Wandern Fränkische Schweiz: Gaiskirche, Sieghardtstor und Schottersmühlhöhle
Naturwunder über der Wiesent. Im Hangwald über dem Wiesenttal zwischen Doos und Behringersmühle verbergen sich gleich drei der bedeutendsten Naturdenkmäler der Frankenalb - und zu keinem führt ein markierter Weg. Alle drei kann man an einem unvergesslichen Wandertag erleben.
Unsere Route führt von der »Kathedrale« der Gaiskirche über die Hochfläche zum Sieghardtstor, das zu den größten Felsentoren der Alb gehört, dann durch das malerische Wiesenttal zurück und zu einer der eindrucksvollsten Höhlen, der Schottersmühlhöhle.
Zugangs-Alternativen
Wer mit dem Kfz anreist, geht vom Parkplatz nach S zur Wiesent hinab, auf einer Holzbrücke hinüber, dann zum Wald und biegt dort nach links in den Wanderweg (MD-Weg, Frankenweg u. a.) ein. Bei ÖPNV-Benutzung ist der Zugang ca. 0:25 Std. länger, aber landschaftlich sehr reizvoll: Von der Haltestelle in Behringersmühle gehen wir ein Stück auf der Straße Richtung Gößweinstein, dann rechts zur Püttlach hinab, wo wir auf die Mk. des MD-Wegs treffen. Sie führt uns über den Fluss, unter der B 470 hindurch, über eine Straße hinweg und durch Wiesen zum nördlichen Ortsteil hinüber. Erst links-, dann rechtshaltend lassen wir den Ort hinter uns und gelangen in malerischer Talwanderung, an der gewaltigen Aschenbrennerwand vorbei, zur Einmündung des anderen Weges.
Naturwunder Gaiskirche
Auf dem Wanderweg geht es weiter talauf, bis wir nach etwa 5 Min. auf einen Baum vor einem bemoosten Felsen treffen, der zweimal die Mk. Frankenweg trägt. 25 m weiter zweigen wir rechts auf einen neuerdings mit einem Steinmännchen gekennzeichneten Pfad ab , der in Kehren steil den Hang emporführt. Bei einem massigen Block wendet sich der Steig nach rechts und bringt uns zum gewaltigen Eingangstor der Gaiskirche (B 140) hinauf. Nach Durchschreiten des Tors folgt eine kurze sehr steile und etwas rutschige Passage, die sich aber problemlos überwinden lässt, wenn man sich am rechten Rand hält, gute Tritte sucht und die Hände zur Sicherung einsetzt. Oben schließt sich wieder ein Kehrenpfad an, von dem aus man das wohl größte oberirdische Naturwunder der Frankenalb bewundern kann, von Kletterern treffend »Kathedrale« oder »Felsendom« genannt: Die Talwand ist von mehreren riesigen »gotischen« Fenstern durchbrochen, über denen sich die Felsbögen wie Strebepfeiler im Gewölbe vereinigen. Wir steigen zum oberen Ausgang der Höhlenruine auf und können vom Hang darüber noch einmal ihre einzigartige Struktur studieren.
Über Köttweinsdorf zum Sieghardtstor
Auf dem Steig geht es im Rechtsbogen weiter aufwärts bis zu einem Sattel, dann biegen wir scharf links ab und wandern auf Pfadspuren durch das Tälchen oberhalb der Gaiskirche bergauf. Oben biegen wir links in einen Fahrweg ein, der mit geringem Gefälle am Hang entlangführt; im April blühen hier Teppiche von Buschwindröschen. Wo die Mk. Gelbstrich ins Tal abzweigt, gehen wir geradeaus auf dem Hauptweg weiter, der bald wieder an Höhe gewinnt. Wenig später, am Beginn einer Linkskurve, biegen wir spitzwinklig rechts auf einen begrünten Fahrweg ein. Nach Umrundung einer Wildfutterstelle teilt sich der Weg: Wir halten uns links und steigen nach NO Richtung Waldrand auf. Bei Vereinigung mit einem anderen Weg gehen wir kurz nach rechts, biegen aber schon nach wenigen Metern wieder spitzwinklig links in einen abzweigenden Fahrweg ein. Er führt zu einer Waldwiese, an ihrem Beginn nach rechts in den Wald hinein, zu einer Kuppe empor und jenseits an Äckern entlang bergab.
Wir passieren einen Stein mit Kruzifix und erreichen zuletzt einen breiteren Feldweg (Gelbraute), dem wir nach rechts folgen. 50 m nach einem großen Kruzifix folgt eine Verzweigung: Wir ignorieren die abbiegenden Markierungen, gehen geradeaus auf dem breiten Fahrweg weiter und erreichen den Rand von Köttweinsdorf – prachtvoll die Fernsicht nach NO. Nach dem ersten Haus biegen wir links auf den IFS-Weg (rot/weiß diagonal geteilt) ein. Er führt uns über Wiesen in den Wald und passiert bald eine eindrucksvoll ausgehöhlte Felsgruppe mit Kruzifix und Ruhebank. Danach wandern wir mit dem IFS-Weg, bei Verzweigungen einmal den rechten, dann den mittleren Weg wählend, durch einen Märchenwald mit bemoosten Felsen abwärts. Nach einer Senke folgt die entscheidende Abzweigung. Vor uns sehen wir einen Baum, auf dem die IFS-Mk. zweimal (mit Pfeilen) angebracht ist, und einen rot-weiß-rot lackierten Metallstab: Wir biegen links auf einen schmalen Weg ab, der genau zwischen Baum und Stab hindurch zu einem Felsengarten und dann im Rechtsbogen über einen Kamm führt.
Zuletzt steigen wir auf dessen linker Seite ab und nach rechts in einen klammartigen Einschnitt hinein: Schon stehen wir staunend vor dem gewaltigen Bogen des Sieghardtstors. Weitere beeindruckende Anblicke bieten sich, wenn man etwas durch das Tor absteigt.
Durchs Wiesenttal zur Schottersmühlhöhle
Zum IFS-Weg zurückgekehrt, leitet uns die Mk. zuerst auf schmalem Pfad, dann kurz auf einer Forststraße, die man bei der ersten Kehre wieder nach links verlässt, zuletzt rechtshaltend durch malerisches Felsgelände zügig bergab. Unten treffen wir auf den Talweg (MD-Weg, Frankenweg) und biegen nach links auf ihn ein. Im folgenden Abschnitt kann man wahlweise auf einem breiten Weg nahe an der Wiesent oder auf dem Wanderweg am Hang (unter bizarren Felsen) entlanggehen. Bald vereinigen sich beide und es geht auf schmalem Weg weiter; oberhalb tauchen die schroffen Felsen der Morgenleite und Jubiläumswand auf, die einen Abstecher lohnen. Danach mündet der Steig in einen breiteren Weg (links die Abendleite), der an privaten Vereinshäusern und der imposanten Schottersmühler Wand (die man unbedingt besichtigen sollte) vorbei zur Talaue beim Gasthof Schottersmühle führt. Lohnend ist ein Abstecher über die Brücke zur anderen Talseite, wo sich ein Prachtblick über die Wiesent zum Gelben Turm auftut. Wieder am linken Wiesentufer, leitet uns ein schmaler Weg (MD-Weg u. a.) unter den Steilwänden entlang und passiert ansteigend den vergitterten Eingang zu einem Keller.
30 m weiter die entscheidende Abzweigung: Wir biegen links auf einen steilen Pfad ein, der in Kehren und über Wurzelstufen zu einem bizarren Vorfelsen, dann linkshaltend über eine felsige Rampe zum imposanten unteren Eingang der Schottersmühlhöhle (auch: Gaiskirche B 66) emporführt.
Über ihr baut sich die massige Magdalenenwand auf. Ein letzter großer Höhepunkt der Tour: Die gewaltige Halle mit zwei Eingängen und drei Deckenfenstern gehört fraglos zu den eindrucksvollsten Hohlräumen der Alb. Der Rest ist ein Spaziergang: Nach dem Abstieg bringt uns der MD-Weg als romantischer Pfad über kleine Felskanzeln hinweg in das Gebiet unter der Gaiskirche zurück und zum Parkplatz bzw. nach Behringersmühle zum Bus.
Region
Touren-Charakter
Hang- und Talwanderung zu einigen der spektakulärsten Naturdenkmäler der Frankenalb. Teils auf guten, meist schmalen Wegen, teils auf steilen Steigen und Pfaden, bei Gaiskirche und Schottersmühlhöhle Trittsicherheit erforderlich.
Beste Jahreszeit
Frühjahr (Blüte der Buschwindröschen) oder Spätherbst, im Sommer reizvoll, aber schlechtere Lichtverhältnisse bei den drei Höhepunkten
Ausgangspunkt
Parkplatz an der Wiesenttalstraße, 2,3 km hinter Behringersmühle in Richtung Doos auf der rechten Seite (328 m) (GPS: 49.790601, 11.316675), oder Behringersmühle, Hst. »Hotel Behringers« der Buslinie 389 (322 m)
Endpunkt
Parkplatz an der Wiesenttalstraße, 2,3 km hinter Behringersmühle in Richtung Doos auf der rechten Seite (328 m) (GPS: 49.790601, 11.316675), oder Behringersmühle, Hst. »Hotel Behringers« der Buslinie 389 (322 m)Route
Ab Parkplatz zur Gaiskirche 0:20Std. - Köttweinsdorf 0:50Std. - Sieghardtstor 0:35Std. - Schottersmühlhöhle 1:05Std. - Parkplatz 0:25Std.; ab Behringersmühle insgesamt 0:50Std. mehr (für Hin- und Rückweg)
Höchster Punkt
Kuppe vor Köttweinsdorf (473 m)Mein Wandertipp on top
Wer im Wiesenttal noch mehr Karstwunder erleben will, dem möchte ich eine reizende Halbtagestour ans Herz legen. Ausgangspunkt ist ein Parkplatz 1,5km talaufwärts von Doos auf der rechten Seite. Man geht von dort 200m weiter und biegt dann links auf unscheinbarem Pfad in den Alten Rabenecker Graben ein. Beim Aufstieg zur Hochfläche kommt man an vier reizvollen Höhlen ganz unterschiedlichen Charakters vorbei.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.