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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Europa: Von der Tissihütte zum Passo Duran

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
1200 m

Heute wandern wir durch das blumenreiche und von Quellwassern erfüllte Val Civetta, vorbei an aufgelassenen Almen, zur 1929 erbauten Vazzoler-Hütte. An unserer linken Seite ragen die Wände von Civetta und Moiazza in den Himmel. Über »Stock und Stein« erreichen wir schließlich die Carestiato-Hütte und den Passo Duran.

Blick ins Val Civettawandern, mittel
Blick ins Val Civetta© Stefan Lenz
Beschreibung

Der Wegverlauf

Beim Aufbruch von der Tissihütte lassen wir unseren Aufstiegsweg von gestern links liegen und wandern stattdessen Richtung Südwesten am Bec di Mezzodi vorbei, bis wir wieder auf den Dolomitenhöhenweg 1 (auch Weg Nr. 560) treffen. Ohne nennenswerte Höhenunterschiede leitet uns der Weg vorbei an dem verfallenen Cason di Col Rean (0:50 Std.), umrundet das Massiv der Cima di Mede und trifft nach kurzem Abstieg auf die Fahrstraße zum Rifugio Vazzoler (1:45 Std.). Nahe der Hütte wurde 1958 ein der »Madonna vom Schnee« geweihtes Kirchlein zur Erinnerung an alle im Gebiet der Civetta tödlich verunglückten Bergsteiger errichtet. Die Namenstafeln an der Kapelle zeigen, dass es nicht wenige waren.

Der Fahrstraße weiter folgend, steigen wir nun bis auf 1524 m ab. Unter uns im Tal liegt die Capanna Trieste mit ihrem großen Parkplatz. Tagesausflügler spazieren von dort zum Rifugio Vazzoler, aber auf den Wanderpfad zum Passo Duran verirren sie sich selten. Die Distanzen in den südlichen Dolomiten sind für kurze Tagestouren einfach zu lang.

Dort, wo die Serpentinen beginnen, trennt sich der Dolomitenhöhenweg Nr. 1 (auch Weg Nr. 554) von der Straße. Noch geht es bergab, aber bald müssen wir wieder an Höhe gewinnen. Vorbei an den gewaltigen Moiazza-Wänden queren wir das oberste Corpassa-Tal und erreichen nach den verfallenen Gebäuden der Casera di Camp schließlich die Sella del Camp (4:45 Std.).

Jetzt sind wir endgültig auf der Südseite des Bergstocks angekommen. Heiß brennt die Sonne auf unseren steinigen, von Latschen gesäumten Pfad. Der würzige Duft der Latschenkiefern kombiniert mit den herrschenden Temperaturverhältnissen lässt unweigerlich die Assoziation an einen Saunagang aufkommen. Wehe dem Wanderer, der es versäumt hat, im Rifugio Vazzoler seine Wasserflasche randvoll zu machen!

Rauf und runter, nach rechts und links, selten geradeaus führt uns der Weg schließlich zum Rücken des Col di Pass, wo hinter Latschen versteckt die Carestiato-Hütte (6:00 Std.) auf uns wartet. Sie wurde erst im Mai 2010 neu eröffnet, ist aber seit jeher ein beliebter Stützpunkt bei Kletterern, die sich anschicken, die anspruchsvolle Via Ferrata auf den Gipfel der Moiazza zu begehen. Die Hütte ist daher häufig gut gefüllt. Zum Glück bieten weiter unten an der stillen Straße des Passo Duran noch zwei weitere Hütten Unterkunft, das Rifugio Cesare Tomè und das Rifugio San Sebastiano. Wer seine Klettersteigausrüstung für die Begehung der Via Ferrata in der Schiara dorthin vorausgeschickt hat, wird ohnehin dieses Tagesziel anpeilen.

Auf der Zufahrtsstraße zur Carestiato-Hütte und zuletzt über ein Wiesenstück gelangt man komfortabel zur Passstraße(6:30 Std.) hinab. Wir beschließen den Wandertag dort mit einem entspannten Hüttenabend an einer für das Veneto so typischen offenen Feuerstelle und einem Glas Rotwein.

Region

Ausgangspunkt

Rifugio Attilio Tissi (Tissihütte); N46 23.291 E12 01.987

Endpunkt

Passo Duran; N46 19.476 E12 05.750

Wegbeschaffenheit

Wanderwege und Bergpfade, z.T. über Geröllfelder

Information

Markierung: Weg-Nr. 560 bis zum Rifugio Vazzoler, danach Weg-Nr. 554, während der ganzen Strecke auch Dolomitenhöhenweg Nr. 1 (Dreieck mit Nr. 1)

Freud & Leid

Untertags beherrschen auf den Passo Duran die Rennradler und Motorradfahrer das Geschehen, denn die schmale verkehrsarme Passstraße zwischen den Talschaften des Zoldo und des Agordo ist bei beiden beliebt. Als Tagesgäste kehren sie in den Hütten ein und sorgen zuweilen für Hochbetrieb. Erst am Abend wird es ruhiger.N46 23.291 E12 01.987N46 19.476 E12 05.750

Tipp

Der Wirt des Agriturismo Le Noci bei Arfanta (s. Etappe 24) bietet in Zusammenarbeit mit dem Rifugio San Sebastiano am Passo Duran einen besonderen Service an: Man kann dort ein Klettersteigset für den Abstiegsweg über die Schiara ausleihen, das man dann beim Weiterweg nach Priùla bei Le Noci wieder abgibt. Telefonische Absprache mit dem Rifugio San Sebastiano ist ratsam.

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