Wandern Eifel und Hunsrück: Burg Cochem
Auf dem Moselsteig. Wunderbare Eindrücke erfährt der Wanderer auf dieser knapp 14 Kilometer langen Etappe des Moselsteigs vom Dornröschenort Beilstein bis Cochem. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Reichsburg. Insgesamt misst der Moselsteig 365 Kilometer und verläuft vom Grenzort Perl bis nach Koblenz.
Wo Dornröschen zu Hause ist
Der Platz in direkter Nähe des Fähranlegers von Beilstein ist der Startpunkt für diese anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tour. Unabdingbar ist gutes Schuhwerk für die steileren Streckenabschnitte. Beilstein, auch »Miniatur-Rothenburg« oder »Dornröschen der Mosel« genannt, bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Die Ruine der Burg Metternich zieht viele Besucher an und die »Wunderbare Schwarze Madonna« in der barocken Klosterkirche St. Joseph lässt den Ort zu einer Pilgerstätte werden.
Aussichtsreicher Start
Nach einem kurzen Stück entlang der Straße geht es nun auf dem Moselsteig neben den Weinbergen stets bergauf. Immer wieder ermöglichen Aussichtspunkte einen herrlichen Rundumblick auf Beilstein. Später erreicht man ein kleines Tal mit Rastplatz. Nach Durchstreifen des Waldes bietet sich am Aussichtspunkt Plaatskopf eine herrliche Aussicht auf die Region. Weiter führt die Strecke durch die Weinbergslagen von Bruttig-Fankel bis zum Wein- und alten Fährort Bruttig. Neben dem Damm geht es nun Richtung Cochem weiter. An einer Straßenquerung führt die Route auf dem Zuweg nach Ernst auf die andere Seite der Mosel. Nach einem kurzen Stück auf dem Bahndamm gilt es nochmals einen steilen Anstieg im Kabainer Bachtal zu meistern.
Wunderbare Idylle
Ein kleines Bächlein plätschert neben dem Wanderer im Wald zwischen den Buchsbäumen dahin. Der Moselsteig windet sich weiter durch den Wald. Kurz nach dem höchsten Punkt gibt es die Gelegenheit, den Eisernen Mast mit Rastplatz zu besuchen und die fantastische Aussicht auf Beilstein und Cochem zu genießen. Jetzt folgt ein kurzweiliger Abschnitt durch Wald und Wiese, bis die »Schöne Aussicht« bei Valwiger Berg (303 m) erreicht ist. Nach einer kleinen Rast führt der Fernwanderweg weiter an der Hangkante entlang. Auch hier bieten sich wunderbare Aussichten auf das Moseltal. Der Moselsteig führt nun zu einem Sportplatz.
Wallfahrtsort
Dort befinden sich auch eine urige Eiche und eine Wallfahrtskirche. Die kleine Wallfahrtskapelle St. Maria und Maria Magdalena hat ihre Ursprünge in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Sie wurde von Ritter Johann von Winneburg erbaut, um dem »wundertätigen Bild unserer lieben Frau vom Berge« Ehre zu erweisen. Weiter auf der Straße entlang lässt man den Valwiger Berg bald hinter sich. Auf einem schmalen Weg geht es nun durch den Eichenwald. Mehrere Aussichtspunkte verführen immer wieder zu einem kleinen Päuschen. Jetzt führt der Weg bergab und bald darauf ein kurzes Stück durch den Wald bis zum tiefer gelegenen Weinbergsweg. Nun geht es immer bergab bis zum Aussichtspunkt Hahnenberg und der Apollohütte Valwig.
Anspruchsvoller Abschnitt
Der Weg wird immer schmaler. Steil geht es unter der Felswand der Brauselay hindurch. Die Strecke führt weiter abwärts durch die Weinberge. Nachdem diese durchquert sind, bietet ein Rastplatz eine gute Möglichkeit für eine längere Pause. Bald erblickt man die Reichsburg in Cochem und wandert, teils über einige Stufen, weiter bis nach Cochem-Cond. Nach der Valwiger Straße wird die Moselbrücke, auch »Skagerakbrücke« genannt, zum Carlfritz-Nicolay-Platz hin überquert. Dort endet die Tour. Gleich in der Nähe befindet sich der Bahnhof. Zurück zum Ausgangspunkt geht es nun mit Bus oder Bahn.
Abstecher zur Reichsburg
Wer noch ein wenig Zeit hat, sollte allerdings nicht versäumen, die Reichsburg zu besuchen. Das Wahrzeichen der Stadt diente im Mittelalter als Zollburg. Während einer Burgführung erfährt man Spannendes zur Geschichte der Burg. Von Mitte März bis Ende Oktober finden täglich zwischen 9 und 17 Uhr Führungen statt, bei denen die herrliche Ausstattung der Burgräume bewundert werden kann.
Alte Legende
Einst ritt ein Knecht am »weißen Sonntag« (dem ersten Sonntag nach Ostern) in das Dorf Faid, um seine Geliebte zu besuchen. Er sah fremde und bewaffnete Menschen und hörte von dem Plan, die Burg Cochem anzugreifen. Der Knecht ritt wieder zur Burg zurück und schlug Alarm. Auf der Burg wurde nun für den Angriff gerüstet. Der Angriff erfolgte und ging für den Angreifer blutig aus. Der Burgherr aber dankte dem Knecht für seine Wachsamkeit und Tapferkeit. Er gab dienstfrei und wies den Montag nach dem »weißen Sonntag« für die Burg und die Stadt zu einem Feiertag für ewig aus. Seit jenem Geschehen feiern die Cochemer auf einer Wiese namens »Knipp«, die sich bei der Burg befindet, den Knipp-Montag. Dieser Cochemer Nationalfeiertag wird auch heute noch mit viel Wein und Musik gefeiert.
Region
Touren-Charakter
Schwierige Wanderung in hügeligem Gelände
Beste Jahreszeit
Januar bis Dezember
Ausgangspunkt
Platz gegenüber dem Fähranleger in Beilstein
Endpunkt
Carlfritz-Nicolay-Platz in Cochem bzw. Bhf. CochemMoselapollo
Die Weinberge und Waldsäume bieten einer berühmten Schmetterlingsart den geeigneten Lebensraum. Der Moselapollo oder auch Parnassius apollo vinningensis ist ein seltener Tagfalter, der unter strengem Schutz steht. Von Mai bis Juni kann der farbenprächtige Falter von Naturfreunden auf dem Apolloweg mitten am steilen Nordhang des Moseltales zwischen Valwig und Cochem-Cond beobachtet werden.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.