Wandern Eifel und Hunsrück: Römische Tempelanlage Bad Münstereifel
Faszinierendes aus alter und neuer Zeit. Dort, wo sich einst die Römer zum Gebet versammelten, befinden sich derzeit noch gut erhaltene Überreste der damaligen Gebäude. Ganz empfindsame Leute meinen die besondere Aura des römischen Tempelbezirks aus dem 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. und beliebten Wallfahrtsorts auch heute noch zu erspüren ...
Matronentempel
Der Wanderparkplatz Nöthener Berg ist Ausgangspunkt der heutigen Wanderung. Der Parkplatz befindet sich direkt an der L165 im Südwesten von Bad Münstereifel. Von hier geht es auf bequemen Wegen bis zum Nöthener Wald. Dort befindet sich der Heidentempel, der ganz besonders für sensible Naturen unter den Wanderern einen Höhepunkt auf der Route darstellt. Die gallo-römische Tempelanlage hat ihren Ursprung im 1. bis 4. nachchristlichen Jahrhundert und weist wegen ihrer Abgeschiedenheit inmitten des Waldes eine ganz eigene Mystik auf. Der Tempel, ein beliebter Wallfahrtsort, ist zudem unter dem Namen »Matronentempel« bekannt. Er stammt vom lateinischen »Matrona« ab, was übersetzt Mutter bzw. Ehefrau bedeutet. Auch Schutzgöttinnen wurden so bezeichnet. Dargestellt wurden die Göttinnen in der römischen, germanischen und keltischen Religion jeweils als sitzende Dreiergruppe.
Flora und Fauna
Nun führt die Route am Jakob-Kneip-Berg entlang, bis das Naturschutzgebiet Kalkkuppen durchstreift wird. Hier fallen dem Betrachter die bemerkenswerten Wacholdervorkommen auf dem Kalkhalbtrockenrasen auf. Der Baumfalke wie auch die Heidelerche haben in diesem Naturschutzgebiet ihre Heimat. Außerdem ist die Aussicht auf diesem Streckenabschnitt, an den die Gilsdorfer Heide anschließt, hervorragend. Nach dem Erreichen der Nöthener Mühle folgt man nun der Straße Teufelsloch.
Technisches Denkmal
Am Stockert, dem Berg zwischen Eschweiler und Holzheim, geht es nun weiter hinauf bis zum Astropeiler, der 1955 als erstes frei bewegliches Radioteleskop in Deutschland gebaut wurde. Es befindet sich auf der waldlosen Bergspitze des Stockert (433 m) und ist heute ein technisches Denkmal. In ihm befindet sich ein kleines Museum, das auch gern von Schulen als Lernort genutzt wird. Jedes Jahr von Mai bis Oktober gibt es die Gelegenheit, jeweils am Sonntag um 14 Uhr einen Vortrag und eine Führung zu erleben.
Nach einer kleinen Weile ist der Eschweiler Bach erreicht. An der anderen Uferseite führt die Strecke am Hirnberg (456 m) entlang und ansteigend in Kürze zum Parkplatz zurück.
Region
Touren-Charakter
Anspruchsvolle Strecke mit geschichtlich und technisch interessanten Höhepunkten
Beste Jahreszeit
März bis Oktober
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz Nöthener Berg an der L165 bei Kürrenberg-Mayen
Endpunkt
Wanderparkplatz Nöthener Berg an der L165 bei Kürrenberg-MayenHöchster Punkt
438 mDie Teufelslochlegende
Oberhalb der Nöthener Mühle ist das Teufelsloch, eine etwa 12 Meter tiefe unterirdische Höhle. Vor der Höhle hat zu gewissen Zeiten ein Geldfeuerchen gebrannt. Nun kam mal aus der Höhle ein altes Männchen gelaufen, das trug ein kleines Mützchen und ein ledernes Schürzchen. Es schaufelte sich einen Haufen Geld in das Schürzchen und rief: »Nun habe ich genug davon.« Dann ist es wieder in das Loch hineingelaufen. Von der Zeit an hat das Geldfeuerchen nicht mehr gebrannt.
Quelle: Gottfried Henßen: Sagen, Märchen und Schwänke des Jülicher Landes. Aus dem Nachlass Heinrich Hoffmanns, Bonn 1955, Nummer 312, Seite 181, nach einer mündlichen Überlieferung von Schmitz Nöthen aus dem Jahr 1900
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sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.