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Zeit zum Wandern
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Wandern Dolomiten: Der Adolf-Munkel-Weg

Anspruch:
leicht
Dauer:
06:00 Std.
Länge:
16.6 km
Aufstieg:
920 m
Abstieg:
920 m

Die Nordabstürze der Geislerspitzen gehören zu den beliebtesten Dolomitenmotiven, vorzugsweise mit dem Kirchlein St. Magdalena im Vordergrund. Ganz nahe kommt man dem alpinen Schaustück des Villnößtals auf dem Adolf-Munkel-Weg: promenieren auf hohem Niveau.

Beschreibung

Vom Parkplatz Ranui  führt eine Forstpiste in das bewaldete, nach Süden ansteigende Tälchen des Broglesbachs. Aussicht gibt’s zunächst wenig, nur ab und zu zeigt sich zwischen den Baumwipfeln der graue Fels der Geislerspitzen. Nach drei Kilometern und insgesamt vier Serpentinen endet die Straße (1716 m) und die Route gabelt sich. Der steilere Direktzustieg zum Munkel-Weg bleibt links. Der rechte Pfad, angenehmer zu gehen, mündet eine halbe Gehstunde höher ebenfalls in die Aussichtspromenade. Man folgt ihr, noch kurz ansteigend, westwärts zur Broglesalm (2:00 Std.), die mit einer Brotzeit und einem Prachtblick auf die Geislerspitzen lockt.

Von der Hütte steigt man zunächst wieder ab zu der Verzweigung und folgt dann weiter dem Adolf-Munkel-Weg. Er hält zunächst in etwa die Höhe, geht dabei ein paar Mulden aus. Benannt ist er übrigens nach dem 1904 verstorbenen Gründer und Vorstand der Sektion Dresden des Österreichischen Alpenvereins (DuOeAV).

Hinter der Weißbrunnquelle folgt eine längere Steigung zur Pardellscharte (3:15 Std.). Genussspechte biegen hier links ab und steuern die Gschnagenhardtalm (1996 m) oder die Geislerhütte an: noch zwei Einkehrversuchungen am Höhenweg, beide mit herrlicher Aussicht auf die Nordabstürze der Geisler. Der Sas Rigais (3025 m), ihr höchster Zacken, ist ein beliebter Klettersteigberg. Damit er nicht nur von der Grödner Seite bestiegen wird, haben ihm die Villnösser Bergführer einen nordseitigen Zustieg verpasst, markiert und gesichert. Die mit viel Geröll garnierte Zickzackspur hinauf in die Mittagscharte (2597 m) – vom Munkelweg aus gut zu sehen – ist allerdings garantiert nicht nach jedermanns Geschmack …

Richtig geklettert wird an den schlanken Fermeda- und Geislertürmen – hier gibt es viele Routen in fast allen Schwierigkeitsgraden. Die Große Fermeda (2873 m) hat einen berühmten Erstbesteiger: Edward Theodore Compton (1849–1921), einen der bekanntesten Alpenmaler. Seine Gebirgsdarstellungen schmücken viele Publikationen des Deutschen und DuOeAV. Compton, im englischen Stoke Newington geboren, kam als Jugendlicher nach Bayern, das seine zweite Heimat wurde. Er nahm auch die deutsche Staatsbürgerschaft an.

Der Munkelweg hält die einmal eingeschlagene Richtung bei, das leichte Auf und Ab ebenfalls. Lichter Zirbenwald säumt den Pfad, unterbrochen von grünen Lichtungen. Die Felsenmauer zur Rechten ist nun noch höher, die Geröllreißen sind hier noch mächtiger. Das wiederum lässt auf wenig festen Fels schließen. Die Nordwand der Furchetta, 1925 von Emil Solleder und Fritz Wießner erstmals durchstiegen, galt kurzzeitig als schwierigste Dolomitenkletterei, aber auch als extrem gefährlich, wegen des brüchigen Gesteins im obersten Teil der Route. Heute wird hier kaum mehr geklettert, die einheimische Jugend vergnügt sich lieber an dem Klettergarten gleich oberhalb des Adolf-Munkel-Weges.

Links, etwas tiefer, liegt die Glatschalm (1902 m), ebenfalls eine beliebte Anlaufstelle für durstige Wanderer mit direkter Abstiegsmöglichkeit zur Zanser Alm. Von der Hüttenterrasse hat man die gesamten Geislerspitzen im Blick, mit dem massigen Sas Rigais in der Mitte, links flankiert von der Furchetta und den schönen Kletterzacken nach Westen hin. Ein Dolomiten-Kalenderbild!Der Höhenweg senkt sich sanft zum Tälchen des Tschantschenonbachs (4:30 Std.). Wer Lust hat, kann hier noch die Schleife über die bewirtschaftete Gampen­alm (2062 m) anhängen, etwa 1  Std. zusätzlich, allerdings weitgehend auf Sandstraßen.

Der direkte Abstieg zur Zanser Alm (1685 m) verläuft wahlweise links oder rechts des Bachs. Man lässt die großen Parkplätze am Endpunkt der Villnösser Talstraße rechts liegen und wandert südlich des Villnösser Bachs, teilweise auf Forstpisten, im Waldschatten zurück zum Ausgangspunkt der schönen Runde bei Ranui (6:00 Std.).

Ausgangspunkt

Parkplatz Ranui (1370m) im inneren Villnößtal

Wegbeschaffenheit

Auf zwei Dritteln der Strecke gute Bergwege, der Rest verläuft auf Sandstraßen.

Südtiroler Speck

Ein guter Speck darf auf keinen Fall bei einer Marende – so wird hier die Südtiroler Brotzeit genannt – fehlen. Er ist sozusagen das kulinarische Aushänge schild des »Landes an der Etsch und im Ge-birg’«, ein leicht geräucherter Schinken, der sich durch sein ausgewogenes Aroma auszeichnet. Zum harmonischen Geschmackserlebnis trägt während der Reifung auch der gezielte Einsatz von Schimmel bei, ähnlich wie bei leckerem Käse. Im Südtiroler Speck verbindet sich die Milde des Südens mit der Würze der Berge – ideal für eine Zwischen-mahlzeit vor großer Dolomitenkulisse. Guten Appetit!

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