Wandern Eifel und Hunsrück: Die Gerichtslinde in Schmidtheim
»Gegeben unter der Linde«. Im Mittelalter spielten die Gerichtslinden in der Bevölkerung eine wesentliche Rolle. An den Bäumen wurden Prozesse durchgeführt und Urteile über Recht und Unrecht gefällt. In Schmidtheim steht noch ein solcher Baum, an dem sich früher einige Tragödien abgespielt haben
Eine entspannte, aber durchaus interessante Rundwanderung ist in Schmidtheim möglich. Die von grünen Wäldern umgebene Gemeinde liegt im Naturpark Hohes Venn/Eifel. Mehr als 1500 Einwohner leben hier im Quellendreieck Erft, Ahr und Kyll. Als »Smideheim« wurde die Gemeinde bereits in einer Königsurkunde aus dem Jahre 867 erwähnt.
Barfußpfad
Startpunkt für die Rundwanderung ist der Barfuß- und Generationenpark. Diese über 5000 Quadratmeter große Anlage bietet ein Kneippbecken, einen Kräutergarten, ein Labyrinth und die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Boule-Spiel. Nach etwa 200 Metern führt der Wanderweg rechts weiter. Die linke Abbiegung nach weiteren 200 Metern führt bis zum Flugplatz. Danach geht es linker Hand an einem Restaurant vorbei. Nachdem die K74 überquert wurde, ist die Windkraftmühle das nächste Ziel. Nun geht es links weiter. Die nächste rechte Abbiegung führt bis kurz vor die Bahn. Vor der Bahn links weitergehend, erreicht man die K74. Rechts der Route folgend, wird über die Bahnbrücke in die Blankenheimerstraße eingebogen. Nach dem Queren der Hauptstraße schließt nun die Kommstraße links bis zur Neustraße an. Nach einer linken Abbiegung ist die Hauptstraße erreicht, bis der Weg nochmals links über die Bahnüberführung bzw. links an der Kirche vorbei verläuft.
Die Gerichtslinde
Hier befindet sich die 800-jährige Linde. Einer alten Erzählung nach sollte ein Mädchen, welches zum Tode verurteilt war, den Samen eines Lindenbaumes verkehrt herum in die Erde stecken. Sollte ein Baum wachsen, würde das die Unschuld des Mädchens beweisen. Der Baum wuchs hervor – die Richter hielten sich allerdings nicht an ihren Schwur. Das Mädchen wurde als Hexe verurteilt und hingerichtet. Noch bis zum heutigen Tag berichten Zeugen von ihrem Geist, der in der Baumkrone der Gerichtslinde erscheint.
Die Schlossanlage
Das Schmidtheimer Schloss ist der nächste markante Punkt. Die Schlossanlage, erbaut im 16. und 18. Jahrhundert, befindet sich im Privatbesitz der Familie Graf Beissel von Gymnich. Die Wassergräben der einstigen Wasserburg wurden um 1890 zugeschüttet. Von dem Schloss selber ist nur noch der viergeschossige Wohnturm erhalten. Weiter geht es bis zur Hubertuskapelle, wo die Wegführung nach einer linken Abbiegung wieder zum Startpunkt zurücklotst.
Region
Touren-Charakter
Leichte Wanderung mit historischen Höhepunkten
Beste Jahreszeit
Januar bis Dezember
Ausgangspunkt
Barfuß- und Generationenpark in Schmidtheim
Endpunkt
Barfuß- und Generationenpark in SchmidtheimHöchster Punkt
580 mGerichtslinden
Die Thing- und Gerichtslinden sind Bäume, die oft in der Nähe eines Dorfes oder einer Burg standen und im Mittelalter als Gerichtsstätte dienten, da der Linde Weissagungs- und Heilkraft zugesprochen wurde. Der Baum sollte den Menschen die Wahrheit aufzeigen. Zweimal im Jahr wurde an dem Baum Gericht abgehalten. Häufig endeten die Urteile mit den Worten: »Gegeben unter der Linde« (Laudert 2003). Noch heute können Gerichtslinden an verschiedenen Städten und Gemeinden wie in Frankfurt am Main, Collm oder Göttingen besichtigt werden. Die letzte öffentliche Hinrichtung fand an der Gerichtslinde in Göttingen im Jahr 1859 statt. Die Dienstmagd Friederike Lotze wurde hingerichtet, da sie anscheinend ihren Dienstherrn vergiftet hatte.
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