Bruckmann CMYK quer
Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Europa: Von München nach Wolfratshausen

Anspruch:
leicht
Dauer:
08:00 Std.
Länge:
32 km
Aufstieg:
195 m
Abstieg:
143 m

Vom Marienplatz, dem geschäftigen Zentrum Münchens, führt uns die erste Etappe vorbei am Deutschen Museum in die Isarauen. Auf beliebten Spazier- und Wanderwegen geht es nun Richtung Süden zu unserem Tagesziel Wolfratshausen.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Beim Aufbruch am Marienplatz wenden wir uns ostwärts. Wir gehen entlang des »Tals«, passieren nach wenigen Minuten das Isartor und erreichen bei der Ludwigsbrücke die Stelle, wo Heinrich der Löwe 1158 seinen historischen Brückenschlag vollzog und damit die Stadt München gründete. Wir überqueren die erste Brücke und wenden uns dann nach rechts auf der Museumsinsel zwischen der Isar und dem Deutschen Museum südwärts. Die Museumsinsel ist eine Sandbank, die viele Jahrhunderte den Isarflößern als Lände diente. 1903 wurdesie von der Stadt München als Bauplatz für das von Oskar von Miller konzipierte naturwissenschaftlich-technische Museum gestiftet, das heute das größte seiner Art auf der Welt ist. Beim Durchqueren des morgendlich kühlen Museumsinnenhofs kann man im Vorbeigehen einige Exponate betrachten. Die Uhr im Uhrenturm, durch dessen Tor wir den Hof wieder verlassen, zeigt die Tageszeit, den Wochentag, den Monat, die Mondphase und die Stellung der Sonne im Tierkreis an.

Über die schmale Zenneck-Brücke gelangen wir zur Ostseite der Isar und schwenken nach rechts auf die Uferstraße ein. Nun folgen wir dem sogenannten »Planetenweg« des Deutschen Museums, dessen Startpunkt sich ebenfalls im Museumsinnenhof befindet. Auf Informationstafeln entlang dieses Wegs ist Wissenswertes über unsere Nachbarplaneten aufgezeichnet. Die Abstände der Tafeln entsprechen den relativen Abständen der Planeten im Sonnensystem.

Nach der Unterquerung der Braunauer Eisenbahnbrücke und des Mittleren Rings schlendern wir vorbei am Flauchersteg zum Tierpark Hellabrunn (1:30 Std.). An dessen südwestlichem Ende befindet sich die Marienklause, bei der wir den Fluss sowie den Isarwerkkanal überqueren, um uns dann halb links Richtung Hinterbrühler See zu halten. Dort nehmen wir die Brücke auf die westliche Seite der Floßlände, wo wir auf eine Teerstraße gelangen. Dieser folgen wir nur kurz nach links, erreichen bald wieder einen schönen Uferweg am Werkkanal und verlassen dann, südwärts am Wasser entlang wandernd, fast unmerklich die Stadt.Vor uns wird nun die Großhesseloher Brücke  (2:30 Std.) sichtbar, bei deren Fundamenten angekommen wir dem Isartal vorübergehend den Rücken kehren. Wer will, kann auch einfach weiter dem Werkkanal folgen, aber abwechslungsreicher und vor allem schattiger ist’s oben auf dem Hochufer. Dieses erklimmen wir also jetzt auf dem recht steilen Teersträßchen, unterqueren, bevor wir ganz oben angekommen sind, nach links auf einem Fußweg die Eisenbahnschienen und erreichen vorbei an einem prachtvollen Bauerngarten einen guten Wanderweg, der immer parallel zum Hochufer durch einen schönen und angenehm kühlen Laubwald führt. Nun ist der Biergarten der sehr bekannten Großhesseloher Waldwirtschaft nicht mehr weit, den man allerdings um diese frühe Tageszeit eher unbelebt vorfinden wird.

Wir passieren die Gaststätte, erreichen auf Waldwegen erst die Burg Schwaneck (derzeit als Jugendherberge genutzt, dort Aussichtspunkt mit herrlichem Talblick, Bank) und kurz darauf über die Heilmannstraße den alten Ortskern der schönen Gemeinde Pullach  (3:00 Std.). Den einladenden zentralen Kirchplatz hier nicht für eine kurze Rast zu nutzen, wäre fast eine Sünde, auch Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten gibt es genug. Von hier folgen wir noch für gut 500 m der Straße (Habenschadenstraße), bis diese sich schließlich nach rechts vom Hochufer entfernt, während wir uns geradeaus weiter auf schön angelegten Fuß- und Radwegen stets nahe am Flusslauf halten.

Kurz bevor wir den nächsten Ort Höllriegelskreuth erreichen, weist uns ein Schild das Steilufer wieder hinab und somit zurück ins Tal. Vorbei am Brückenwirt (3:30 Std.), der aufgrund der hier anlegenden Isarflöße stets gut besucht ist, folgen wir dem Isarwerkkanal nun bis zum Kraftwerk Höllriegelskreuth. Dieses zwingt uns allerdings weg vom Wasser, und wir umgehen das lang gezogene Werksgelände etwas oberhalb im Wald, um danach bei einer Schleusenanlage wieder auf unsere Isar zu stoßen. Wir folgen einer Flussbiegung und erreichen schließlich den Georgenstein, der unterhalb der Gemeinde Baierbrunn aus dem Fluss ragt. Dieser Nagelfluhfelsen stürzte einst vom östlichen Steilufer in das Flussbett und markiert die Halbzeit unserer Tagesetappe.

Knapp 2,5 km hinter dem Georgenstein heißt es genau auf den Routenverlauf zu achten, um sich unnötige Umwege und Höhenmeter zu ersparen: Wir stoßen auf eine Weggabelung mit einer Ruhebank, an der wir uns links halten (gelbe Markierungen). Etwa 750 m weiter hält man sich erneut links. Unterhalb der sogenannten »Bürg«, einer gut erhaltenen keltischen Befestigungsanlage, wandern wir nun auf recht einsamen Waldwegen die letzten 2,5 km bis zum Kloster Schäftlarn (5:30 Std.). Im angenehmen Biergarten der Klostergaststätte steht der wohlverdienten Mittagsrast nun nichts mehr im Weg.

Am Kloster Schäftlarn treffen wir auf die am Wochenende oft stark befahrene Autostraße, der wir abwärts bis zum Wirtshaus Brückenfischer (5:45 Std.) folgen. Wir queren dabei die Isar, erklimmen hinter dem Wirtshaus den westseitigen hohen Damm des Isarwerkkanals und folgen diesem nun bis zu seinem Ende an einem durch Wasservögel belebten, badetauglichen Stausee.

Das überdachte Ickinger Wehr (7:00 Std.) ermöglicht uns von dort aus den Übergang zur Westseite des Flusses und damit den Weiterweg zur Mündung der Loisach in die Isar. Der Eingang zur Wehrbrücke ist eine unauffällige Stahltür, auf der man beim Näherkommen das München–Venedig-Wegzeichen erkennt.

Am jenseitigen Ufer angekommen, setzen wir unseren Weg auf schmalem Pfad fort, um endlich steil das Hochufer hinaufzusteigen. Komfortabel am Bahngleis entlang und nunmehr erneut abwärts gehend, erreichen wir schließlich wieder Wasser – jetzt ist es allerdings die Loisach. Wir passieren die Stelle, an der die Isarflöße zusammengebaut werden, und unterqueren die Eisenbahnbrücke. Immer schnurstracks geradeaus gelangen wir nun auf die Hauptstraße und halten direkt auf die Wolfratshausener Altstadt zu (8:00 Std.; Gasthof Humplbräu rechts direkt an der Straße).

Kloster Schäftlarn

Das Benediktinerkloster zu Schäftlarn wurde 762 gegründet und gehört zu den bayrischen Urklöstern. Nachdem im 10. Jh. das klösterliche Leben zwischenzeitlich zum Erliegen kam, wurde es 1140 vom Prämonstratenser-Orden übernommen und von diesem bis zur Säkularisierung 1803 genutzt. 1866 wurde es schließlich von Ludwig II. wieder den Benediktinern übergeben mit der Auflage, dort ein Gymnasium zu betreiben, welches es mitsamt einem zugehörigen Internat noch immer gibt. Die heutigen barocken Klostergebäude stammen aus dem Jahr 1707, und die Stiftskirche ist ein Meisterwerk des bayrischen Spätbarocks. In den letzten Jahren wurde sie aufwendig saniert. Sehenswert ist außerdem der neu gestaltete Prälatengarten, der u. a. mit 80 ver- schiedenen Rosensorten bepflanzt wurde.

Region

Ausgangspunkt

München, Marienplatz; N48 08.229 E11 34.534

Endpunkt

Wolfratshausen; N47 54.838 E11 25.074

Wegbeschaffenheit

Gute Wanderwege, teilweise geteert

Information

Markierung: Teilweise markiert mit gelben Rauten oder gelben Dreiecken

Freud & Leid

Ein früher Aufbruch am Marienplatz ist heute empfehlenswert, denn die Tour nach Wolfratshausen ist lang. So hat man genügend Zeit, das Kloster Schäftlarn zu besuchen und sich im Biergarten der Klostergaststätte zu stärken. Achtung, den Abzweig am Ickinger Wehr nicht verpassen!

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