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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Gipfelrunde auf der Ehrenbürg

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
340 m
Abstieg:
340 m

Im Land der weiten Horizonte. »Entdeckungen auf der Ehrenbürg?« Die ungläubige Frage scheint bei Frankens berühmtestem Aussichtsberg vollauf berechtigt. Und doch gibt es im weitläufigen Gipfelbereich traumhafte Plätze, an denen ich noch nie einem anderen Wanderer begegnet bin.

Beschreibung

Nach dem schattigen Aufstieg von Leutenbach gelangen wir auf unserer Rundtour auf unmarkiertem Steig zur fantastischen Aussicht auf der Leutenbacher Wand im NO des Rodensteins, dann zum Hauptgipfel, durchstreifen auf kaum bekannten Felsensteigen die Rodensteinwände und die Westhänge des Walberlas, überschreiten seine zwei Gipfel und steigen über den Doppelturm der Zwillinge wieder ab.

Zur Leutenbacher Wand

Vom Parkplatz gehen wir etwas nach W weiter, biegen rechts in ein Teersträßchen ein und folgen ab hier der Mk. des IFS-Wegs (rot/weiß diagonal), die uns kurz danach auf einem links abzweigenden schmalen Teerweg über Wiesen mit Prachtblick zur Ehrenbürg-Ostseite und auf die Leutenbacher Türme gegenüber stetig bergan führt. Im Wald halten wir uns bei einer Gabelung rechts und queren, immer dem Hauptweg folgend, auf unbefestigtem Fahrweg mit nur noch sanfter Steigung die Hänge des Massivs. Nach längerer Strecke folgt eine Wegteilung: Wir gehen mit der IFS-Mk. auf schmalerem Weg nach links und steigen zuletzt steil zu einem Sattel empor, wo sich erneut die Pfade gabeln. Hier biegen wir links auf einen Steig ohne Mk. ein, auf dem wir an einer Wiese entlang, dann durch Wald zügig an Höhe gewinnen. Nach einer Weggabelung (hier links) bringt uns ein steilerer Schlussanstieg an der Hangkante entlang zur Kuppe oberhalb der Leutenbacher Wand empor. Von der Abbruchkante (Vorsicht!) oberhalb der riesigen, überhängenden Felsen genießt man einen eindrucksvollen Blick auf Leutenbach, das gesamte Ehrenbachtal und das Wiesenttal bis nach Streitberg.

Zum Rodenstein-Gipfel

Vom Gipfel der Leutenbacher Wand wandern wir auf deutlichem Pfad nach SO abwärts und kommen so zu zwei weiteren grandiosen Aussichtswarten. Absteigend folgen wir weiter den Pfadspuren nahe der Abbruchkante bis zu ihrem tiefsten Punkt (nicht nach rechts abzweigen!) und wandern dann im Rechtsbogen sanft bergauf, bis wir auf einen querenden Pfad treffen. Auf ihm gehen wir nach links am Rand einer Wiese entlang und erreichen nach steilerem Anstieg einen Fahrweg (Lehrpfad), auf den wir nach links einbiegen. Bei einer dreifachen Wegteilung wählen wir den Weg ganz links. Er mündet schließlich in den südl. Aufstiegsweg zum Rodenstein (Rotstrich u.a.), dem wir rechtshaltend folgen. Nach wenigen Metern lohnt sich links ein kurzer Abstecher zu einer Felskanzel mit Prachtblick auf Schlaifhausen und auf die Wände des Hauptgipfels. Ein letzter Steilanstieg bringt uns dann zum kreuzgeschmückten Gipfel, der höchsten Erhebung der Ehrenbürg hinauf. Entsprechend umfassend ist das Panorama, das bis zum über 30 Kilometer entfernten Moritzberg und weit über die Regnitzebene nach W reicht. Außerhalb der Vegetationszeit lohnt sich, v.a. für Fotografen, ein Abstecher, der kurz nach dem Gipfel links auf deutlichen Pfadspuren steil zur Felskante hinabführt, wo man einen traumhaften Blick auf die Rodensteintürme genießen kann. In der Blütezeit der Wiesen sollte man dies aber aus Rücksicht auf die empfindlichen Pflanzen unterlassen.

Felsenpromenade am Rodenstein

Auf dem breiten Wanderweg geht es nun über Stufen zügig über die Nordflanke bergab, doch sollte man nicht über die entscheidende Abzweigung hinausschießen: Kurz nach der Schautafel über die »Halbtrockenrasen im Frühjahrskleid« führt scharf links ein Pfad ohne Mk. in den Wald hinein und bringt uns zunächst mit sanftem Gefälle zur Nordseite des Rodensteinturms hinüber, dann über felsige Steilkehren zum Fuß der Wände hinab. Zunächst wandern wir bequem unter imposanten Steilwänden entlang, dann folgt ein Felsriegel, den man auf Trittstufen leicht fallend quert, danach geht es links durch eine Rinne steil empor. Am Ende erreichen wir einen Traumplatz unter einer glatten Riesenwand mit gewaltigen vorgelagerten Blöcken, wo sich wieder ein Prachtblick in die Ferne auftut.

Felsensteige am Walberla

Nach Rückkehr zum Rotstrich-Weg steigen wir gemütlich zum Walberla-Sattel ab, wo Reste der bronzezeitlichen und frühkeltischen Befestigungsanlagen zu sehen sind, und nehmen dann den Weg Richtung Walberla in Angriff. Bereits nach 90 Metern Aufstieg verlassen wir aber den Hauptweg und wandern links auf deutlichem Pfad ohne Mk. zu einer plattigen Felsbastion (prachtvoller Rückblick zum Rodenstein) hinüber. Hier wenden wir uns rechtshaltend dem Gipfel zu, steigen dann auf dem linken der zwei Steige empor und biegen nach ca. 20 Metern nochmals links auf einen schmalen Hangpfad ein. Er führt uns über eine felsige Stufe direkt zu zwei malerischen Fels­türmen hinüber. An ihrem Fuß wendet sich der Steig scharf nach rechts und führt über Felsstufen, dann bequem am Hang entlang zum Rand des Gipfelplateaus. Von hier sind es nur noch wenige Meter nach links zum Walberla-Westgipfel, der mit umfassender Fernsicht und wundervollem Blick auf das Felsmassiv der Steinernen Frau aufwartet. An der Walpurgis-Kapelle vorbei gelangt man danach in sanftem Aufstieg zum höheren Ostgipfel: atemberaubend der Tiefblick ins Ehrenbach- und Wiesenttal, ebenso die Einblicke in die riesige Geierswand.

Rückweg über die Zwillinge

Gute Steigspuren und die IFS-Mk. leiten uns von hier rechtshaltend an der Hangkante tiefer. Nach einer Kehre taucht der letzte Höhepunkt auf: der imposante Doppelturm der Zwillinge. Über Felsstufen geht es zu ihrem Fuß hinab, dann am Hang entlang zu einem Felskegel, wo sich nochmals ein prachtvoller Rückblick auf die Türme auftut. Nach weiterer Hangquerung erreichen wir einen breiteren Weg, steigen auf ihm nach links durch Wald zu dem vom Aufstieg bekannten Sattel ab und kehren auf der vertrauten Route nach Leutenbach zurück.

Variante

Wer mit dem Kfz anreist und 0.40 Std. sowie knapp 100 Höhenmeter sparen möchte, der parkt am Wanderparkplatz nördlich von Schlaifhausen, wandert auf dem Teerweg in knapp 0.10 Std. zum Walberla-Sattel hinauf und steigt dort bei Punkt in die Tour ein, begeht sie in der beschriebenen Form im Uhrzeugersinn und vollendet sie ab Punkt mit der Rodenstein-Umwanderung (die sonst am Beginn der Tour steht).

Touren-Charakter

Rundtour (mit schattigem Zustieg) über die Gipfelkuppen eines Zeugenberges mit umwerfender Fernsicht und zu imposanten Felsen, meist auf schmalen Steigen, längere Strecken ohne Mk.

Beste Jahreszeit

Ganzjährig reizvoll, bes. schön zur Blüte der Magerrasen und Wiesen und bei klarer Fernsicht im Herbst

Ausgangspunkt

Leutenbach (332 m), Parkplatz westl. der Kirche (GPS: 49.711033, 11.170313), hierher von der Hst. Leutenbach Ort in 5 Min. (kurz in Fahrtrichtung des Busses weiter, dann rechts durch die Rosengasse, zuletzt links am Weiher entlang). Alternativ: Wanderparkplatz 1 km nördl. von Schlaifhausen (430 m, GPS: 49.716102, 11.152758)

Endpunkt

Leutenbach (332 m), Parkplatz westl. der Kirche (GPS: 49.711033, 11.170313), hierher von der Hst. Leutenbach Ort in 5 Min. (kurz in Fahrtrichtung des Busses weiter, dann rechts durch die Rosengasse, zuletzt links am Weiher entlang). Alternativ: Wanderparkplatz 1 km nördl. von Schlaifhausen (430 m, GPS: 49.716102, 11.152758)

Route

Zum Sattel (P. 1) 0.30 Std. - Leutenbacher Wand 0.10 Std. - Rodenstein Gipfel 0.15 Std. - Rodensteinwände 0.25 Std. - Walberla-Sattel 0.15 Std. - Walberla Ostgipfel 0.20 Std. - Sattel (P. 1) 0.10 Std. - Leutenbach 0.25 Std.

Höchster Punkt

Rodenstein Hauptgipfel (532 m)

Mein Wandertipp on top

Die Ehrenbürg bietet nicht nur eine umwerfende Aussicht, sondern als frei stehender Inselberg auch eine malerische Ansicht, wenn man sie vom Albrand östlich von Leutenbach aus betrachtet. Berühmt ist der Blick vom Burgstein aus, den man am schnellsten vom Parkplatz an der Bergstraße nach Egloffstein mit Blauring erreicht, ähnlich schön jener vom Hölzerberg, zu dem man von Leutenbach aus mit Gelbpunkt aufsteigt. Den spektakulärsten Blick hat man aber vom Katzenkopf, der nur auf unmarkierten Pfadspuren zugänglich ist. Alle Aussichtspunkte lassen sich auf einer großartigen Wanderung miteinander verbinden, beschrieben im Buch »Vergessene Pfade Fränkische Schweiz« als Tour 19.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.