Wandern Fränkische Schweiz: Im Püttlachtal bei Pottenstein
Idyllisches Tal und Aussichtsturm. Nahe Pottenstein sind Wanderer nur in der Nebensaison allein unterwegs. Aber die Wege an der Püttlach und über aussichtsreiche Höhen sind doch sehr schön und abwechslungsreich. Der neue Aussichtsturm Himmelsleiter ist ein lohnender Anlaufpunkt.
Zum Aussichtsturm Himmelsleiter
Vom Wanderparkplatz an der Elbersberger Kapelle starten wir mit der Markierung einer senkrechten blauen Linie nach Westen in Richtung Pottenstein. Später sind noch das Symbol des Jakobswegs und die Richtung zur Himmelsleiter angegeben. Über die Wiesen und Felder auf der Jurahöhe bleiben wir auf dem Hauptweg immer geradeaus. Nach einem Wald und nach dem Wegkreuz Rote Marter erreichen wir den Aussichtsturm Himmelsleiter. Auf 150 Stufen steigen wir auf den 37 Meter hohen Aussichtsturm mit der Plattform auf 25 Meter Höhe hinauf. Der Lohn ist ein atemberaubender Rundblick in die Fränkische Schweiz und bei guter Sicht ein Fernblick bis ins Fichtelgebirge. Im Norden ist auch die höchste Erhebung der inneren Fränkischen Schweiz, der Aussichtsturm auf der Hohenmirsberger Platte (614 m), zu erkennen.
Zum Aussichtspunkt Hohe Warte
Wir sind weiterhin auf dem Panoramahöhenweg in Richtung Pottenstein. Die Hofmannskapelle aus Kalktuffstein steht als Oase der Ruhe an einer Wegkreuzung. Ein Labyrinth ermuntert zur Besinnung. Nach der Hofmannskapelle breiten sich auf der linken Seite die blütenreichen Halbmagerwiesen des Naturschutzgebiets Trockenhänge Pottenstein aus. Solche Kalkmagerrasen zählen zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas, auf denen zwischen den Wacholdern Silberdisteln, Küchenschellen und Kartäusernelken zu finden sind. Die Flächen werden durch Beweidung mit Schafen vor Verbuschung offengehalten. 120 Meter nach der Hofmannskapelle laufen wir nicht mehr auf dem Hauptweg weiter, sondern rechts auf der Fahrspur durch die Wacholderwiesen. Bald liegt links weiter unten der Parkplatz vor dem Schullandheim und unser Weg steigt in Richtung Hohe Warte etwas an. Geradeaus kommen wir auf dem Elisabethweg zum Aussichtspunkt Hohe Warte. Von hier aus bietet sich das umfassendste Panorama über Burg und Ort Pottenstein. Die Burg Pottenstein wurde um 1060 von Graf Boto von Pottenstein erbaut. Im 13. Jahrhundert soll die Heilige Elisabeth von Thüringen auf der Burg separiert worden sein. Der Ort ist 150 Jahre älter und erhielt 1323 die Stadtrechte.
Zur Kirche Sankt Bartholomäus
Vom Aussichtspunkt steigen wir zur Burg hinab. Die 1000-jährige Burg ist in Privatbesitz, kann aber außer Montag und Dienstag teilweise besichtigt werden. Im Palas sind drei Schauräume mit Objekten des Dreißigjährigen Kriegs und Militaria ausgestellt. Das Brunnenhaus und die Zehntscheune enthalten Hausrat und eine Ausstellung zur Burggeschichte. Eine Galerie erinnert an Elisabeth von Thüringen (www.burgpottenstein.de). Vom Garten der Burg besteht ein herrlicher Blick über den Ort Pottenstein. Von der Burg aus gesehen gehen wir mit der Markierung der senkrechten blauen Linie rechts auf dem Treppenweg nach Südosten hinunter. Unten geht es in spitzem Winkel nach rechts auf der Burgstraße weiter abwärts zur B 470, der wir nach rechts folgen. Nach 50 Metern biegen wir rechts in die Pegnitzer Straße ein und an der Kreuzung rechts in die Hauptstraße. Nach dem roten Scharfrichtermuseum steht die Kirche Sankt Bartholomäus. Der ursprünglich gotische Bau stammt aus dem 15. Jahrhundert, wurde aber 1755 als barocke Kirche neu überbaut.
Zum Kneippbad
Gleich nach der Kirche steht links am Marktplatz der Marktbrunnen mit der Figur der Heiligen Elisabeth. Rechts vom Marktplatz stellen wir uns in die Fischergasse und sehen im Rückblick die schönste Ansicht Pottensteins mit Kirche und Burg. Aber es geht auf der Hauptstraße weiter in Richtung Osten. An der Straßengabelung vor der Brücke über die Püttlach laufen wir rechts im kleinen Löhrgäßchen weiter. Nach dem letzten Haus wird das Sträßchen zu einem romantischen Pfad entlang der Püttlach und wir bleiben für lange Zeit auf dieser Seite des Flüsschens. Ein Steg bietet die Möglichkeit zur Einkehr im Waldcafé auf der anderen Seite des Bachs. Auf einem weiteren Steg überqueren wir die Püttlach und erreichen nach rechts das erfrischende Kneippbad und ein Wasserwerk, dessen Pumpe mit Wasserkraft betrieben wird.
Zum Steg
Nach dem Kneippbad kommen wir an einem imposanten Kletterfelsen vorbei und überqueren danach auf einem Steg wieder die Püttlach in Richtung Elbersberger Kapelle. Auf der anderen Seite wartet an einer Wiese ein schöner Picknickplatz.
Zum Wanderparkplatz an der Elbersberger Kapelle
Wir verlassen das romantische Püttlachtal und steigen in dem engen Geländeeinschnitt auf der Forststraße aufwärts. Weiter oben wird das Gebiet zu einem breiteren Wiesental. In den Flächen stehen neben Margeriten viele Kuckuckslichtnelken mit ihren zerzausten Blüten. Vom Picknickplatz an der Püttlach bis zum Parkplatz an der Elbersberger Kapelle sind es nur noch ein Kilometer, aber auch 100 Höhenmeter Aufstieg.
Region
Touren-Charakter
Leichte, meist sonnige Tour auf Feldwegen und Pfaden durch Wälder und Wiesen. Im Ortsgebiet auf Straßen
Ausgangspunkt
Parkplatz Elbersberger Kapelle, GPS N49°45'39.4'E11°26'31.7', Höhe 497 m ü.NN
Endpunkt
Parkplatz Elbersberger Kapelle, GPS N49°45‘39.4“ E11°26‘31.7“, Höhe 497 m ü. NNRoute
Parkplatz Elbersberger Kapelle - Himmelsleiter 0:35Std. - Hohe Warte 0:20Std. - Kirche 0:20Std. - Kneippbad 0:25Std. - Steg 0:30Std. - Parkplatz Elbersberger Kapelle 0:20Std.
Spannende Erdgeschichte
Die Umgebung von Pottenstein ist besonders geeignet, um in die Erdgeschichte Einblick zu nehmen. Die imposanten Felskulissen um Pottenstein sind Reste tafelbankiger Dolomite aus dem Erdzeitalter des Juras. Die Erosion hat die Felstürme in den Tälern herauspräpariert und bildet so das reizvolle Landschaftsbild der Fränkischen Schweiz. Die Burg Pottenstein steht auf so einem mächtigen Dolomitfelsen, dessen Strukturen eines Schwammriffs deutlich erkennbar sind. Die ausgewaschenen Höhlen sind Archive vergangener Zeiten, denn dort wurden Reste ausgestorbener Tiere und Spuren früher Menschen gefunden. Das schönste Beispiel ist die Teufelshöhle bei Pottenstein, die größte Schauhöhle Bayerns. Besucher kommen aus der ganzen Welt, um dieses einzigartige Karstwunder zu bestaunen. Bei Exklusivführungen wird besonders auf die Geologie eingegangen. Auf dem Geopfad auf den Hohenmirsberg können sich Besucher ein Bild der Erdgeschichte der Fränkischen Schweiz machen. Dort oben ist sogar ein Fossilienklopfplatz, auf dem man mit etwas Glück ein Souvenir aus einer vergangenen Welt finden kann.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.