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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Rundtour durch Frankendorfs Felsgebiete

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Wasserspiele und Weg der Begegnung. Frankendorf, Kleinod fränkischer Fachwerkskunst, hat nicht nur einen auf drei Seiten von imposanten Felsketten umschlossenen Talkessel zu bieten, sondern auch eindrucksvolle Wasserspiele mit einem 6 m hohen Sinterwasserfall - das Reich des Feuersalamanders.

Glanzpunkt des Frankendorfer Klettergartens ist der Vajoletwinkel.wandern, mittel
Glanzpunkt des Frankendorfer Klettergartens ist der Vajoletwinkel.© Bernhard Pabst
Beschreibung

Unsere Rundtour führt auf vergessenen Pfaden durch die grandiose Felsenwelt der Dragoner-, Annastein- und Landrichterseite und zu den nicht minder beeindruckenden Sinterbildungen. Ein Stück folgt dem »Weg der Begegnung«, der uns auch anspruchsvolle Holzschnitzkunst präsentiert.

Dragonerspitz und Dragonerwände

Vom Parkplatz gehen wir ins Ortszentrum zurück bis zur Bus-Hst., biegen dann kurz vor der Kirche rechts ab und steigen auf einem Hohlweg an mehreren Kellern vorbei bergauf. Auf der Anhöhe halten wir uns bei einer Wegteilung (Sitzgruppe) scharf rechts und wandern mit Rotstrich Richtung Hochstall. Über den Bergrücken aufsteigend, gelangen wir bald zu einer Freifläche auf der rechten Seite: Hier zweigen wir rechts auf einen Fahrweg ohne Mk. ab und wandern auf ihm über die Wiese zum Waldrand hinüber und geradeaus in den Wald hinein (nicht rechts am Waldrand entlang!).Der Weg führt in einem Rechtsbogen bergauf und dann als breiter Wanderweg durch die felsigen Hänge. Nach einer Kuppe geht es in einen wilden Felsengarten mit imposanten Türmen und Klötzen hinab. Es folgt ein kleiner Gegenanstieg, dann zweigen wir mit einem roten Pfeil links auf einen Pfad ab, der uns steil in den gewaltigen Felskessel unterhalb des Dragonerspitz emporführt. Wer nach links aus dem Kessel noch etwas aufsteigt, gewinnt einen schönen Blick auf die Felsen der anderen Talseite. Nach der Besichtigung finden wir an der gegenüberliegenden Seite des Kessels eine Gasse, durch die ein steiler Pfad bergab führt. Bereits nach 20 m Abstieg zweigt links ein Trampelpfad ab und führt uns an der langen Felskette der Dragonerseite entlang: Die gewaltigen Wände, Türme und Schluchten gehören zu den eindrucksvollsten Felslandschaften der Alb. Es lohnt, den Pfad bis zu seinem Ende zu gehen, für den Abstieg kehren wir jedoch zu Gedenktafel und Bergwachtschild in der Mitte zurück und finden dort einen Pfad, der uns schräg durch den geröllreichen Hang wieder zum Wanderweg hinunterführt. Linkshaltend erreichen wir bald den Fahrweg im Hochstaller Tal und wandern auf ihm nach links talauf.

Weg der Begegnung und Klettergarten

Wir ignorieren alle Abzweigungen und gelangen schließlich zu einem von Felsen flankierten Engpass. Am Massiv links finden wir den Ww. »Weg der Begegnung« und zweigen mit ihm rechts auf einen Pfad ab, der steil den Hang emporführt. An der oberen Hangkante heißt es »Augen auf!«: Ein hölzerner Ww. mit eingraviertem Kreuz weist uns den Weg. Mit ihm wandern wir auf schmalem Pfad nach rechts (!) durch die Steilflanke leicht bergab und erreichen bald die erste Holzskulptur am Fuß einer Felswand. Nun geht es eben an einer imposanten bauchigen Wand entlang, dann in einer Linkskehre in eine steile Klamm (mit Handlauf gesichert) hinein und durch sie, an weiteren Skulpturen des Kreuzwegs vorbei, wieder zur Hangkante hinauf, wo uns eine große Kreuzigungsgruppe erwartet (rechts ein kleiner Aussichtspunkt). Mit dem Weg der Begegnung steigen wir von hier noch ein Stück Richtung Hochfläche auf und biegen dann rechts auf einen deutlichen Pfad ohne Mk. ab. Auf ihm wandern wir, bei einer Verzweigung rechtshaltend, immer oberhalb der Felskante entlang. Bald erreichen wir eine Aussichtskanzel (Rastbank) mit Prachtblick über das gesamte Tal und die Dragonerseite. Weiter geht es auf gutem Weg in leichtem Auf und Ab an der bewaldeten Hangkante nach O. Zuletzt kommen wir auf eine Wiese hinaus, zweigen nach zwei Dritteln der Überquerung rechts in den Wald ab und steigen auf steilem Pfad bergab. Wo er in einen Fahrweg mündet, biegen wir scharf rechts auf diesen ein und wandern längere Zeit fast eben durch den Hang. Zuletzt wird der Weg schmaler und führt in ein wildes Bergsturzgelände empor. Bald rückt oberhalb die Felskette des Klettergartens, direkt am Weg der imposante Klotz des Annasteins ins Blickfeld, den man auf gutem Pfad umrunden kann. Kurz danach passieren wir die private Almadlerhütte und kommen zu einem großen Felsklotz auf der rechten Seite. Unmittelbar nach ihm zweigt rechts ein Pfad ab, der einen lohnenden Abstecher zum eindrucksvollsten Teil des Klettergartens erlaubt: Er führt steil bergauf, dann nach links über einen Blockkamm, zuletzt über steile Geröllfelder. Dann stehen wir vor dem Vajoletwinkel mit seiner berühmten Verschneidung und mehreren Türmen.

Zu den Sinterfällen

Zur Abzweigung zurückgekehrt, folgen wir weiter dem Fahrweg, der nach rechts den Hang quert (kürzer, aber weniger reizvoll ist der Abstieg über einen verwachsenen Pfad, der beim genannten Klotz links hinabführt). Bald zweigt links ein Pfad ab und führt über das (im Sommer trockene) Bachbett zum Fahrweg auf der anderen Talseite. Auf ihm steigen wir nach links, mit schönen Blicken in den wilden Bachgraben, bis zur Talstraße ab. Hier halten wir uns links und wandern auf ihr bis zu einem Parkplatz auf der linken Seite hinauf. Genau gegenüber der oberen Einfahrt zweigt scharf rechts ein Fahrweg ab und leitet uns zu einem Bach hinüber, der schon die typischen Sinterstufen zeigt. Wir biegen aber schon vor dem Bach links ab und steigen auf begrüntem Fahrweg bergan. Am oberen Rand der Wiese führen Stichpfade rechts zum Bach hinüber und wir stehen vor einem seltenen Naturwunder: Über eine 6 m hohe und 20 m breite bemooste Wand aus Kalktuff mit Überhängen und Spalten stürzen – v. a. im Frühjahr – viele kleine Kaskaden herab; unterhalb sammelt sich das Wasser in großen Sinterbecken.

Über die Landrichterseite zurück

Der Fahrweg führt nun steil im Wald empor, durchquert in einem Rechtsbogen das malerische Quellgebiet mit zahlreichen Sinterstufen und leitet uns dann fast eben durch den Hang. Zuletzt geht es stärker bergan; linker Hand wird die Felskette der Landrichterseite sichtbar, die einen Abstecher lohnt. Dazu steigen wir weglos zu ihrem Fuß auf, dann links an ihr entlang und durch eine steile Rinne in einen zerklüfteten Felskessel empor. Wieder auf dem Fahrweg, folgt noch ein steiler Anstieg zu einer Kuppe, dann geht es leicht abwärts bis zur Einmündung in einen geteerten Weg. Wir biegen nach rechts auf ihn ein und wandern mit Blaustrich über viele Kehren hinab ins Ortszentrum von Frankendorf und rechtshaltend hinaus zum Parkplatz.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Tour durch die Hänge eines Talkessels zu beeindruckenden Felsformationen, Bächen mit spektakulären Kalktuffbildungen und zu meisterlichen Holzskulpturen. Meist gute, überwiegend schmale Wege ohne Mk., die Pfade im Felsbereich erfordern wegen des Gerölls hinreichende Trittsicherheit.

Beste Jahreszeit

Ganzjährig reizvoll (außer bei Schneelage), besonders schön schon zur Blütezeit der Märzenbecher, zu der auch die Sinterkaskaden reichlich Wasser führen.

Ort

Frankendorf

Ausgangspunkt

Frankendorf (352 m), Parkplatz am nördlichen Ortsausgang rechts der Straße nach Tiefenhöchstadt (GPS: 49.834575, 11.076694)

Endpunkt

Frankendorf (352 m), Parkplatz am nördlichen Ortsausgang rechts der Straße nach Tiefenhöchstadt (GPS: 49.834575, 11.076694)

Route

Zum Dragonerspitz 0:45Std. - Aussichtspunkt (über Weg der Begegnung) 0:40Std. - Vajoletwinkel 0:40Std. - Sinterwasserfall 0:35Std. - Landrichterwände 0:20Std. - Abstieg 0:30Std.

Höchster Punkt

Aussichtspunkt über dem Klettergarten(510 m)

Das Phänomen der Sinterstufen

Die Entstehung von Stufen und Wasserfällen aus Sinter oder exakter aus Kalktuff erfolgt nach ähnlichen Prinzipien wie jene von Tropfsteinen: Das kalkgesättigte Wasser vieler Quellbäche verliert bei der Verwirbelung Kohlendioxid und scheidet so Kalk aus, der durch Algen und Moose festgehalten wird. Letztere verleihen dem Kalktuff (im Unterschied zu Tropfsteinen) eine typische poröse Struktur. Besonders schöne Kalktuffbildungen findet man neben unseren Touren 1, 19 und 20 im (bisweilen überlaufenen) Lillachtal bei Weißenohe, an der Wedenbachklamm über Streitberg (s. Tour10) und direkt westlich des Gräfenberger Bahnhofs.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.