Wandern Dolomiten: Rund um den Monte Pelmo
Panoramawanderung im Banne eines Giganten. Als mächtiger, isoliert stehender Bergklotz beherrscht der Monte Pelmo sowohl das obere Zoldano als auch Teile des Cadore. Es ist ein wahres Ungetüm von Berg, das da steilwandig aus sanften Wald- und Wiesenwellen über den Talschaften emporragt. Und auch von weit her ist die kolossale Felsmasse des Pelmo unverkennbar und Richtpunkt im Panorama vieler Dolomitenberge.
Via Rifugio Venezia zur Forcella Val d’Arcia
Der Pelmo bietet die Möglichkeit einer Umrundung auf engem Zirkel, für jeden durchschnittlich geübten und ausdauernden Bergwanderer eine überaus reizvolle Tagestour mit herrlichen Panoramablicken in die Zoldaner und Ampezzaner Bergwelt sowie gewaltigen Nahimpressionen vom Pelmo selbst. Dessen Wände bauen sich geradezu monumental über unserem Weg auf. Die Tour beginnt leicht um den Südsockel des Massivs herum, gewinnt aber hinauf zur Forcella Val d’Arcia deutlich an alpiner Strenge und läuft nach gleichfalls rauem Abstieg wieder gutmütig an der Forcella Staulanza aus – in des Wortes doppelter Bedeutung eine runde Sache! Nach kurzem Bergauf vom Passo Staulanza umrundet der Höhenweg Nr. 472 die Südseite des Massivs auf relativ gleichbleibendem Niveau von rund 1900 Meter Höhe. Dabei quert man meist durch Latschenfelder oder lichte Lärchenbestände. Zwischendurch zweigt ein Stichweg zu den prähistorischen Dinosaurierabdrücken unterhalb des Pelmetto ab (hin und zurück etwa 30 Minuten zusätzlich).
Von der Kuppe des Col de le Crepe Cavaliere wandern wir weiter um die gewaltigen Abstürze des Pelmetto und der Südschulter (Spalla Sud) zu den Wiesenböden bei »I Lac«. Dahinter allmählich auf die Ostseite einschwenkend, wo sich Antelao und Sorapìss ins Bild schieben. Nach Zwischenabstieg zu einem Graben wird der Passo di Rutorto (1931 m) überschritten. Wenige Minuten dahinter befindet sich das Rifugio Venezia (1946 m), Ausgangspunkt für den Pelmo-Normalweg über die berüchtigte Cengia di Ball. Diesem folgt man ein Stück in die Geröllhalden hinein, hält sich dann jedoch an die rechts weiterführende Trasse des Sentiero Flaibani (Nr. 480) und peilt im Schräganstieg die Lücke neben P. 2290 an. Aus dem Schärtchen links an den Felsen etwas auf und ab (Drahtseile), schließlich in den steilen, widerborstigen Geröllschlauch, der ziemlich mühsam bis zur Forcella Val d’Arcia (2476 m) emporleitet.
Zwei Abstiegsvarianten
Der Abstieg auf der Westseite ist ebenfalls steil, wobei wir uns ganz auf die rechte Seite des Geröllkessels begeben. Bei einer Karverflachung kommt man zu einer Gabelung, von der linker Hand direkt durchs Val d’Arcia abgestiegen werden kann. Der Weg führt dicht am Sockel des Pelmetto vorbeiund bringt uns damit zurück zum Passo Staulanza. Rund eine Stunde länger ist die Schleife über das Rifugio Città di Fiume. Dazu rechts über grasbewachsene Hänge in Kehren bergab, bis Felsabbrüche die Route in eine steile Schlucht zwingen. In dieser etwas heiklen Passage ist nochmals volle Konzentration gefordert, ehe am Sockel ein besserer Weg die Führung übernimmt und uns – nach kurzem Gegenanstieg zur Forcella Foràta (1977 m) – durch lichten Wald zum Rifugio Città di Fiume (1918 m) bringt. Welch toller Rückblick in die Nordwand! Von der Hütte quert Weg Nr. 472 durch Latschenfelder und frei liegende Schuttreißen in Grundrichtung Südwesten zurück zum Passo Staulanza.
Region
Touren-Charakter
Mittelschwere Bergwanderung, die bei der Überschreitung der Forcella Val d'Arcia solide Trittsicherheit in steilen, geröllreichen Passagen verlangt. An der Südflanke einfache, nahezu horizontale Strecken.
Beste Jahreszeit
Ende Juni bis Mitte Oktober
Ausgangspunkt
Passo Staulanza (1766 m), Straßenpass zwischen Val Fiorentina (bzw. Caprile im Agordino) und dem Val di Zoldo
Endpunkt
Passo Staulanza (1766 m), Straßenpass zwischen Val Fiorentina (bzw. Caprile im Agordino) und dem Val di ZoldoRoute
Passo Staulanza - Rifugio Venezia 2¼ Std. - Forcella Val d'Arcia 1¾ Std. - Passo Staulanza 1½ Std.; insgesamt 5½ Std.; mit Schleife über das Rifugio Città di Fiume 6½ Std.
Höchster Punkt
Forcella Val d’Arcia (2476 m)
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.