Bruckmann CMYK quer
Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Höhlentour bei der Riesenburg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
226 m
Abstieg:
226 m

Riesenburg und Quakenschloss. Diese Tour wird auch als »Romantischer Rundweg« bezeichnet, denn sie erinnert an die Jurastudenten Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder, die mit der später berühmt gewordenen Pfingstreise durchs »Muggendorfer Gebürg« als Begründer der Romantik gelten.

Das Wiesenttal gehört zu den schönsten Tälern in der Fränkischen Schweiz. wandern, mittel
Das Wiesenttal gehört zu den schönsten Tälern in der Fränkischen Schweiz.© Tassilo Wengel
Beschreibung

Von Muggendorf zur Kuchenmühle   

Wir folgen vom Marktplatz in Muggendorf dem Wegweiser »Rundwanderweg Albertshof, Kuchenmühle, Aufseßtal« mit der Markierung gelber Ring zum Denkmal für die Romantiker der Fränkischen Schweiz, W.H.Wackenröder und Ludwig Tieck. Von dort führt uns der Weg hinauf zum Schmiedsberg.

An Linden vorbei gelangen wir auf eine Hochebene und wandern auf einem Feldweg nach Albertshof. Durch den Ort kommen wir an den Abzweig zur Kuchenmühle und wandern dem Wegweiser folgend zu dieser Mühle im romantischen Aufseßtal. Dort überschreiten wir die Aufseß auf einer kleinen Brücke und genießen den schönen Talweg in Richtung Doos.

Über die Riesenburg nach Engelhardsberg   

Beim Gasthaus Wanderklause leitet uns der Wegweiser »Romantischer Rundweg« weiter. Wir überqueren die Wiesent auf einer Holzbrücke und wenden uns nach rechts. Es folgt ein schöner Weg oberhalb der Wiesent bis zu einer kleinen Treppe. Dort folgen wir dem Wegweiser »Riesenburg, Engelhardsberg, Muggendorf«, schwenken nach einigen Metern entlang der Straße nach rechts und steigen zur Riesenburgauf, einer gewaltigen Versturzhöhle.

An einem beeindruckenden Felsenlabyrinth geht es aufwärts und am König-Ludwig-Felsen vorbei, wo sich der König 1830 mit einer Inschrift verewigte. Oben angelangt, wenden wir uns bei einer Bank nach links und kommen nach Engelhardsberg. Hier lädt das Gasthaus Sebald, ein gemütlicher Landgasthof mit Gartenterrasse, zur Rast ein.

Bei der großen Linde im Ort finden wir zahlreiche Wegweiser. Hier folgen wir nun den Markierungen gelber Ring und roter Senkrechtstrich und gelangen über einen schönen Wiesenweg zu einem Sitzplatz, wo sich eine schöne Aussicht auf das sanfte Hügelland bietet. Eine Tafel mit einem Vers des Romantikers Viktor Scheffel unterstreicht die Idylle des Platzes noch.

Mystisches Quakenschloss   

Wenige Meter weiter können wir über eine Metalltreppe noch auf den Adlerstein (530m) steigen und wiederum die wunderbare Aussicht genießen. Dann führt der Wanderweg abwärts durch Buchenwald und am Quakenschloss , einer Felsgrotte, vorbei, die nach einer Sage benannt wurde: Einst jagte ein junger Jäger im Wiesenttal einen Hirsch, der plötzlich vor seinen Augen verschwand. Da sah er vor sich ein in den Fels hineinführendes Tor. Zwerge standen dort und luden ihn ein, ihnen zu folgen. Er kam in einen prachtvollen Saal, in dem auf einem goldenen Thron eine liebliche Fee saß. Dem Jäger gefiel es in dieser Pracht, und die Fee hatte den Plan, ihn nach einiger Zeit zu ihrem Gemahl zu erheben. Doch der Jäger erinnerte sich seiner Liebsten, die er auf der Erde zurückgelassen hatte, und bat um seine Entlassung aus dem Zauberpalast. Die Fee sank tot nieder, der Palast stürzte in sich zusammen, und den Jäger fand man tot am Fuß des Quakenschlosses.

Durch die Oswaldhöhle   

Wo sich beim Quakenschloss gelber Ring und roter Senkrechtstrich trennen, folgen wir der Markierung roter Senkrechtstrich. Zunächst führt der Weg aufwärts, dann abwärts und leitet uns durch die 60Meter lange Oswaldhöhle, die mit einer Höhe von 1,60Metern recht niedrig ist. Das 16Meter breite Eingangsgewölbe ist durch zwei Felsen in drei Gänge geteilt, die sich im Hauptraum wieder treffen. Die Höhle wurde nach dem Einsiedler Oswald benannt, der einem Roman zufolge in der Höhle gelebt haben soll.

Wir folgen der Markierung roter Senkrechtstrich weiter zu einem Pavillon im Wald, von dem sich ein schöner Ausblick auf Muggendorf und das breite Wiesenttal genießen lässt. Zurück am Wanderweg leitet uns die Markierung roter Senkrechtstrich zurück nach Muggendorf.

Auf Höhlentour bei der Oswaldhöhle

Wer Höhlenabenteuer mag, kann auf eigene Gefahr noch weitere Höhlen erkunden. Allerdings sollten Höhlen nie allein besucht und Kinder nie ohne Aufsicht gelassen werden! Feste Schuhe, strapazierfähige Kleidung, Schutzhelm, eine Taschenlampe pro Person sowie eine Ersatzlampe sind Voraussetzungen für die Entdeckung dieser Unterwelt.

Wunderhöhle: Etwa 30Meter nach der Oswaldhöhle befindet sich in einer Felsnische auf der linken Wegseite der Eingang zur Wunderhöhle. Sie wurde 1772 vom Muggendorfer Höhleninspektor Georg Wunder entdeckt. In der kleinen Vorhalle befindet sich links ein enger Eingang, den man kriechend passieren muss. Dann geht es drei Meter abwärts, anschließend über eine kleine Brüstung und dann noch mal zwei Meter hinab. Man erkennt vereinzelte Tropfsteinbildungen, bevor man über eine kleine Erhebung in den lang gezogenen Höhlenraum gelangt. An einen weiteren Raum schließt sich der am besten erhaltene Höhlenteil an, den man durch eine Engstelle erreicht.

Witzenhöhle: Zum Eingang der Wunderhöhle zurückgekehrt, kann man rechts einige Stufen aufsteigen und gelangt auf einen Trampelpfad. An einer Gabelung führt nach rechts ein Weg steil hinab zur Witzenhöhle. Sie ist 30Meter lang und hat eine drei bis sechs Meter hohe Eingangshalle. Auf dem Trampelweg anderer Höhlenbesucher geht’s zu einer Engstelle, durch die man anschließend in eine flache Halle gelangt. Auf einem schmalen Pfad läuft man zum Ende der Halle, steigt über Stufen und erreicht den Zugang zu einer tiefer liegenden Höhlenetage. Von hier gelangt man in eine Halle mit Tropfsteinen und Sinter. In der Mitte der Halle befindet sich der »Altar«, wo der wendische Ranengott Witt gestanden haben soll, der der Höhle den Namen gab.

Rosenmüllershöhle:

Zurück bei der Oswaldhöhle, wird diese durchquert und dem Höhenweg mit der Markierung roter Senkrechtstrich gefolgt. Er führt an den Aussichtspunkten Pavillon und Koppenburg vorbei zum Eingang der Rosenmüllershöhle. Sie wurde nach dem Leipziger Anatomieprofessor Rosenmüller benannt, der sie 1790 entdeckte.

Früher musste man sich über ein Loch in der Decke abseilen; 1830 wurde der jetzige Eingang geschaffen. Die Höhle lässt sich über viele Steinstufen leicht begehen, denn bis 1960 war sie als Schauhöhle geöffnet. Ein kleiner Schluf führt in das »Kleine Paradies« mit Sinterschmuck; die Decke schmücken beeindruckende Tropfsteinbildungen.

Touren-Charakter

Wechsel von bequemen Wald- und Wiesenwegen

Ausgangspunkt

Marktplatz in Muggendorf

Endpunkt

Marktplatz in Muggendorf

Route

Muggendorf - Kuchenmühle 1.30Std. - Engelhardsberg 1.30Std. - Muggendorf 1.45Std.

Höchster Punkt

Engelhardsberg (480m)
Lust auf mehr?
Mystische Pfade Fränkische Schweiz
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Mehr als wandern: Dieser Wanderführer Fränkische Schweiz lotst durch urwüchsige Landschaft, zu historischen Bräuchen und geheimnisvollen Kraftorten.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.