Bruckmann CMYK quer
Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Europa: Von Bocca Callalta nach Jesolo

Anspruch:
leicht
Dauer:
08:30 Std.
Länge:
33 km

Heute Abend werden wir schon den Geruch des Meeres in der Nase haben - vor diesem Vergnügen ist allerdings noch eine der richtig langen Etappen des Traumpfads zu absolvieren.

Der erste Blick auf die Lagunewandern, leicht
Der erste Blick auf die Lagune© Stefan Lenz
Beschreibung

Der Wegverlauf

In Bocca Callalta wenden wir uns nach Verlassen des Hotels nach rechts. Kurz vor der Piave-Brücke biegen wir erneut rechts auf das Teersträßchen ab, das dort auf dem Piave-Damm verläuft. Es führt uns bequem und ohne viel Autoverkehr an Zenson di Piave (1:15 Std.) vorbei bis wir in Campologno kurz vor Fossalta ankommen.Der Damm folgt hier einer großen Schleife des Piave, weswegen wir für etwas über 1 km unseren Weg auf der Hauptstraße fortsetzen und die Autobahn unterqueren, bis links die Via Passo Lampol abzweigt. Auf ihr wandern wir vom Verkehrslärm weg, wenden uns aber sofort wieder rechts und gehen nun an den vereinzelt stehenden Häusern vorbei. Am Ende der Straße halten wir uns rechts in die Via delle Carbonere. Der Fluss bleibt jetzt immer in Sichtweite. Wir passieren die Pontonbrücke von Fossalta (2:30 Std.) und setzen unseren Weg auf der Via Gonfo fort.

Die nächste große Schleife des Piave schneiden wir auf der Via Treviso ab, die bald nach rechts abzweigt. Wenn wir bei den Häusern des Weilers Case Grandeigo den Fluss wieder erreichen, zweigen wir nicht mit der Straße nach rechts ab, sondern folgen geradeaus dem Feldweg. Die kreuzende Eisenbahnlinie queren wir unter der Eisenbahnbrücke auf dem Fußweg direkt am Flussufer. Ruhig geht es auf diesem nun im Schatten der Bäume nach Musile  (4:00 Std.) weiter.

Der lärmende Kreisverkehr am Ortseingang beendet jäh unseren Spaziergang am Wasser. Links vom Kreisel weg zweigt die Via Roma ab. Auf ihr betreten wir den Ort, müssen aber gleich wieder nach links auf die Via 29 Aprile wechseln. Zunächst laufen wir nach Osten, dann knickt die Straße nach Süden ab. Am südlichen Ortsrand mündet sie in die Via Indestadura. Nach links streben wir erneut dem Wasserlauf zu, biegen aber gleich wieder nach rechts ein und wandern auf einem Feldweg geradeaus nach Süden, bis wir eine Schleife des Flüsschens Sile erreichen.

Nun bleiben wir auf dem herrlich ruhigen Feldweg direkt am Ufer, bis wir in Caposile (5:45 Std.) angelangt sind. Hier haben wir bereits 24 km und somit gut zwei Drittel der Etappe hinter uns. Vor uns liegen noch weitere zehn sehr sonnige Kilometer ohne jegliche Einkehr. Für viele lautet nun die Frage: Weitergehen oder bleiben?

In jedem Fall überqueren wir zunächst die Pontonbrücke über den Taglio di Sile. Dieser Seitenkanal des Sile mündet hier in das Flüsschen, dessen Lauf wir schon die ganze Zeit gefolgt sind. Falls man sich für eine Übernachtung entschieden hat, so steuert man das bei Venediggehern sehr beliebte Bed & Breakfast Erba Matta rechts hinter der Brücke an. Haben wir uns jedoch zum Weiterwandern durchgerungen, so setzen wir unseren Weg nach links fort und gehen nun am rechten Flussufer entlang. Die Hauptverkehrsstraße mit ihrem Lärm bleibt auf der anderen Flussseite.

Die zahlreichen Kanäle und Wasserläufe, die wir im zweiten Teil unserer heutigen Etappe schon gesehen haben, wurden von den Venezianern bereits im Mittelalter angelegt. Die Flüsse Brenta und Sile, die ursprünglich in die Lagune mündeten, wurden umgelenkt und mittels Kanälen direkt ins offene Meer geleitet. Der Grund für diese Maßnahmen war, dass man die völlige Verlandung der Lagune durch das Geschiebe der Gebirgsflüsse verhindern musste. Die Lagune war für mehr als 1000 Jahre der natürliche Schutzschild und die Lebensader der Stadt Venedig – für ihre Erhaltung war daher kein Preis zu hoch. Dennoch ist der Teil der Lagune, an dem unsere Route jetzt die meiste Zeit entlangführt, stark verlandet und weckt – vom salzigen Geruch abgesehen – nicht unbedingt die Assoziation an Meer.

Ohne weiteren Wechsel der Straße gelangen wir schließlich direkt nach Jesolo. Nachdem wir die große Flussbrücke unterquert haben, erreichen wir über die kleine Flussbrücke die linke Seite des Sile und das Stadtzentrum von Jesolo(8:30 Std.). Im Gegensatz zu dem wenige Kilometer weiter Richtung Küste gelegenen Touristenort Lido di Jesolo hat sich der alte Ort noch einen Teil seiner Ursprünglichkeit bewahrt.

Region

Ausgangspunkt

Fagar/Bocca Callalta; N45 42.369 E12 26.607

Endpunkt

Jesolo; N45 32.206 E12 38.296

Wegbeschaffenheit

Entlang des Piave-Damms und auf Nebenstraßen

Freud & Leid

Diese lange und über weite Strecken schattenlose Etappe durch die Ebene und an der Lagune entlang ist eine Geduldsprobe für Venedig-Wanderer. Aber wer es bis hierher geschafft hat, wird auch den ganzen Weg machen, denn das Meer ist nahe. Es ist ratsam, heute genug zu trinken mitzunehmen, denn es gibt nur wenige Einkehrmöglichkeiten.

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