JBerg-Verlag
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Durch die Schwarzachklamm

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
7.5 km
Aufstieg:
40 m
Abstieg:
40 m

Wunderwerk der Natur. Eine Urlandschaft, geformt von der Kraft des Wassers, umrahmt von verwittertem Sandstein, verziert mit kleinen Höhlen in den Felswänden und dazwischen die träge dahinfließende Schwarzach - das reicht noch nicht? Als Sahnehäubchen wartet noch der historische Ludwig-Donau-Main-Kanal auf uns.

Die Gustav-Adolf-Höhle an der Schwarzachwandern, leicht
Die Gustav-Adolf-Höhle an der Schwarzach© Wilfried Bahnmüller,Lisa Bahnmüller
Beschreibung

Durch die Schwarzachklamm

Wir starten an der Waldschän­ke, die genau zwischen dem Ludwig-Donau-Main-Kanal und der tiefer fließenden Schwarzach liegt. Als Erstes gehen wir durch den Biergarten, holen uns so einen Vorgeschmack auf das Ende der Wanderung und halten uns dann links in den Wald. Nach wenigen Metern weist ein Schild den Weg rechts abwärts zur Schwarzach. Wir erreichen sie an einer kleinen Quelle, die sich hier munter plätschernd mit dem Fluss vereint. Nun beginnt die Wanderung ins Wunderwerk der Natur. Nach links setzen wir den Weg entlang des Flusses fort und bleiben dieser Uferseite auch stets treu. Wir sind mitten im Grünen. Die Bäume sind dick mit Moos überzogen, der Boden ist von Farnen bedeckt, und träge schlingert die Schwarzach dahin. Bald schon tauchen die ersten Sandsteinformationen auf. Anhand der Furchen im Fels erkennen wir, wie sich im Lauf der Jahrhunderte die Schwarzach tief in das Tal eingeschnitten hat.

Wilde Wege

Die Schlucht wird nun immer enger. Der Pfad windet sich unter überhängenden Sandsteinfelsen dahin, dann geht es über Stege, die förmlich über dem Wasser zu schweben scheinen. Vorbei an der Karlshöhle kommen wir zum kleinen Flusskraftwerk Gsteinach. Jetzt verlassen wir für ein kurzes Stück den Flusslauf und steigen über Treppen zu den Häusern von Gsteinach hinauf. Dort folgen wir dem Sträßchen ganz kurz nach rechts, dann geht es an einer großen Eiche rechts zurück zum Fluss.Das nächste Highlight ist die Gustav-Adolf-Höhle, die wir durch ein Loch im Sandstein erreichen. Dann passieren wir einen Wanderparkplatz und haben das Ende der Klamm erreicht. Trotzdem halten wir uns weiter auf dem Flussweg, queren gleich darauf die Schwarzach, wandern durch die Flussauen und kommen über eine Brücke auf den Hirtenweg in Schwarzenbruck. Nach einem kurzen Anstieg geht es rechts abwärts und am Faberwehr zum letzten Mal über die Schwarzach. Nun bleiben wir geradeaus auf dem kleinen Sträßchen, das gleich darauf für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist.

Am Ludwig-Donau-Main-Kanal

Diesem sandigen Sträßchen folgen wir ein gutes Stück bis zu einem einsamen Haus. Dahinter teilt sich der Weg; wir halten uns rechts (Nr. 5) und wandern nun durch den typisch fränkischen Föhrenwald. Ginster säumt den Weg, und auch hier entdecken wir im lichten Wald viele Moose und Gräser, aber auch jede Menge Preiselbeeren.

Nach einem kurzen Stück erreichen wir am Schleusenwärter Haus 52 den historischen Ludwig-Donau-Main-Kanal. Entstanden ist der Kanal zwischen 1836 und 1846, als durch die beginnende Industrialisierung immer mehr Rohstoffe, aber auch fertige Erzeugnisse über große Strecken transportiert werden mussten. Die Eisenbahn war noch lange nicht so weit, und die Fuhrwerke waren völlig überfordert. So baute man allenthalben Kanäle. Das war ein unglaublicher Fortschritt, denn ein Kanalschiff konnte 120 Tonnen Fracht befördern, ein Fuhrwerk höchstens eine Tonne. Eine Fahrt von Kelheim nach Bamberg dauerte über den Kanal etwa sechs Tage, ein Fuhrwerk hätte zwischen acht und zehn Tage dafür gebraucht. 20 Jahre lang warf der Kanal Gewinne ab, bis er ab 1864 in die Verlustzone geriet. Immerhin war der Kanal bis 1950 noch in Betrieb. Heute ist ein Teil im modernen Main-Donau-Kanal verschwunden, ein beachtlicher Teil steht jedoch unter Denkmalschutz und wird als historisch wertvoller Bau erhalten.

Wir folgen dem Kanal nach rechts und erreichen, vorbei an einigen Staustufen, den Brückkanal, über den wir wieder zurück zum Ausgangspunkt kommen.

Touren-Charakter

Leichte Wanderung, die im ersten Teil auf schattigen Pfaden und Wanderwegen entlang der Schwarzach verläuft  - Achtung, bei Regen können sie rutschig sein. Der Rückweg führt gemütlich und sehr sonnig auf einem breiteren Feldweg entlang des historischen Kanals

Ausgangspunkt

Waldschänke am Brückkanal

Endpunkt

Waldschänke am Brückkanal

Nicht versäumen

Nach der Wanderung ist sicherlich noch Zeit, um die nahe Kleinstadt Feucht zu besuchen. In der Ortsmitte finden wir einige wunderschöne Fachwerkhäuser, darunter das Zeidelmuseum. Es erklärt die lange Tradition des Zeidelwesens, also der Imkerei, denn im Mittelalter war Feucht ein Zentrum der Waldbienenhaltung und Honiggewinnung.

Darum einzigartig

Ein Wunderwerk der Schöpfung wartet in der Schwarzachklamm auf uns. Obendrein hat die Natur, verschwenderisch wie sie ist, nicht an einer unglaubli­chen Vielfalt an Grüntönen gespart: Blätter, Moose, Flechten, Algen sind für Körper und Geist ­herrlich beruhigend, so wie auch die gesamte Landschaft entlang der Schwarzach für einen ­ausgeglichenen Gemütszustand sorgt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.