Wandern Dolomiten: Zur Hanicker Schwaige
Der Sagen-Wanderweg am Fuß des Rosengartens. In beispielloser Eleganz stechen sie in den Himmel, die berühmten Vajolettürme im Rosengarten. Sie bilden neben den wuchtigeren Mauern von Laurinswand und Rosengartenspitze das Kulissenbild der Hanicker Schwaige, die hoch über dem Tierser Tal echte Südtiroler Almidylle verkörpert. Die Marende auf dem Holztisch, den Blick in die Ferne gerichtet - ein einfaches Rezept für innere Zufriedenheit
Bergromantik für alle
Es wundert kaum, dass eine derartige Umgebung steil emporgereckter Felsen über dunklen Tannenhainen und abgelegenen Almwiesen die Fantasie der Menschen einst beflügelte und so manche Sage entstehen ließ. Jene von Zwergenkönig Laurins Reich im verwunschenen Rosengarten zählt ja zu den bekanntesten überhaupt. Während einer beschaulichen Wanderung über die Hanicker Schwaige können wir sie in uns aufleben lassen. Dafür empfiehlt sich ein relativ später Aufbruch, denn am Morgen – so reizvoll gerade diese Tageszeit normalerweise ist – wirft die Rosengartenkette noch lange Schatten über den westlichen Vorbau bis ins Tierser Tal hinunter. Am nachhaltigsten wirkt die Zackenfront zweifellos im Licht der untergehenden Sonne, wenn das legendäre Alpenglühen zur Entfaltung kommt – fast zu schön, um wahr zu sein. Manche glauben, der Fels öffne in diesen Augenblicken seine Seele, doch die Emotionen stecken wohl eher in uns selbst…
Vom Nigerpass aus
Am besten nehmen wir den Bus von St. Zyprian bis zur Nigerhütte und starten dort auf einer Forststraße (Nr. 1/7). Bei der Gabelung links weiter und über den Graben des Breibachs, ganz in der Nähe der Baumannschwaige (1826 m). Wir bleiben knapp oberhalb der Almhütte und queren nun auf einem Bergweg die licht bewaldeten Hänge. Wo sich dieser verzweigt, lotst uns die Markierung auf die untere Trasse, die zu den Angelwiesen führt. Karten verzeichnen hingegen den oberen Pfad via P. 2022. So oder so erreichen wir die Hanicker Schwaige (1904 m) schließlich mit einem kurzen Abstieg. Tschaminspitzen, Vajolettürme und Laurinswand verströmen eine hinreißende Aura, sodass die Tische bei Schönwetter meist gut besetzt sind.
Für den Abstieg stehen diverse Varianten links und rechts des Angelbachgrabens zur Auswahl. Man könnte den Schleifen des Güterwegs (Nr. 10) folgen, doch ist es wohl am interessantesten, bis hinunter ins Tal der Route Nr. 7 treu zu bleiben. Diese wechselt zweimal über den Angelbach und führt dann meist auf Naturwegen zur großen Almlichtung von Plafetsch (1564 m) hinüber. Auch hier lohnt eine Einkehr mit traumhaftem Rückblick auf die Felsspitzen des Rosengartens. Später wird ein paarmal die Nigerpassstraße tangiert, ehe wir inSt. Zyprian eintreffen.
Region
Touren-Charakter
Forststraßen und leichte Wanderwege, mehrheitlich bergab. Gemütliches Halbtagesprogramm für jedermann.
Beste Jahreszeit
Ende Mai bis Ende Oktober
Ausgangspunkt
Parkplatz bei der Nigerhütte
Endpunkt
St. Zyprian (1070 m), im Tierser TalRoute
Nigerpass - Hanicker Schwaige 1½ Std. - Plafetsch 1 Std. - St. Zyprian 1 Std.; insgesamt 3½ Std.
Höchster Punkt
Etwa 1970 m vor der Hanicker Schwaige
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.