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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Lochfelsen, Wachbergfelsen und Großer Lochstein

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:15 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
280 m

Naturwunder überder Pegnitz. Die Lochfelsen bei Pegnitz gehören mit ihren malerischen Durchgängen und vier Höhlen zu den bedeutendsten Naturdenkmälern der Alb. Doch auch auf der anderen Seite des Tales und im angrenzenden Teil des Veldensteiner Forstes treffen wir auf große Wunder der Karstlandschaft.

Beschreibung

Von den Lochfelsen gelangen wir auf dieser Tour zum in der Alb singulären Phänomen der Mühlbach-Versickerung, besuchen die spektakuläre Felsburg der Wachbergfelsen und den originellen Kanonierfelsen, durchstreifen den malerischen Ortsfelsengrund und erreichen über den berühmten Großen Lochstein wieder bewohntes Gebiet.

Naturwunder Lochfelsen

An der Hst. wenden wir uns nach O, gehen die Straße Am Arzberg bergab und biegen nach dem Kindergarten St. Franziskus links auf einen parallel geführten Fußweg ab, der Mk. 5 (in grünem Wimpel) folgend. Sie führt uns auf einem Schotterweg an der Bahn entlang, dann durch lockeren Wald. Bald taucht vor uns das jüngst freigestellte Massiv der Lochfelsen auf. Bei einem etwa vier Meter vom Weg entfernten begrünten Block zweigen wir links ab und steigen ohne Mk. auf schwachen Spuren schräg rechts durch den Hang zu einem vorgelagerten Felsen auf. Von hier führen deutliche Pfadspuren links durch die Flanke und dann steil zum großen Felstunnel am linken Ende des Massivs empor (wenn der Pfad im Sommer zu verwachsen ist, kann man auch dem Steig an den Felsen entlang bis zur Hangkante folgen und dann links durch die Höhle zum Tunnel gelangen).

Man sollte bis zum oberen Ende des Tunnels aufsteigen, zu seinem Beginn zurückkehren und dann – mit fantastischem Blick ins Pegnitztal – links am Felsfuß zum nächsten Highlight hinüberqueren. Vor uns öffnet sich eine geräumige Höhle, die mit zwei Toren auf der Talseite und vier Öffnungen zur Bergseite hin einzigartig in der Alb ist. Wir steigen vom ersten Raum über eine Stufe in den zweiten ab (umwerfender Talblick) und dann halb links zum mannshohen oberen Ausgang hinauf, wo sich ein Prachtblick über die benachbarten Felsen zur Pegnitz auftut. Von hier führt uns ein deutlicher Pfad halb rechts an den Felsen entlang bergab. Schaustück ist ein bizarrer schiefer Turm. An seinem Fuß stoßen wir linker Hand auf einen wild zerklüfteten Felsdurchgang. Nach der Durchquerung sehen wir links oberhalb eine kleine Spalthöhle, die einen Abstecher lohnt. Nach der Besichtigung wandern wir in Abstiegsrichtung linkshaltend auf schmalem Pfad an den Felsen bergab auf einen abgesprengten Riesenblock zu und dann durch eine Gasse zwischen ihm und dem Massiv (Vorsicht!). An ihrem Ende bringt uns ein Stichpfad links zum unscheinbaren Eingang einer 20 Meter tiefen Höhle mit schön geformter hoher Decke und leichter Versinterung. Wieder am Fuß des Massivs, erreichen wir linkshaltend den letzten Höhepunkt: Vor uns öffnet sich eine große Höhle, die im hinteren Teil durch einen abgestürzten Riesenklotz in zwei Teile geteilt wird. Vom Portal gehen wir kurz geradeaus weiter, halten uns bei einer Gabelung rechts und gelangen auf gutem Pfad durch eine Waldgasse hinab zum mk. Weg, auf den wir nach links einbiegen.

Karstphänomen Wasserberg

Die Nr. 5 führt uns auf einem Wiesenpfad durch den Grund, dann auf einem Fahrweg durch Wald in einer Linkskurve mäßig steil zum Ortsrand hinauf, zuletzt auf der Wasserbergstraße nach links und rechts die Hans-Böckler-Straße hinab bis zur Verzweigung nach einem Motorradgeschäft. Spitzwinklig rechts abbiegend erreichen wir über den Mühlweg den Einlauf des Mühlbachs in den Wasserberg und kommen nach Unterquerung der Bahn zu einer Wegteilung . Von hier geht es mit Blauwimpel u.a. rechts auf einem Teerweg bergan, dann wieder abwärts, bis ein Forstweg rechts abzweigt (Ww.) und nach kurzer Strecke das Höhlenloch erreicht, aus dem der Mühlbach nach 400 Metern unterirdischen Laufs wieder zutage tritt. Zurück auf dem mk. Weg, kommen wir bald nach Hainbronn, folgen der Hauptstraße nach rechts bis zur Bus-Hst., biegen kurz danach links in eine Wohnstraße ab und wandern auf begrüntem Fahrweg ohne Mk. am Hang entlang.

Felsenburg Wachbergfelsen

Am Ortsausgang mündet dieser wieder in die Fahrstraße, der wir noch kurz folgen, bis die frei stehenden Wachbergfelsen (auch: Hutterichsfelsen) ins Blickfeld rücken. Wir biegen hier links in eine geteerte Bucht ein und finden rechter Hand einen Pfad, der schräg durch den Hang aufwärts führt. Schon bald lohnt ein steiler Abstecher nach links zum massigen Hainbronner Pfeiler, hinter dem sich eine Klamm mit eingeklemmten Blöcken öffnet. Wir steigen wieder zum Hauptpfad ab und folgen ihm (bei Talblick) nach links. Er führt uns bald steiler zum Wald empor, unterhalb eines Kellers vorbei und dann sehr steil, mit Seilsicherung bei einer Felsstufe, zur oberen Etage hinauf. Eine großartige Szenerie tut sich auf: Vor einer langen Reihe hoher Wände steht der Wachbergpilz, einer der bizarr­-sten Felstürme der Alb. Wir gehen nach links vor dem Turm vorbei zur Felskante (Prachtblick ins Tal), dann zwischen Turm und Massiv hindurch an den Felsen entlang abwärts: Auf einen malerischen Felskessel folgen eine enge Klamm mit Felsentor am Ende und ein riesiger Pfeiler, der an einen Schiffsbug erinnert. Wenige Meter nach ihm beginnt der äußerst lohnende Abstecher zum Gipfel: Der links abzweigende Pfad führt uns im Linksbogen an den Riesenblöcken am Ende der Klamm und an einer pittoresken Spalte vorbei bergan, zuletzt nochmals links durch eine Felsgasse zum Gipfelplateau, wo man zwei Felskanzeln mit Prachtblick in den Talkessel von Pegnitz findet. Zurück am Wandfuß folgen wir nach links einem begrünten Forstweg sanft bergab. Er mündet in einen leicht verwachsenen Waldweg, auf dem wir linkshaltend wieder an Höhe gewinnen. Er bringt uns zu einer weiten Wiese, an deren linkem Rand wir zur Hochfläche aufsteigen.

Höhenweg zum Kanonier

Dort biegen wir mit Grünring u.a. spitzwinklig rechts auf den schmalen Weg Richtung Weidlwang ein. In einem Waldtal folgen wir kurz einer Forststraße nach rechts, dann geht es auf begrüntem Fahrweg wieder links empor zu einem Wiesensattel. Felsenfreunde können hier nach rechts einen Abstecher zu einer Felsgruppe mit schöner Halbhöhle unternehmen. Die Mk. führt uns nun wieder bergab und bei einer Gabelung rechts zu den ersten Häusern von Weidlwang. An der Hauptstraße linkshaltend erreichen wir bald den Fuß des berühmten Kanonierfelsens (siehe Kasten Seite 119 unten).

Zu den Ortsfelsen

Wir gehen nun zum Ortseingang zurück und zweigen links mit Grünring auf ein Teersträßchen ab, das uns über die Pegnitz und unter der Bahn hindurch zur Weidlwanger Mühle bringt. Kurz nach der Bahn biegen wir mit Blauwimpel links auf einen Fahrweg ab und wandern mit Prachtblick auf Weidlwang und Kanonier immer geradeaus parallel zur Bahn. Bei einer Wegteilung wählen wir rechts den Hubertussteig (Rotring) Richtung Großer Lochstein, der als schmaler Pfad in den Wald führt und bald, bei einem überhängenden Block, den Rand der Ortsfelsen erreicht. An Felsdächern und Halbhöhlen vorbei durchstreifen wir ein Waldtal, überqueren eine Forststraße und erreichen dann, rechts ansteigend, das Schaustück: An einen riesigen Überhang schließt sich ein Turm mit mehreren Ausbuchtungen an. Es folgen malerisches Blockgelände, rechts eine Wand mit tiefer Spalte und ein idyllisches Waldtal, dann mündet unser Pfad in einen Forstweg.

Geotop Großer Lochstein

Auf ihm geht es kurz nach rechts, dann links auf einem Schotterweg unter der B 85 hindurch und jenseits sanft bergauf. Ca. 500 Meter später führt uns Rotring auf schmalem Pfad nach rechts in den Wald, passiert den markanten Turm des Zuckerhuts, eine zerklüftete Felsgruppe und eine lange Wand mit bauchigen Überhängen und mündet dann in eine Forststraße. Auf ihr geht es kurz nach links, dann rechts auf einem abzweigenden Forstweg sanft bergab zu einer malerischen Felsgruppe. An ihrem Ende steht der Große Lochstein, der mit der gewaltigen Tunnelhöhle und der seitlichen Felskammer zu den bedeutendsten Geotopen der Region gehört.

Nach Horlach

Nach dem Massiv gehen wir nach rechts mit Mk. 5 (im grünen Wimpel) auf breitem Forstweg nach N, passieren weitere Felsen, unterqueren die B 85 und steigen immer geradeaus, zuletzt über Wiesen nach Horlach auf. An der Hauptstraße kurz linkshaltend erreichen wir die Hst. , von der uns der Bus nach Pegnitz zurückbringt.

Variante

Wer die Wanderung als Rundtour ohne ÖPNV begehen möchte, parkt am Ausgangspunkt, biegt dann in Horlach, immer der bekannten Mk. 5 + Wimpel folgend, an der Hauptstraße nach rechts, wandert auf dem Sträßchen in den Ortsteil Stein und kehrt über den Ortsteil Hammerbühl zur Straße Am Arzberg zurück (Mehrbedarf gut 0.45 Std.).

Touren-Charakter

Streckenwanderung (zur Rundtour ausbaubar) mit nur mäßigen Anstiegen zu imposanten Felsburgen, Felsdurchgängen und Höhlen am Talrand und zu großen Geotopen in einem Waldgebiet, meist auf guten Wegen, nur bei den Felsen Pfade, die Trittsicherheit erfordern

Beste Jahreszeit

Ganzjährig reizvoll

Ausgangspunkt

Pegnitz, Hst. Am Arzberg (455 m) der Linie 380 (Pegomobil) (Mo-Sa stdl. Verbindung von Pegnitz Bhf., Mo-Fr Lücke zw. 8 und 9 Uhr, So kein Verkehr) oder (bei Rundtour) Parkmöglichkeiten im Ostteil der Straße Am Arzberg

Endpunkt

Horlach (465 m), Hst. der Linie 380. Von hier Mo–Fr stdl. zurück nach Pegnitz Bhf.; Sa nach 13.02 Uhr und So muss man zur Str. Am Arzberg (s. Variante) weitergehen, dann als ÖPNV-Nutzer auf bekannter Route (ohne Lochfelsen) bis Punkt 2 und links entlang der Bahn zum Bhf. (knapp 1.30 Std. mehr)

Route

Lochfelsen 0.20 Std. - Wasserberg (Quellhöhle) 0.35 Std. - Wachbergfelsen (oben) 0.35 Std. - Kanonier 0.40 Std. - Ortsfelsen 0.45 Std. - Gr. Lochstein 0.50 Std. - Horlach 0.30 Std.

Höchster Punkt

Horlach (465 m)

Der Kanonier von Weidlwang

Als im Jahre 1635, mitten im Dreißigjährigen Krieg, die Schweden auf Weidlwang zurückten, kamen die Bewohner mit Hilfe eines ins Dorf geflüchteten verletzten kaiserlich-bairischen Soldaten auf eine findige Idee: Sie stellen auf den Felsen im Ort eine Strohpuppe, zogen ihr die Uniform des kaiserlichen Soldaten an und fügten als Kanonenattrappe einen Pflug und ein Holzrohr hinzu. Die List gelang: In der Meinung, dass die Plünderung des Dorfes nur unter massiven Verlusten durch gegnerischen Beschuss möglich wäre, machten die Schweden einen weiten Bogen um Weidlwang. Seit 1649 erinnert eine Holzfigur an das denkwürdige Ereignis, die heute von einem eigenen Verein gepflegt und etwa alle 50 Jahre erneuert wird.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.