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Wandergenuss
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Kellerwanderung am Kreuzberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:50 Std.
Länge:
5.6 km
Aufstieg:
90 m
Abstieg:
90 m

Bierkeller und Aischgründer Karpfen. Die Wanderung auf den Kreuzberg mit seinen Bierkellern ist eine echte Genusstour. In Monaten mit einem »R« im Namen gibt es in den Gasthäusern der Umgebung den Aischgründer Karpfen, zum Beispiel aus den Stiebarlimbacher Teichen, an denen wir entlangwandern.

Beschreibung

Zum Bierkeller Roppelt

Vom Parkplatz Kreuzberg-Ost starten wir auf der Straße nach Osten hinunter an der Statue des Kreuzschleppers vorbei und nach 200 Metern rechts durch die Felder. An der T-Kreuzung an der großen Eiche wandern wir rechts nach Westen auf Stiebarlimbach zu. In einer Linkskurve an zwei Eichen bleiben wir auf einer Fahrspur geradeaus und gelangen zu den Stiebarlimbacher Teichen, in denen die berühmten Aischgründer Karpfen schwimmen. Die Karpfenzucht im Aischgrund hat eine lange Tradition. Im 8. Jahrhundert erging durch Karl den Großen der Erlass, die Teichwirtschaft zu fördern. Vor allem die Klöster legten als Landbesitzer neue Teiche an. Besonders gut gelang dies in den lehmigen Böden des Aischgrunds. Die Wasserversorgung geschieht bis heute durch die Aisch und deren Nebenbäche. In drei Jahren erreicht der Karpfen sein Schlachtgewicht von 1000 bis 1500 Gramm. In den meisten Wirtshäusern der Gegend wird der Karpfen knusprig in Butterschmalz gebacken und mit hausgemachtem Kartoffelsalat serviert. Aber auch blau in Wurzelsud zubereitet oder als Filet ist er sehr beliebt. Die Zeit, in der diese typisch fränkische Spezialität angeboten wird, reicht von Anfang September bis Ende April (alle Monate mit einem »R« im Namen). Nach dem zweiten Weiher können wir rechts zwischen den Weihern nach Norden und in einem Linksbogen am Waldrand zum Bierkeller Roppelt gelangen. Hier gibt es Kellerbiere und fränkische Spezialitäten wie Schäuferla (Schweineschulter), Knöchla (Eisbein), Schweinehaxen, Bratwürste oder Räucherfleisch mit Bohnakern mit Glöß (dicke Bohnen mit geräuchertem Schweinebauch, Soße und Klößen) oder eine zünftige Hausmacher-Brotzeit mit frischem Bauernbrot.

Zum Brauereigasthaus Roppelt

Vom Bierkeller laufen wir über den Parkplatz und geradeaus nach Stiebarlimbach hinein. Nach der Brauerei Roppelt gehen wir in spitzem Winkel rechts zum Brauereigasthaus Roppelt. Hier stehen in den angesagten Monaten der Aischgründer Karpfen aus eigenen Weihern und Wildgerichte auf der Speisekarte.

Zur Landstraße FO 10

Vom Gasthaus Roppelt wandern wir an der Bushaltestelle vorbei nach Westen und geradeaus über die Landstraße. Nach einer Scheune und nach einem Weiher gehen wir rechts und am Waldrand aufwärts. Oben geht es in den Wald hinein und an der Weggabel wieder rechts. 350 Meter nach dem Wald müssen wir vor dem Dorf Schnaid rechts und überqueren nach rechts versetzt wieder die Landstraße FO 10.

Zur Kreuzbergkirche

Die Straße führt mit der Markierung des Jakobswegs in einem Rechtsbogen hinauf zum Parkplatz vor der Kreuzbergkirche. Die gotische Kreuzbergkirche wurde 1463 an Stelle einer bereits 1430 erwähnten Wallfahrtskapelle erbaut. Aus der Blütezeit der Kreuzbergwallfahrt werden bis zu 23 Wallfahrten an einem Tag bezeugt. An den Außenwänden der Wallfahrtskirche befinden sich 15 Nischen für die 14 Kreuzwegstationen und als Besonderheit eine fünfzehnte Station mit der Darstellung der Kreuzauffindung durch Kaiserin Helena. Der Kircheninnenraum wurde im 18. Jahrhundert in feinstem Spätbarock ausgeführt. Eine Tafel mit zehn Bildern erzählt die Legende von der Entstehung des Kreuzbergs, nach der im Dreißigjährigen Krieg die Kirche verschont blieb. Von anderen Wundern und zahlreichen Heilungen aus vergangenen Jahrzehnten zeugen die Votivgaben am Hochaltar. Heute ist die Kirche bei Brautpaaren für die Hochzeitsfeierlichkeiten beliebt. Unterhalb der Kirche sind die drei Bierkeller, zwischen denen die Auswahl schwerfällt. Egal für welchen man sich entscheidet: Süffiges, unfiltriertes Kellerbier, Brotzeit und fränkische Spezialitäten sind gesichert. Im Rittmayer-Keller gibt es außer den fränkischen Leckereien wie Schäuferla an bestimmten Tagen gegrillten Fisch. Auf dem Lieberth-Keller stammt Fleisch und Wurst aus eigener Metzgerei. Riffala (gegrillte Rippchen) mit Kraut und Kloß und Zwetschgenbames (geräucherter, luftgetrockneter Rinderschinken) stehen auf der Speisekarte. Bei schlechtem Wetter können ein paar Gäste im gemütlichen Kellerhaus mit Kachelofen sitzen. Im Brauhaus am Kreuzberg gibt es neben den üblichen Speisen eines fränkischen Kellers auch Ente und leckeren Sauerbraten vom Reh.

Zum Parkplatz Kreuzberg-Ost

Nach dem Bierkeller schreiten wir noch aufrechten Ganges 400 Meter auf dem Sträßchen nach Osten hinunter zum Parkplatz Kreuzberg-Ost. Wer noch nicht genug hat, findet weitere Bierkeller in der Umgebung. Zum Beispiel den Gartenkeller Rittmayer und den Dorfkeller Lieberth in Hallerndorf, die Kellerwaldschänke Lunz in Willersdorf und den Sommerkeller der Brauerei Witzgall in Schlammersdorf.

Touren-Charakter

Leichte, meist sonnige Tour auf Feldwegen und Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Kreuzberg-Ost, GPS N49°45'28.0'E10°57'41.9', Höhe 310 m ü.NN

Endpunkt

Parkplatz Kreuzberg-Ost, GPS N49°45‘28.0“ E10°57‘41.9“, Höhe 310 m ü. NN

Route

Parkplatz Kreuzberg-Ost - Bierkeller Roppelt 0:30Std. - Brauereigasthaus Roppelt 0:10Std. - Landstraße FO10 0:40Std. - Kreuzbergkirche 0:20Std. - Parkplatz Kreuzberg-Ost 0:10Std.

Geschichte der Bierkeller am Kreuzberg

1463 wurde auf dem Kreuzberg die Kapelle zum Heiligen Kreuz erbaut und von Anfang an setzte eine rege Wallfahrt ein. Zum Fest der Kreuzerhöhung fand an der Kapelle ein Jahrmarkt statt. Früher gab es am Kreuzberg vier Bierkeller, von denen heute nur noch drei bewirtschaftet sind. Am Fuß des Bergs ist in Stiebarlimbach der Bierkeller Roppelt. Damals dienten die Keller zur Bewirtung der Pilger und Jahrmarktbesucher. Dem Verlangen nach Rast kam der Schatten durch die Bäume zugute, die man gepflanzt hatte, um die Keller vor direkter Sonnen­einstrahlung zu schützen. Die Bierkeller wurden zunehmend als Ausflugsziel interessant. Bis in die 60er-Jahre des 20.Jahrhunderts waren die Keller meist einfach ausgestattet und hatten nur an Sonn- und Feiertagen im Sommer geöffnet. Die Gäste tranken das Bier vom Wirt und brachten ihre eigene Brotzeit mit. Bei einigen Kellern gab es Naturkegelbahnen. Heute sind die Bierkeller auf dem Kreuzberg ein lohnendes Wanderziel, stehen doch fast immer ein kühles Bier, deftige Brotzeiten und fränkische Spezialitäten bereit.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.