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wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Geißkirche, Gesteinig und Löwentor

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
190 m
Abstieg:
190 m

Arches Park bei Türkelstein. Im Südwesten der USA sind sie zu Hunderten versammelt, bei Türkelstein finden sich auf wenigen Quadratkilometern immerhin neun spektakuläre Felsentore und Felsdurchgänge. Dafür gibt es hier keinen Massenansturm, nicht einmal markierte Wege.

Beschreibung

Unsere Rundtour führt vom riesigen Durchgang der Geißkirche in den Felskessel Gesteinig mit seiner beeindruckenden Vielfalt an Tor-Formen, dann durch die wilde Karstlandschaft des Krummen Steins und im Anschluss über Löwentor und Doppeltor zurück.

Zur Geißkirche

Von der Haltestelle in Türkelstein gehen wir ein Stück mit der Mk. Gelbring Richtung Allersdorf, biegen aber, einem Ww. folgend, bald rechts auf einen Feldweg ohne Mk. ein und wandern, bei einer Gabelung linkshaltend, zum Waldrand hinüber. Nach kurzem Anstieg stehen wir staunend vor dem gewaltigen zinnenbekrönten Felsdurchgang der Geißkirche, der zu den bedeutendsten Naturdenkmälern der Alb gehört.

Über Gesteinig zum Buchenberg

Am anderen Ende der Geißkirche steigen wir etwas ab und treffen auf einen Pfad, der nach rechts zu einer malerischen Halbhöhle hinüberführt. Von ihr wandern wir nach rechts schräg abwärts, queren den Hang auf halber Höhe, passieren einen Baum mit gelbem Punkt und steigen dann wieder zu einem kegelförmigen Fels an der Hangkante auf. Von hier geht es auf einem Wildwechsel nach rechts in einen Felskessel hinein, möglichst ohne größeren Höhenverlust über eine Senke hinweg, dann nach rechts aufwärts und im Linksbogen zu einer Anhöhe hinauf. Jenseits erreichen wir leicht absteigend einen großen Felskessel; es lohnt – am besten in einem nach links ausholenden Bogen – zu dem Massiv vor uns mit der Halbhöhle aufzusteigen. Danach wandern wir an der Felsreihe abwärts bis zur imposanten Wand an ihrem Ende. Wir gehen rechtshaltend auf Pfadspuren an ihrem Fuß entlang, steigen dann Richtung Waldrand ab, bleiben aber im Wald und wandern parallel zum Rand nach rechts, bis wir auf einen Fahrweg treffen. Auf ihm gehen wir links zur Wiese hinunter, umrunden diese rechtshaltend und steigen am Gegenhang weglos zu einem großen Felsturm auf. Hier sehen wir rechts bereits das Eingangstor zum Felskessel Gesteinig, einen Felsdurchgang, den man gebückt durchqueren oder links umgehen kann. Wir halten nun auf den linken der zwei Türme im Zentrum des Kessels zu und stellen mit Staunen fest, dass es sich um ein einzigartig geformtes Felsentor mit einem hohen ovalen Durchgang handelt. Nach der Durchquerung finden wir im Turm rechts davon ein weiteres Felsentor. Noch weiter, am Rand des Kessels, das bizarrste Gebilde: Wir steigen in der Mitte der Höhlenruine unter einem Felsenbogen in wild zerklüftetes Terrain auf. Anschließend gehen wir nach S auf eine Wiese hinaus und steigen an ihrem Ende nach rechts auf breitem Weg an zwei kleinen Türmen vorbei den Hang empor. Bald treffen wir auf einen Forstweg und biegen rechts auf ihn ein. Wir passieren die glatten Nordwände des Buchenbergs (lohnender Abstecher nach links) und gehen bei einer Verzweigung auf dem mittleren Weg geradeaus. Nach einem kleinen Felsturm am Wegrand sehen wir rechts ein imposantes Massiv und steigen zu seiner Kante empor: Am Fuß der Felsen gelangen wir in einen Kessel mit glatten Wänden auf der einen, wild zerklüfteten Felsen auf der anderen Seite. Zurück auf dem Forstweg geht es leicht bergab, aus dem Wald hinaus und im Rechtsbogen zu einem Fahrweg, der uns nach rechts zur Straße nach Hartenreuth bringt.

Krummer Stein und Löwentor

Wir gehen auf ihr kurz nach links und wandern dann rechts auf einem neuen Forstweg zu einem Holzlagerplatz hinüber. Hier geht es rechtshaltend über den Platz und dann am Waldrand auf breitem Weg in ein malerisches Tälchen hinunter, zuletzt durch Wald weiter abwärts. Bei einer Verzweigung biegen wir rechtwinklig nach rechts und gehen kurz am Waldrand entlang. Auf einem links abzweigenden Forstweg wandern wir etwa 100 m geradeaus unterhalb eines Holzlagers vorbei und biegen dann rechts in einen Fahrweg ein, der an bemoosten Türmen entlangführt. Bald erreichen wir eine mit Ziegeln überdachte Holzlege: Wir steigen links von ihr weglos zu einem Sattel zwischen zwei Felsen auf. Jenseits geht es erst weglos, dann auf Fahrspuren zu einer Reihe kleiner Felstürme (links) hinab, dann scharf rechts auf deutlichem Fahrweg durch ein offenes Metalltor in ein links von einer Wandflucht, rechts von bizarren Türmen umrahmtes Tälchen. Bald quert ein anderer Forstweg; auf ihm lohnt nach links ein Abstecher zum eindrucksvollen Schafloch. Zurück an der Vereinigung der zwei Fahrwege, gehen wir nach links (genau in Fortsetzung des ersten Weges) zu einem Einschnitt zwischen zwei Felsmassiven hinunter. Links lädt der zerklüftete Krumme Stein mit malerischem Felskessel und formschöner Spalthöhle zur Erkundung ein. Wir gehen nun zur überhängenden Wand auf der anderen Seite hinüber, dann links auf die Wiese hinaus und am Waldrand entlang, zuletzt geradeaus über ein Tälchen hinweg und auf einem Forstweg in den Wald hinein. Nach einem Turm mit auffallenden Löchern durchstreifen wir, rechts vom Weg abbiegend, einen zerklüfteten Felskessel und kehren dann über eine Schneise zum Waldrand zurück, wo eine gelbe Bank mit Blick nach Leutzdorf auf uns wartet. Von hier steigen wir rechtshaltend auf einem Schotterweg bergan, bis von rechts ein anderer Forstweg mündet. Hier, genau beim Zeichen »WP 200 4,5«, biegen wir scharf links (!) in den Wald und wandern weglos auf die Felsen zu. Bald stehen wir vor dem »Löwentor«, einem der schönsten Felsentore der Alb. Wir steigen zum Fuß des Tors ab, umrunden das anschließende Massiv, das eine niedrige Durchgangshöhle aufweist, und wandern rechtshaltend über eine Schneise, an großen Blöcken vorbei, zum Waldrand empor.

Über das Doppeltor nach Etzdorf

Am Waldrand zweigen wir links ab und gelangen an ihm entlang in ein Tälchen und zu einem Fahrweg; auf diesem steigen wir nach links an drei markanten Türmen vorbei (lohnender Abstecher zum Felskessel auf ihrer Rückseite) ab. Kurz nach ihnen biegen wir halb rechts auf einen begrünten Weg ab, der zu einer großen Waldwiese emporführt. An ihrem Beginn gehen wir rechts an einer Felskette bergauf, queren dann zur linken Seite hinüber und wandern auf Fahrspuren zu ihrem Ende hinauf. Hier biegen wir links in einen Fahrweg ein und sehen bald links am Waldrand ein seltenes Naturjuwel: das Doppeltor mit zwei Bögen nebeneinander. Wir zweigen hier links ab und wandern unterhalb des Tors und an einer langen Felsreihe vorbei in ein Tälchen hinab. Danach geht es rechtshaltend an einer eingezäunten Schonung entlang und an ihrer anderen Seite rechts auf einem Fahrweg bergauf. An ihrem Ende biegen wir links ab, passieren eine Felsgruppe mit klammartigen Spalten und steigen dann nach rechts auf dem Feldrain an schönen Türmen vorbei bergan. Auf einem Fahrweg erreichen wir bald Etzdorf und wandern nach rechts in den Ort, an der Verkehrsinsel links zur Hauptstraße.

Rückweg

Auf der Hauptstraße gehen wir 30 m nach links und biegen dann rechts in eine Seitenstraße ein. Mit prachtvoller Fernsicht steigen wir am Waldrand empor (rechts ein bizarrer Fels mit kleinem Felsentor am Gipfel) zu einem Sattel, jenseits zu einer Wiese hinunter und vor ihr rechtshaltendbergab. Der Weg führt in weitem Bogen am Waldrand entlang, dann links in den idyllischen Fürstenweggrund ­hinab. Wir biegen rechts auf den Talweg ein und kommen bald, zuletzt mit Gelbring, nach Türkelstein zurück.

Touren-Charakter

Im Grunde leichte Tour mit nur geringen Anstiegen durch ein nahezu unberührtes Karstgebiet mit Felsentoren, Höhlen und Felsketten, die aber wegen des Fehlens jeglicher Markierung und des recht hohen Anteils an weglosen Passagen einiges an Orientierungsvermögen verlangt.

Beste Jahreszeit

Ende Oktober bis Ende April; im Sommer wegen der dichten Vegetation nicht voll zu empfehlen

Ort

Türkelstein

Ausgangspunkt

Türkelstein, Ortsmitte (518 m), Bus-Hst. der Linie 226 und 234, verschiedene Parkmöglichkeiten in der Nähe der Hst. (GPS: 49.751943, 11.320582)

Endpunkt

Türkelstein, Ortsmitte (518 m), Bus-Hst. der Linie 226 und 234, verschiedene Parkmöglichkeiten in der Nähe der Hst. (GPS: 49.751943, 11.320582)

Route

Zur Geißkirche 0:10Std. - Gesteinig-Felsentore 0:35Std. - Krummer Stein 1Std. - Löwentor 0:15Std. - Doppeltor 0:25Std. - Etzdorf 0:20Std. - Rückweg 0:30Std. (nicht eingerechnet: Besichtigung der Höhlen)

Höchster Punkt

Am Buchenberg (540 m)

Wunderwelt Geißkirche(n)

Der aufmerksame Leser wird sich über die Vielzahl der Naturdenkmäler mit dem Namen Geißkirche (in verschiedenen Varianten) wundern. Es handelt sich um einen alten Begriff der Bauernsprache für einen natürlichen Hohlraum, in dem man Vieh unterstellen kann. Dass viele der spektakulärsten Naturwunder der Alb heute noch diesen Namen tragen, zeigt den »wilden« Charakter der Region. Einzig die berühmte Riesenburg, einst auch eine Gaiskirche, wurde bei der touristischen Erschließung umbenannt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.