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Zeit zum Wandern
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Wandern Dolomiten: Rund um den Einser

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
18.5 km
Aufstieg:
1200 m
Abstieg:
1200 m

Eine absolute Top-Tour in den Sextener Dolomiten - entsprechend frequentiert sind Wege und Hütten. Doch bei so vielen Naturwundern rundum lässt sich das leicht verschmerzen. Und niemand wird sich wundern, dass die Dolomiten in die UNESCO-Liste als Weltnaturerbe aufgenommen wurden.

Beschreibung

Ausgangspunkt der beliebten Runde ist der Großparkplatz Fischleinboden . Die Wanderung startet flach, führt auf einer Sandstraße gleich hinein in die große Felskulisse. Rechts ragt das zerklüftete, mehrgipflige Massiv der Dreischusterspitze (3145 m) in den Morgenhimmel, halb links steht über grünen Hängen die Rotwand (2965 m), und ganz hinten über dem innersten Bacherntal ist es das Felsdreieck des Hochleist (2413 m), das die Blicke auf sich zieht. Für Spaziergänger und Ausflügler ist an der Talschlusshütte  (0:25 Std.) in der Regel Ein- und Umkehrpunkt. Für Wanderer mit dem Zwischenziel Zsigmondyhütte heißt es nun: bergauf!

Der breite, schotterige Weg steigt zunächst an bis zur Mündung des Altensteiner Tals, wo er sich gabelt (Tafeln). Sein linker Ast führt über den Bach und zieht schräg aufwärts zu einer Geländeschulter. Es folgen ein paar Kehren, dann geht’s weniger steil unter den Felsen des Einsers taleinwärts. Links tritt das gewaltige Massiv des Elfers ins Blickfeld. Im Talhintergrund dominiert immer noch der Hochleist, der sich später als echter »Hochstapler« entpuppen wird.

Nach einem kleinen, recht steinigen Zwischenanstieg geht dann endlich »der Vorhang auf«. Da steht er, der Zwölfer (3094 m), einer der ganz großen Dolomitengipfel, unverkennbar mit seinem Dreiecksprofil und dem kantigen Zacken des Kleinen Zwölfers (2917 m) an seiner linken Flanke. Im Vergleich wirkt der Hochleist nun doch ziemlich klein, und dieser Eindruck verstärkt sich noch beim Anstieg über die letzten Serpentinen unterhalb der Zsigmondyhütte (2:30 Std.). Sie erfreut sich einer prächtigen Lage vor der Felskulisse des inneren Bacherntals. Blickfang ist neben dem Zwölfer der breitmassige Bergstock des Elfers.

An seiner Westflanke verläuft ein legendärer Klettersteig, die Strada degli Alpini. Ursprünglich ein Nachschubweg im Ersten Weltkrieg, ist sie längst ein ziviler Steig geworden, allerdings einer, den sich nur gute und völlig schwindelfreie Berggänger zutrauen dürfen. Besonders im Bereich des Inneren Lochs und am Salvezza-Band ist er von atemberaubender Ausgesetztheit. Da bietet der weitere Anstieg zum Büllelejoch keine vergleichbaren Schwierigkeiten. Die alte, ebenfalls aus dem Ersten Weltkrieg stammende Mulattiera windet sich über das nur mehr spärlich begrünte Karstgelände bergan gegen das Oberbachernjoch (3:15 Std.). Links in den Felsen, die sich zum Sandbühel hinziehen, sind zahlreiche Schießscharten ehemaliger italienischer Stellungen zu erkennen. Am Joch kommen erstmals die »Drei« ins Blickfeld, doch präsentieren sie sich aus dieser Perspektive als ein Gipfel, weshalb sie manche/r wohl nicht gleich auf Anhieb erkennen wird.

Der Weiterweg führt zunächst flach am Kamm hinüber zur Büllele­jochhütte (2528 m), einer (zu Recht) beliebten Einkehr, dann weiter zum Büllelejoch  (3:30 Std.). Im Südwesten erkennt man den steinernen Zackenwald der Cadini­spitzen mit dem Cristallomassiv rechts dahinter. Nördlich der Scharte geht’s zunächst recht steil und steinig bergab. Dann führt der Weg, zuletzt wieder leicht steigend, oberhalb der Bödenseen zum Toblinger Riedl (2405 m), wo die Drei-Zinnen-Hütte  (4:30 Std.) als weitere Einkehrmöglichkeit steht. Und jetzt zeigt sich – wow! – das berühmteste Alpentrio (noch bekannter als die Schürzenjäger!) von seiner schönsten Seite. Dass es eigentlich fünf sind (wie die Zillertaler heute auch), ist nicht zu übersehen: Punta Frida, Kleinste Zinne, Kleine, Große und Westliche Zinne.

Der Abstiegsweg führt in einem weiten Bogen an den beiden nördlichen Bödenseen vorbei hinunter ins Altensteiner Tal. Dabei kommt bald ein Berg ins Bild, der im Herbst 2007 Schlagzeilen machte: der Einser (2698 m). Aus seiner Gipfelflanke lösten sich rund 60000 Kubikmeter Fels und donnerten ins Tal. Zu Schaden kam glücklicherweise niemand; das Gestein riss aber eine Schneise in Latschen und Wald. An der Talmündung stößt man wieder auf den Anstiegsweg. Nun hinunter ins Fischleintal zur Talschlusshütte(6:10 Std.) und auf dem Sandsträßchen zurück zum Großparkplatz Fischleinboden  (6:30 Std.).

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz am Fischleinboden (1454m), unweit vom Hotel Dolomitenhof

Wegbeschaffenheit

Viel begangene, teilweise steile und steinige Bergwege, bis zur Talschlusshütte Sandstraße

Naturpark Drei Zinnen

Das Kerngebiet der Sextener Dolomiten – soweit es zu Südtirol gehört – ist heute Naturpark (rund 116 km² groß). Er erstreckt sich vom Höhlensteintal im Westen bis zum Kreuzbergpass an der Grenze zum Comélico, von den bewaldeten Talflanken über die Almböden bis zu den felsigen Gipfeln. Höchster Punkt ist die Dreischusterspitze (3145 m). Die Schutzvorschriften verhindern weitere Eingriffe in die noch intakte Bergnatur, schließen Besucher aber keineswegs aus. In den Tourismusbüros liegen Broschüren aus, in denen auf verschiedene Aspekte des Parks (Geologie, Flora und Fauna) eingegangen wird. Im Sommer werden auch geführte Parkwanderungen angeboten.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.