Wandern Europa: Von Jesolo nach Venedig
Der letzte Wandertag belohnt mit zwei einmaligen Erlebnissen so manche Mühen unserer langen Wanderung: das Baden im warmen Meerwasser und die Ankunft per Schiff im Becken von San Marco.
Der Wegverlauf
Wir beginnen unseren letzten Wandertag an der Sile-Brücke in Jesolo, die wir am Vortag überquert haben, und kehren als Erstes ans rechte Sile-Ufer zurück. Nun folgen wir dem ruhigen und teilweise recht einsamen Weg, der sich stets an dieses Flussufer hält. Auf ihm umgehen wir vollständig den Touristenrummel und Verkehrslärm des Strandbads Lido di Jesolo.Der Uferweg folgt dem Verlauf des Sile bis zu einer Schleuse, in der ein Kanal zur Lagune (2:15 Std.) abzweigt. An dieser Schleuse überqueren wir den Kanal, halten uns dann rechts und wandern auf einem Feldweg an seiner linken Seite entlang. Ist wegen Schleusenbetriebs die Brücke kurzzeitig gesperrt, so lässt man sich dennoch nicht verleiten, auf dem Pfad auf der rechten Kanalseite weiterzugehen, denn er ist eine Sackgasse. Bis zur Kanalmündung gibt es nämlich keine Brücke mehr.
Endlich erreichen wir die Lagune und spazieren so, immer direkt am Wasser, in den Ort Cavallino (3:00 Std.). Hier bleiben wir auf der Uferstraße, bis nach rechts ein Feldweg (Via della Marinona) abzweigt. Auf ihm wandern wir nun wieder abseits jeden Verkehrs an der Lagune entlang. Nach etwa zwei Kilometern treffen wir erneut auf die Straße, die uns jetzt bis zu den Ca’ Ballarin (4:00 Std.) führt. Wer sich inzwischen in den Anblick der Lagune verliebt hat, kann jetzt einfach immer weiter auf dieser Straße bleiben. Sie bringt uns, mit einigen Windungen und Biegungen, bis nach Punta Sabbioni.
Etwas kürzer und mit einem Abstecher zum Meer verbunden ist jedoch die im folgenden beschriebene Wegführung: Wir verlassen die Uferstraße nach links auf die Via delle Fonte. Nachdem wir einen Kanal überquert haben, wenden wir uns nach rechts auf die Via Sette Casoni. Nach etwa 600 m zweigt links die Via Felice Mendelsohn ab. Sie leitet uns geradeaus über die Via Fausta und hinab zu einem der wenigen Punkte am Cavallino, an denen das Meer direkt zugänglich (4:30 Std.) ist. Auch für gekühlte Getränke ist hier gesorgt.
Manch einer entscheidet sich nun, seinen Weg am Strand fortzusetzen. Das ist selbstverständlich erlaubt, denn die zahlreichen Campingplätze hier dürfen den Zugang zum Wasser nicht blockieren. Allerdings ist die Rückkehr auf die Straße nicht ganz leicht, da das eben wieder nur an wenigen Stellen möglich ist.
Bequemer ist es, nach dem obligatorischen Fußbad im Adriawasser auf der Via delle Batterie weiter nach Westen zu gehen. Sie knickt einmal nach rechts ab und ändert zudem ihren Namen in Via Vettor Pisani und später in Via Brenta. Von all dem lassen wir uns aber nicht beirren und behalten einfach unsere Richtung bei, bis wir die Via Fausta zum zweiten Mal erreicht haben. Von hier aus sind es nur noch ein paar Hundert Meter bis zum Hafen von Punta Sabbioni (6:30 Std.).
Die nun folgende Quartiersuche sollte sich danach richten, wie viel Zeit am Ziel noch bleibt. Stehen noch einige Tage zur Verfügung, findet man am besten gleich ein Domizil auf dem Cavallino, wenn möglich in der Nähe der Schiffsanlegestelle. Manche Campingplätze vermieten beispielsweise Bungalows in verschiedenen Größen mit Bad und Küche, die sicher nicht teurer sind als ein Hotelzimmer in Venedig, aber viel praktischer. Leider gelten auch in der Nachsaison in der Regel Mindestmietdauern von mehreren Tagen. Aber auch preisgünstige, kleine Pensionen kann man hier entdecken. Ist nur noch eine einzige Übernachtung geplant, sollte man sich ungeachtet des Preisniveaus natürlich in der »Serenissima« selbst eine Unterkunft suchen.
Das Schiff fährt ab Punta Sabbioni alle 30 Min. von sehr frühmorgens bis spätabends in etwa einer Stunde nach Venedig. Die Anlegestelle ist ganz in der Nähe des Markusplatzes.
Vermessen wäre es hier zu versuchen, die Sehenswürdigkeiten Venedigs zu beschreiben – allein über den Markusplatz ließen sich Bücher füllen. Das Minimalprogramm für eine Besichtigung sollte ein Besuch des Markusplatzes mit dem Dogenpalast und der Basilika S. Marco sein. Viel Spaß macht der Besuch des Marktes von Rialto. Pflicht ist auch die herrliche Fahrt auf dem Canal Grande vom Markusplatz zum Bahnhof. Weitere Bootslinien umrunden die Stadt und bringen uns auch hinaus auf die Lagune zur Glasbläserinsel Murano.
Region
Ausgangspunkt
Jesolo; N45 32.206 E12 38.296
Endpunkt
Markusplatz in Venedig; N45 25.989 E12 20.364Wegbeschaffenheit
Wanderwege, Nebenstraßen und evtl. Strand
Freud & Leid
Die Menschenmengen in der Stadt sind für uns Venedig-Wanderer nach vier Wochen Bergeinsamkeit und freier Natur oft zu viel. Ein Spaziergang am Abend, wenn ein Großteil der Gäste wieder abgereist ist, lässt einen die Stadt mit mehr Ruhe genießen.N45 32.206 E12 38.296N45 25.989 E12 20.364
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.