JBerg-Verlag
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Aufs Walberla

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
4.5 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Von der Keltenburg zur christlichen Wallfahrt. Sagen und Legenden umranken das Walberla. Der über 500 Meter hohe Berg, der eigentlich Ehrenbürg heißt, ragt auffällig über dem Wiesental in den fränkischen Himmel. Einst gab es auf seinem großzügigen Gipfelplateau eine bedeutende keltische Kult- und Wohnstätte - das allein beflügelt schon die Fantasie so mancher Wanderer.

Beschreibung

Magischer Lebensquell

Obendrein steht auf dem Walberla noch eine kleine Kapelle, die der heiligen Walburga ge­widmet ist – da liegt der Gedanke an einen Hexenritt in der Walburgisnacht nahe. Auf alle Fälle hat der Berg etwas Magisches: Im Frühjahr überziehen die Hänge des Walberla die weißen Tupfen der zahlreichen Kirschbäume, die hier blühen. Überall summt und brummt es, und man spürt förmlich das Leben. Dazu kommt die wunderbare Aussicht, die man einmal im Leben erlebt haben sollte.

Aufs Walberla

Bestens beschildert führt der breite Weg vom großen öffentlichen Parkplatz am Gasthaus Zum Walberla in Kirchehrenbach durch die von dichten Hecken eingerahmten Felder aufwärts. Dieses Buschwerk bremst den Wind und erzeugt dadurch ein Mikroklima, das nicht nur der Vegetation sehr guttut: Viele Kleintiere, Insekten und Vögel nützen die Hecke als Wohnraum. Wir stoßen auf eine quer verlaufende Straße, in die wir nach rechts einbiegen. Schon nach wenigen Metern verzweigt sich die Straße. Wir nehmen den linken Weg aufwärts, biegen bei der nächsten Verzweigung nochmals links ab und halten uns bei einem Wendeplatz ein drittes Mal links. Jetzt gehen wir direkt auf das große Holzkreuz zu, das vor uns in den Himmel ragt – diese Stelle heißt »Klaaruh«, was auf Hochdeutsch so viel wie »kleine Ruhe« bedeutet. Wir sind an einem Frühlingsmorgen hier herauf gewandert und genossen eine zauberhafte Stimmung und einen herrlichen Blick auf das Wiesenttal.Wir folgen weiter dem Weg und erreichen in einer guten Viertelstunde die Hochfläche des Walberla und sein Wahrzeichen, die kleine Walburgiskapelle. Doch warum ist der Berg nun auf vielen Landkarten als »Ehrenbürg« und nicht mit dem Namen Walberla eingetragen? Die Erklärung: Der offizielle Name lautet Ehrenbürg und bezieht sich auf zwei flache Gipfel – der nördliche an der Kapelle heißt Walberla und der südliche, am Südabfall der Hochfläche, heißt Rodenstein. Doch darum scheren sich die Franken überhaupt nicht. Für sie heißt der ganze Berg Walberla, und nur der Südgipfel wird Rodenstein genannt.

Zum Rodenstein

Von der Walburgiskapelle wandern wir über die weite Hochfläche auf den Rodenstein, der vor allem nach Süden hin eine weite Aussicht bietet. Der breite Weg ist von der Kapelle aus bestens zu sehen und sicherlich nicht zu verfehlen, An der tiefsten Stelle werden wir an die keltische Vergangenheit des Bergs erinnert: Rechter Hand haben die Archäologen, die den Berg genauestens untersuchten, eine kleine Mauer mit einem Palisadenzaun aufgebaut.Natürlich ist das eine Rekonstruktion, aber sie gibt uns eine Vorstellung davon, wie die Kelten hier einst ihre Siedlung gesichert haben. Dabei zog sich diese Mauer um den gesamten Berg! Dann überwältigt uns die Rundumschau am Rodenstein. Weit blicken wir in alle Richtungen über die zahlreichen Hügel der Fränkischen Schweiz. Der Rückblick zum Walberla lässt uns auch jetzt erst die gesamte Ausdehnung der Ehrenbürg-Hochebene erfassen. Und weil alles so schön war, gehen wir zur Walburgiskapelle zurück und wandern auf dem Weg, auf dem wir gekommen sind, zu unserem Ausgangspunkt zurück. Garantiert sehen wir nun alles in einem völlig neuen Licht.

Touren-Charakter

Durchwegs be­que­me, breite Wege. Am Beginn 200 Hm Anstieg zur Walberlakapelle, dann ca. 20 Min. über den Höhenrücken zum Rodenstein. Rück­weg am Anstiegsweg

Ausgangspunkt

Kirchehrenbach

Endpunkt

Kirchehrenbach

Nicht versäumen

Ein großer Tag ist das alljährliche Walberlafest, zu dem Anfang Mai ca. 10 000 Wallfahrer pilgern, um am Gottesdienst teilzunehmen und sich anschließend an einer kräftigen Brotzeit zu erfreuen. Es ist ein riesiges Fest für ganz Franken und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Darum einzigartig

Das Walberla bietet gleich mehrere Besonderheiten: Zum einen ist es ein Berg mit einer enorm weiten Aussicht, auf den man ohne große Anstrengung steigen kann. Und zum anderen kann man hier einen Blick in die Vergangenheit werfen, denn schon vor mehr als 2000 Jahren lebten an diesem Ort Menschen.

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