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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Fleischkammer, Pflanzlohe-Höhlen und Felsenlabyrinth

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
330 m
Abstieg:
330 m

Durch die Felswildnisvon Sackdilling. Für kaum eine andere Region trifft die Bezeichnung »Wildnis« mehr zu als für den Nordteil des Sackdillinger Forstes: Abgesehen vom bekannten Felsenlabyrinth sind seine grandiosen Fels- und Höhlenwelten kaum erschlossen und bilden ein wahres Dorado für Entdecker.

Beschreibung

Unsere Rundtour führt an markanten Felsriffen vorbei zur mystischen Welt der Fleischkammer, dann zu den beeindruckenden Spalten und Felsdurchgängen im Gebiet Pflanzlohe/Enger Stein, schließlich durch das Felsenlabyrinth mit seinen großartigen Höhlen und am Allmannsberg entlang wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Zur Fleischkammer

Vom Parkplatz gehen wir auf der anfangs geteerten Forststraße direkt am Forsthaus vorbei ca. 100 Meter nach O und biegen dann mit Gelbstrich links auf den Exkursionspfad ein. Er überquert einen Wiesengrund und führt dann mit Rechtsknick durch Wald empor; links oberhalb eine pittoreske Felsgruppe. Jenseits einer Kuppe geht der Pfad in einen Fahrweg über, auf dem wir immer geradeaus zu einer Forststraße gelangen. Wir wandern auf ihr ohne Mk. links abwärts zu einer Wegteilung in Sichtweite der B 85. Hier halten wir uns rechts, folgen dem Forstweg ca. 50 Meter weit und steigen dann weglos nach rechts zu zwei schönen Felstürmen im Waldgebiet Saugarten auf. Linkshaltend am Fuß der Felsen entlang passieren wir eine malerische Klamm, einen Felskessel mit originellen Strudellöchern, ein zweistufiges Felsentor und ein weiteres kleines Felsentor und steigen von diesem durch den offenen Nadelwald wieder zum Fahrweg ab. Auf ihm wandern wir weiter bergan, gehen bei einer Weggabelung halb links weiter und erreichen wieder den Rand der B 85. Wenige Meter vor der Straße steigen wir rechts weglos die nur mäßig steile Böschung hinauf und halten auf einen pilzartigen Felsen zu. Durch eine steile Rinne erreichen wir seinen Fuß, umrunden ihn auf der linken Seite und gehen an weiteren bizarren Blöcken entlang. Kurz danach stehen wir vor einer Felswand, in der sich der Eingang zur Fleischkammer öffnet. Über eine zerklüftete Vorhalle gelangen wir in die gewaltige Haupthalle, die mit malerischen Formen und leichter Versinterung begeistert.

Felswildnis Pflanzlohe

Achtung: Den folgenden Tourabschnitt sollten nur Wanderer begehen, die sich in einer Waldwildnis sicher orientieren können (alle anderen gehen besser zur B 85 zurück, an ihrem Rand 500 Meter nach N und kommen dann über die rechts abzweigende Forststraße zu Punkt 4). Wir gehen von der Höhle am Fuß der begrünten Felsen entlang weiter, dann steiler bergab zu einem größeren Block und zu einem imposanten Felskessel mit tiefer Spalte und Halbhöhle. Vom anschließenden überhängenden Felsklotz wandern wir auf Wegspuren noch ein Stück nach O und biegen dann nach N, wo wir bald auf einen verwachsenen Fahrweg treffen. Auf ihn schwenken wir rechts ein und kommen schließlich zu einem breiten Forstweg (Jägerstand). Ganz kurz vor (!) der Einmündung biegen wir jedoch links in eine deutliche Schneise ab und folgen ihr bis zu einem bemoosten Felshaufen auf der rechten Seite. Hier, kurz vor einer Linksbiegung des Weges, zweigen wir halb rechts auf einen Wildwechsel ab, wandern zu einer Felsgruppe hinüber und linkshaltend steil in das wild zerklüftete Gelände hinab. Wir folgen dem Fuß der Felsen etwas nach N und stehen bald vor einem echten Naturwunder: der malerischen Durchgangshöhle A 330. Von hier wandern wir über das Tal vor uns hinüber, auf einer Wegspur rechts bergauf und treffen dann auf einen verwachsenen Fahrweg. Es lohnt, auf ihm noch etwas weiter aufzusteigen: Wir erreichen einen malerischen Turm mit überhängendem Gipfelkopf und einen Felsengarten.

Hier drehen wir um und wandern den verwachsenen Fahrweg bergab, bis er in eine Forststraße mündet. Auf ihr geht es ohne Mk. rechts weiter. Bald folgt das nächste Highlight: Ein Stichpfad leitet uns nach rechts an den Felsen entlang in die gewaltige, fantastisch geformte Spalte der Pflanzlohe-Klufthöhle hinein – eine der eindrucksvollsten Felsklammen der Alb. Der Forstweg führt nun, an imposanten Felsen (mit zwei kleineren Spalten) entlang, stärker bergauf, dann eben zu einer Wegkreuzung (rechts gegenüber im Wald ein Felsmassiv mit malerischem Durchgang).

Naturwunder um den Engen Stein

Mit Gelbstrich wandern wir nach links erst auf einer Forststraße, dann auf einem Wanderpfad leicht abwärts in ein verwunschenes Felsenreich hinein. Rechts lädt ein malerischer Felsengarten mit Türmen und engen Spalten zur Erkundung ein. Nach weiteren bemoosten Felsen bringt uns eine Kehre zum Rand einer Wiese hinunter (schöner Blick zum Gottvaterberg). Etwa 30 Meter nach Austritt aus dem Wald biegen wir rechts in einen Forstweg ohne Mk. ein, der unterhalb einer Felskette entlangführt. Bei Verzweigungen halten wir uns immer rechts und erreichen ein pittoreskes Felsental, durch das wir nach rechts aufsteigen (links des Weges beginnt der Truppenübungsplatz Grafenwöhr). Bald folgt ein weiteres Highlight: Unser Fahrweg passiert den malerischen Felsdurchgang des Engen Steins, der beidseits von kleinen Höhlen und Felskaminen flankiert wird. Nach dem Engpass geht es linkshaltend auf dem Fahrweg stärker bergauf zur Einmündung in eine Forststraße. Hier gehen wir zunächst 30 Meter nach rechts und erblicken dann in einer längeren Felsreihe das große Tor der Pflanzlohe-Höhle, zu der rechts ein kurzer Stichpfad führt: Beeindruckend die vielfältigen Formen und die Versinterung der zweiten Etage. Zurück an der Einmündung, gehen wir nun rechtshaltend auf der Forststraße bergauf und passieren eine jüngst freigestellte Felsgruppe mit malerischem Abri (zu dem Felsenfreunde vor dem Fichtenwald links, dann nochmals linkshaltend hinüberqueren sollten).

Nach weiterem Aufstieg erreichen wir eine Wegteilung, wandern links zu einer Kuppe empor, dann sanft bergab. An einer weiteren Verzweigung beim Waldgebiet Krähenschlag halten wir uns rechts und wandern auf einer Forststraße längere Zeit direkt am Truppenübungsplatz entlang abwärts; nach einer Biegung tauchen rechts originelle Felsgruppen auf, die für Felsenfreunde einen Abstecher lohnen. Nach Unterquerung der Überlandleitung treffen wir wieder auf die Mk. Gelbstrich und folgen ihr nach links bergan.

Felsenlabyrinth und Allmannsberg

Gelbstrich führt uns links zu ersten Felsen hinüber, dann über eine Senke zu den gewaltigen Türmen am Eingang des Felsenlabyrinths. Es lohnt sich, weglos nach rechts zu ihrer Westseite hinüberzuqueren, wo sich ein faszinierender Blick auftut. Der Hauptweg führt nun zu einem etwa 15 Meter hohen frei stehenden Turm hinauf. Von seiner Rückseite sollte man unbedingt weglos nach rechts aufsteigen: Im Linksbogen erreichen wir eine mit Blöcken angefüllte Klamm und links davon einen malerischen engen Felsdurchgang. Wieder auf dem mk. Weg kommen wir zu einem weiteren Highlight: Nach rechts bringt uns ein Stichpfad zu einer imposanten Felsfront hinauf, an deren Fuß das Kleine Bauernloch liegt. Durch einen schmalen Höhlengang gelangen wir in die Haupthalle, die mit ihrem Formenreichtum begeistert. Kurz danach lohnt der nächste Abstecher: Rechts erwartet uns ein malerischer Felsengarten mit Überhängen und Klemmblöcken: Man geht am besten durch das so gebildete Tor hindurch und im Linksbogen wieder zu Gelbstrich hinunter.

Zwischen kleineren Türmen schlängelt sich der Exkursionspfad empor und erreicht wieder eine Reihe gewaltiger Türme, in der sich das riesige Tor des Großen Bauernlochs öffnet. Die Höhle fasziniert durch ihre Dimensionen und bizarren Raumstrukturen. Unmittelbar am Fuß der Felsen entlang, zuletzt über Stufen geht es nun steil empor zu einer leider heute eingewachsenen Felskanzel. Auf breitem Weg wandern wir oberhalb der Steilabstürze weiter, dann eben durch den Wald, zuletzt auf einer Forststraße rechts abwärts (für Felsenfreunde lohnt sich ein Abstecher links über die Schneise zu einer pittoresken Felsgruppe). Wo Gelbstrich links abzweigt, gehen wir auf dem Forstweg ohne Mk. im Rechtsbogen weiter und steigen zu einem Sattel empor. Wir wandern hier geradeaus weiter, dann, an den Felsen des Allmannsbergs vorbei, sanft bergab, und kehren zuletzt auf geteertem Weg zum Forsthaus zurück.

Touren-Charakter

Erlebnisreiche Tour mit nur mäßigen Anstiegen durch ein fast unberührtes Waldgebiet mit spektakulären Höhlen und Felsgebilden, teils auf breiten Wegen und Forststraßen, teils auf Pfaden oder weglosen Strecken, die einiges Orientierungsvermögen erfordern (die anspruchsvollste lässt sich umgehen: s. unten)

Beste Jahreszeit

Mitte Oktober – Mitte April, im Sommer wegen Sicht- und Gehbehinderung durch die dichte Vegetation nicht zu empfehlen

Ausgangspunkt

Forsthaus Sackdilling (454 m), Parkplätze beim Haus (GPS etwa: 49.646769, 11.637014); hierher von der Bus-Hst. Sackdilling an der B 85 in 10 Min. entlang der Zufahrtsstraße

Endpunkt

Forsthaus Sackdilling (454 m), Parkplätze beim Haus (GPS etwa: 49.646769, 11.637014); hierher von der Bus-Hst. Sackdilling an der B 85 in 10 Min. entlang der Zufahrtsstraße

Route

Saugarten-Felskette 0.35 Std. - Fleischkammer 0.20 Std. - Pflanzlohe-Klufthöhle 0.45 Std. - Enger Stein 0.40 Std. - Pflanzlohe-Höhle 0.05 Std. - Felsenlabyrinth Eingang 1.10 Std. - Gr. Bauernloch 0.15 Std. - Sattel am Allmannsberg 0.25 Std. - Rückweg 0.15 Std.

Höchster Punkt

Kuppe südl. des Felsenlabyrinths(522 m)

Meine Tour-Variante

Echte Entdecker werden sich nicht mit dem bequemen Abstieg vom Sattel (P. 7) zufriedengeben, sondern die wilde Felsenwelt des Allmannsbergs erkunden. Dazu steigt man vom Sattel nur 65 Meter auf der Forststraße ab und biegt dann in flachem Winkel links auf einen verwachsenen Fahrweg ein. Wo die Ostwand des Allmannsbergs ins Blickfeld rückt, quert man auf Pfadspuren links zu ihrem linken Ende (markante Spalte) hinüber und folgt dann rechtshaltend immer dem Fuß der Felsen: ein markanter Turm, ein Felsengarten mit engen Spalten und mehrere von Türmen flankierte Felskessel folgen aufein-ander. Am Ende steht ein malerischer Durchgang, nach dessen Durchquerung man rechts durch den Wald wieder zur Zufahrtsstraße absteigt und auf ihr rechts zum Forsthaus oder links gleich zur Bus-Hst. gelangt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.