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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Der Karstkundliche Lehrpfad bei Neuhaus

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
298 m
Abstieg:
298 m

Märchenhafte Felsen und Grotten. Die Landschaft der oberen Pegnitz ist abwechslungsreich und malerisch. Für Wanderfreunde ist besonders die bizarre Felsenwelt östlich von Neuhaus an der Pegnitz ein Eldorado, wo auf dem Karstkundlichen Pfad Höhlen, Dolinen und skurrile Felsgebilde beeindrucken.

Neuhaus an der Pegnitz wird von der eindrucksvollen Burg Veldenstein überragt. wandern, mittel
Neuhaus an der Pegnitz wird von der eindrucksvollen Burg Veldenstein überragt.© Tassilo Wengel
Beschreibung

Wo die »Weiße Frau« umgeht   

Wir starten am Bahnhof in Neuhaus an der Pegnitz, gehen die Bahnhofstraße nach rechts und folgen der Markierung grüner Punkt zur Pegnitz. Nachdem wir den Fluss überquert haben, wenden wir uns nach rechts und folgen dem Wegweiser »Karstkundlicher Rundweg« an der Pegnitz entlang. Wir überqueren eine Straße und wandern auf dem festen Sandweg an bizarren Felsgebilden vorbei zur Mysteriengrotte .Durch den zwei Meter breiten Höhleneingang gelangt man leicht in die 15Meter lange und 9Meter breite Felshalle. Der Name der Grotte geh auf die Sage vom gelegentlichen Erscheinen der »Weißen Frau« zurück. Dabei handelt es sich um die Orlamünder Gräfin Kunigunde von Leuchtenburg, die im 13.Jahrhundert am Fuß der Plassenburg lebte. Nachdem sie ihre beiden Kinder getötet hatte, weil sie annahm, die Säuglinge stünden der Wiederverheiratung mit dem Nürnberger Burggrafen Albrecht dem Schönen im Weg, kam sie nicht zur Ruhe. Trotz Gründung eines Klosters soll ihr unruhiger Geist nach ihrem Tode auch in der Mysteriengrotte umgehen.

Große Schätze und »schreckbare Geister«   

Von der Grotte führt unser Wanderweg über einen schönen Wiesenweg zur Schlieraukapelle , einer einsam stehenden Feldkapelle. Mit der Markierung grüner Punkt gelangen wir zu einem Fahrweg, überqueren eine Wiese und dann eine Asphaltstraße. Nach links bietet sich ein schöner Blick nach Krottensee.

Unsere Markierung führt uns nun zur Maximiliansgrotte , die von Ostern bis Ende Oktober besichtigt werden kann. Ihre Existenz wurde im Jahr 1596 dokumentiert, als Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz anlässlich eines Jagdaufenthalts in Auerbach von der Höhle hörte. Wundersame Geschichten von einem geheimnisvollen Schacht im Krottenseer Wald drangen an sein Ohr – so sollten Irrgänge und enge Schlupflöcher zu einem prächtigen Palast führen. Darin befänden sich neben »seltsamem Bildwerk und quellenden Brunnen« auch große Schätze und »schreckbare Geister«. Zur Erinnerung an den bayerischen König Maximilian II. erhielt die Höhle 1854 den Namen Maximiliansgrotte. Sie bietet ein Höhlensystem von 1200Meter Länge mit zahlreichen Tropfsteingebilden und einem kleinen unterirdischen See. Die Besichtigung ist allerdings nur während einer Führung möglich (geöffnet 1.April bis Ende Okt. Di–So; Führungen um 10/11/12/14/15/16 und 17Uhr).

Beeindruckende Felsen   

In der Nähe der Maximiliansgrotte lädt der Gasthof Grottenhof zur Rast, bevor wir oberhalb des Grotteneingangs dem Wegweiser »Karstkundlicher Pfad« weiter folgen. Wir steigen eine Treppe aufwärts und kommen an eng stehenden, mit Moos bewachsenen, teilweise stark durchlöcherten Felsen vorbei und fädeln uns dann auf einen Fahrweg mit Schotter ein. Geradeaus weiter folgen wir dem Wegweiser »Zwei Brüder, Steinerne Stadt«; dort angekommen, bietet sich uns eine Anhäufung bizarrer Felsen.

Durch lichten Wald mit dichten Hochstauden gelangen wir abwärts auf einen breiten Fahrweg. Hier schwenken wir nach rechts, wenden uns dann nach links und steigen aufwärts. Wir durchqueren eine Höhle und kommen zu einer Wiese am Wald. Hier halten wir uns links, schwenken auf einer Asphaltstraße nach rechts und gelangen nach Krottensee , einem ­Straßendorf.

Über Krottensee nach Neuhaus 

In einer Steuerliste aus dem 15.Jahrhundert findet sich folgende Bemerkung über das Dorf: »Im Krötensee beim Neuenhaus ein neu Dorf aufgerichtet, genannt zu Newenreuth«. Wegen der Grenzlage litt das Dorf sehr unter kriegerischen Auseinandersetzungen. So fand 1703 eine Schlacht zwischen bayerischen und auf österreichischer Seite kämpfenden fränkischen Truppen statt, bei der das ganze Dorf niedergebrannt wurde.

Unser Weg durchquert den Ort; auf der Hauptstraße halten wir uns rechts und folgen vor dem Gasthof Zur Linde dem Schotterweg zwischen Wiesen. Über die Straßen Am Wiesengrund und Krottenseer Weg kommen wir zur Königsteiner Straße in Neuhaus, schwenken nach rechts und gehen nach der Unterführung links zum Bahnhof.

Burg Veldenstein   

Der Ort Neuhaus an der Pegnitz wird von der eindrucksvollen Burg Veldenstein überragt. Sie thront majestätisch auf einem Felsen hoch über dem Pegnitztal und ist zweifellos eine der schönsten Burgen am Rand der Fränkischen Schweiz. Sie wurde wahrscheinlich schon um 1000 als Grenzbefestigung von den Eichstädter Bischöfen erbaut und diente im 14./15.Jahrhundert als bischöfliche Residenz.

Heute gehört sie dem Freistaat Bayern, der sie an die Brauerei Kaiserbräu verpachtet. Der Besuch der Burg ist ein besonderes Erlebnis, denn die Wehrmauern und der mächtige Bergfried sind begehbar und die Burggebäude und Wehrtürme gut erhalten. Im Restaurant des Hotel Burg Veldenstein wird neben bodenständiger fränkischer Kost auch gehobene Küche wie Ritterpfanne, Ritterschmaus oder Burgherrenteller sowie Wild- und Huhngerichte angeboten.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Wanderung auf breiten Wegen und schmalen Pfaden; längere Strecken im Wald, Wechsel von Auf und Ab

Ausgangspunkt

Bahnhof in Neuhaus an der Pegnitz

Endpunkt

Bahnhof in Neuhaus an der Pegnitz

Route

Neuhaus - Maximiliansgrotte 1.45Std. - Krottensee 1.30Std. - Neuhaus 45Min.

Höchster Punkt

Maximiliansgrotte (480m)

Gasthof Grottenhof

Nur wenige Meter von der Maximiliansgrotte entfernt, bietet der Gasthof mit seinem Biergarten eine gute Gelegenheit zum Verschnaufen. Bayerische Schmankerlküche, selbstgebackenes Holzofenbrot mehrmals in der Woche, in der Maximiliansgrotte gereifter Hartkäse mit frischen Kräutern, Kümmel, grünem Pfeffer oder ohne Beigaben sowie ein Hofladen bieten vielfältige Genüsse.Gasthof Grottenhof, Krottensee, 91284 Neuhaus, Tel. 09156/434, www.grottenhof.de; geöffnet 21.3.–1.11. Mi–So, warme Küche täglich 11–21Uhr, 2.11. bis Mitte März Sa/So/Feiertage und nach vorheriger Anmeldung

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Mehr als wandern: Dieser Wanderführer Fränkische Schweiz lotst durch urwüchsige Landschaft, zu historischen Bräuchen und geheimnisvollen Kraftorten.
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