Wandern Europa: Vom Rifugio 7° Alpini nach Belluno
Heute heißt es Abschied nehmen von den Dolomiten. Nachdem wir die Nacht noch im Schoß einer wilden Gebirgslandschaft verbracht haben, werden wir am Ende dieser Halbtageswanderung von der lieblichen Atmosphäre des warmen Südens umschmeichelt, die uns mit Maronibäumen, Zedern und venezianischer Kunst empfängt.
Der Wegverlauf
Wenn man am Morgen ausgeruht und nach einem guten Frühstück zur Schiara zurückblickt, kann man kaum glauben, dass man wirklich durch die Schluchten und Klüfte dieser Wand hierher gelangt sein soll. Neben den zwei versicherten und markierten Klettersteigen – der Via Ferrata Marmol und der Via Ferrata Zacchi – führen auch einigez. T. sehr schwere Kletterrouten hinauf zur Schiara. Nach Westen zweigt ein Weg zum Bivacco Sperti und dem Gipfel des Burel ab, nach Osten kann man über eine herrliche Gratwanderung den Monte Pelf erreichen. Keine der Touren in diesem Gebiet ist besonders einfach, und deswegen war das Rifugio 7° Alpini stets ein Stützpunkt für erfahrene Bergwanderer und Alpinisten. Erst 1951 wurde es eingeweiht und gehört heute der Sektion Belluno.
Von der Hütte aus steigen wir auf dem Weg Nr. 501 hinab ins Tal des Torrente Ardo (1:30 Std.). Schnell verlieren wir an Höhe. Kurz hinter den Casera dei Albrech und der Abzweigung des Wegs Nr. 507 überqueren wir bei Höhenmeter 690 dann den Gebirgsbach. Auf der rechten Talseite müssen wir nun doch wieder einige Meter aufsteigen, bis wir schließlich an den Case Bortot (2:15 Std.) die Straße nach Belluno erreichen. Im Jahr 1985 wurde an dieser Stelle ein Denkmal für die Gründer des Dolomitenhöhenwegs Nr. 1 errichtet.
Über die Orte Torrente Medone (2:30 Std.) und Gioz (2:45 Std.) erreichen wir den Ortsrand von Belluno. Wir überqueren an der Brücke am Ortseingang nicht den Ardo, sondern gehen geradeaus direkt ins Stadtzentrum von Belluno (4:00 Std.).
Belluno, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt auf 373 m Meereshöhe an der Mündung des Ardo in den Piave und gilt mit ihren 37 000 Einwohnern als eine der schönsten Städte Italiens. Im Jahr 1999 war sie »Alpenstadt des Jahres«, ein Titel, der von einer internationalen Jury verliehen wird. Diese Auszeichnung ist Ehre und Verpflichtung zugleich, sollen doch die Titel tragenden Städte ihre Situation und Funktion im Alpenraum kritisch hinterfragen und konkrete Projekte nachhaltiger Entwicklung im Sinne der Alpenkonvention realisieren.
Nach den Anstrengungen der letzten Wanderetappen können wir uns hier ruhigen Gewissens den verbleibenden Tag als Ruhetag gönnen. Das geschäftige Stadtzentrum von Belluno ist der großzügige Hauptplatz Piazza dei Martiri. Hier finden wir nicht nur die Touristeninformation, die deutschsprachiges Informationsmaterial für Besucher bereithält, sondern auch zum Faulenzen geeignete Straßencafés.
Region
Ausgangspunkt
Rifugio 7° Alpini; N46 13.348 E12 11.288
Endpunkt
Belluno; N46 08.371 E12 12.946Wegbeschaffenheit
Einfache Wanderpfade, Teerstraßen
Information
Markierung: Wegmarkierung 501 oder Dolomitenhöhenweg Nr. 1 (Dreieck mit Nr. 1)
Freud & Leid
Viele Venedig-Wanderer beenden in Belluno ihre Traumpfad-Wanderung. Das Hochgebirge liegt hinter ihnen, und von Belluno aus kann man relativ einfach mit der Bahn den Heimweg nach München antreten oder nach Venedig fahren. Sie verpassen damit aber leider das schöne Hügelland der Provinz Treviso.N46 13.348 E12 11.288N46 08.371 E12 12.946
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.