zu machen, bis durch den Wald das große Tor des Triumphbogens sichtbar wird.

Der Teerweg auf der anderen Seite bietet immerhin noch reizvolle Blicke auf dieses Felsentor und die Massive Hirschensprung und Türkenkopf, bevor er uns, zuletzt parallel zur Talstraße, zum Parkplatz zurückbringt.

Touren-Charakter

Leichte Wanderung durch einsame Felsentäler und ein schönes Flusstal mit spektakulären Karstformationen, meist auf guten Wegen mit nur mäßiger Steigung

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Spätherbst

Ausgangspunkt

Waischenfeld, langer Parkplatz (352 m) ca. 600 m nach dem nördl. Ortsausgang links (GPS 49.850832, 11.334699). Hierher von der Hst. Hauptstraße auf Fußweg in ca. 10 Min.

Endpunkt

Waischenfeld, langer Parkplatz (352 m) ca. 600 m nach dem nördl. Ortsausgang links (GPS 49.850832, 11.334699). Hierher von der Hst. Hauptstraße auf Fußweg in ca. 10 Min.

Route

Schafgrabenfels 0.15 Std. - Stagersgraben 0.25 Std. - Lochbergwand 0.40 Std. - Hohe Höhle 0.10 Std. - Triumphbogen 0.20 Std. - Rückweg 0.25 Std.

Höchster Punkt

Albhochfläche nach Stagersgraben(443 m)

Mein Extra-Tipp

Rund um Nankendorf und Waischenfeld gibt es eine Reihe weiterer wenig bekannter Naturschönheiten, die man auf Kurzwanderungen ansteuern kann: Direkt am nördlichen Ausgang von Nankendorf östlich der Straße findet man den Nankendorfer Block mit einem der imposantesten Überhänge der Frankenalb und rechts davon am Hang die interessante Höhle des Lingelelochs. Östlich von Waischenfeld oberhalb der Straße nach Zeubach lädt die malerische, frei stehende Felsgruppe um den Waischenfelder Turm zur Erkundung ein (die einst berühmte Försterhöhle ist heute leider verschlossen).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.