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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Dolomiten: Rund um die Croda da Lago

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
12.5 km
Aufstieg:
810 m
Abstieg:
810 m

Ein Cortineser Wanderklassiker führt rund um den mehrgipfligen Felsgrat der Croda da Lago. Er bietet Aussicht auf alle Gipfel rund um den Olympiaort, von den Tofane bis zum Antelao. Am idyllischen Lago Federa lädt eine im Sommer bewirtschaftete Hütte zur Einkehr.

Schroffe Dolomitzinnen: die Croda da Lagowandern, mittel
Schroffe Dolomitzinnen: die Croda da Lago© Eugen E. Hüsler, Manfred Kostner
Beschreibung

Die schöne Wanderrunde beginnt an der Giau-Passstraße. Kurz vor der Brücke von Rucurto  weist ein Wegschild links in den Wald. Man überquert zwei kleine Bäche, wenig weiter auch eine Forstpiste. Dann geht’s angenehm schattig bergan gegen die Mündung des Val Formin. Hier gabelt sich der Weg gleich doppelt – man geht geradeaus und steigt über einen steilen Hang im Zickzack bergan zur Nordschulter der Croda da Lago (ca. 2060 m). Auf der Höhe öffnet sich ein schöner Blick auf das gewaltige Massiv der Tofane, im Nordosten zeigt sich der Cristallo (3221 m), noch ein Dreitausender in der Conca d’Ampezzo.

Der Weiterweg führt über die licht bewaldete Hangterrasse an der Ostseite der Croda da Lago flach zum Lago Federa (1:30 Std.). Hier lädt das Rifugio Croda da Lago (2046 m) zur Einkehr – man kann sich aber auch irgendwo am Wasser niederlassen, den Blick hinauf in die Felsen genießen und den Libellen bei ihrem Tanz über dem See zugucken. Höchster Punkt der Croda da Lago ist die Cima d’Ambrizzola (2715 m), einer der zahlreichen Türme, die in dem felsigen Drachenrücken aufragen. Ihre Besteigung auf dem Normalweg ist nur mäßig schwierig, erfordert aber zumindest etwas Bergerfahrung.

Vom Südufer des Sees führt der Weg, mehrere Geröllreißen querend, in angenehmer Steigung hinauf in die Forcella Ambrizzola (2:30 Std.). Dabei rückt das kecke Felshorn des Beco de Mezodì (2603 m), des Mittagszeigers von Cortina d’Ampezzo, immer näher. Blickfang sind aber zwei andere Gipfel, die sich weiter südlich erheben: der Monte Pelmo (3168 m) und die Civetta (3220 m), die beiden mächtigen »Wächter« des Zoldano. Vor allem der Pelmo, ein gewaltiger, frei stehender Klotz, beeindruckt mit seiner unnahbar erscheinenden Nordwand. Sie wurde im Jahr 1924 erstmals durchstiegen: 850 Höhenmeter mit Kletterpassagen bis zum V. Schwierigkeitsgrad (R. Rossi und F. Simon).

Die Forcella Ambrizzola ist Wendepunkt der Runde um die Croda da Lago, an der Scharte verzweigt sich der Weg gleich mehrfach. Eine gute Spur mit der CAI-Markierung 435 leitet ohne größeren Höhenverlust in die grüne Mulde unter der Cima d’Ambrizzola. Etwas tiefer, unweit der Alm Mondevàl di sopra (2158 m), wurde eine Grabstätte aus der Mittelsteinzeit entdeckt – »Ötzi« lässt grüßen.

Zunehmend steiler geht’s nun weiter hinauf in die Forcella de Formin (3:15 Std.), an der man das Karrenplateau der Lastoi de Formin betritt. Wer sich einen Gipfel als Zugabe zur Wanderrunde wünscht, steigt links weglos auf zur Ponta Lastoi de Formin (2657 m; 45  Min.), aber nur bei guten Sichtverhältnissen (kein Nebel!). Von der nach ­Süden senkrecht abfallenden Kuppe bietet sich eine fantastische Rundschau, die fast alle großen Gipfel der Ampezzaner Dolomiten umfasst.

Blickfang im Westen ist – ganz unverkennbar mit ihrem glänzenden Firnschild – die Marmolada (3343 m). Lediglich nach Nordosten hin stehen die Zacken der Croda da Lago einer ungehinderten Fernsicht etwas im Weg, die Gipfelgrate von Cristallo und Sorapiš sind trotzdem auszumachen.

Der letzte Rückblick an der Forcela de Formin gilt dem kolossalen Pelmo. Dann beginnt der Abstieg in den Graben des Formintals. Vor sich hat man nun die drei Tofana (3244 m), noch etwas höher und genauso massig wie der Pelmo. Zur Rechten wachsen die (Kletter-)Felsen der Croda da Lago immer höher in den Himmel. Die gut markierte Spur schlängelt sich durch eine Bergsturzzone, dabei muss man ein paarmal die Hände zu Hilfe nehmen.

Im Wald geht’s dann flacher talauswärts zu der eingangs erwähnten doppelten Verzweigung (Tafeln). Hier links und auf dem Hinweg zurück zum Ausgangspunkt der Runde an der Ponte de Rucurto (5:00 Std.).

Ausgangspunkt

Ponte de Rucurto (1703m)

Wegbeschaffenheit

Teilweise schmale Bergwege, der Abstieg vom Forminplateau verlangt einen sicheren Tritt.

Über vier Scharten zum Lago Federa

Auch der Passo Giau (2236 m), Straßenpass zwischen Cortina d’Ampezzo und Selva di Cadore, eignet sich als Ausgangspunkt für die Wanderung zum Lago Federa (2038 m). Der Zugang verläuft über nicht weniger als vier Scharten; dass man dabei den gleichen Weg zurückgehen muss, stört kaum, bieten sich – nun im Nachmittagslicht – doch neue Blickpunkte und Perspektiven. Passo Giau – Forcella di Zónia – Forcella de Col Pimbìn (2239 m) – Forcella Giau (2360 m) – Forcella Ambrizzola (2277 m) – Lago Federa. Gehzeit hin und zurück 5:15 Std., ordentliche, markierte Wege.

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