Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Dolomiten: Alta Via Bruno Federspiel

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:45 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
1300 m
Abstieg:
1300 m

Ehemaliger Kriegspfad über die Monzoni. Mineralogen sind die Monzoni ein fester Begriff, bei den Bergsteigern hingegen stehen sie eher im Abseits. Das dunkle Eruptivgestein leuchtet halt nicht so verheißungsvoll daher, hütet aber im Inneren so manchen kleinen Schatz. Im Ersten Weltkrieg verlief hier die Front, weshalb wir heute auf einen rekonstruierten Kammsteig zurückgreifen können - ein Schaupfad par excellence und dabei fast noch ein Geheimtipp!

Beschreibung

Rundtour über dem Valle dei Monzoni

Düstere Felsabstürze auf der Nordseite, Grasflanken nach Süden – das Bild der Monzoni ist zweigeteilt. Im leichten Halbbogen zwängt sich diese aus einem magmatischen und metamorphen Gesteinscocktail aufgebaute Kette zwischen typische Kalk- und Dolomitberge, wie sie nebenan den Kammzug der Costabella oder das Valacia-Hufeisen auszeichnen. Das Kraxeln an kantigen Strukturen und nicht sehr soliden Grasschrofen fühlt sich etwas ungewohnt an, entfaltet auf längeren Kamm- und Bänderpassagen aber ebenso seine Reize wie die handelsüblichen Touren.

Dem Gebietsexperten Bruno Federspiel zu Ehren hat man die alten Kriegssteige wieder hergerichtet und damit eine tolle Rundtour über dem Valle dei Monzoni geschaffen. Bei der Malga Monzoni haben wir die dunkle Silhouette mit den wenig herausgehobenen Gipfelpunkten schon im Visier. Bei der Gabelung links haltend geht es rasch zum kleinen Rifugio Taramelli (2040 m) hinauf und weiter mit Nr. 604 über eine Schwelle ins Hochtal des Val delle Selle, wo wir links an einer Seemulde vorbeiziehen. Stets in angenehmer Steigung steuern wir nach einem Rechtsbogen den Passo delle Selle (2528 m) mit seinem Rifugio an – früher auch Bergvagabundenhütte genannt. Der südliche Horizont öffnet sich bis zur Palagruppe, und schon tauchen auch erste Kriegsrelikte auf. Unmissverständlich, dass die Alta Via Bruno Federspiel – wie auch die Alta Via Bepi Zac zur anderen Seite – auf dieser Historie beruht.

Über Tariciogn und Malinvern

Am Gratweg (Nr. 616) über die gutmütige Cresta delle Selle passieren wir einige Schärtchen und treffen hinter der Punta Alochet (2582 m) auf die ersten Klettersteigpassagen; eine steilere Platte ist bergab zu meistern. Erneut im Gehgelände kommt man gegen zerklüftete Kammbereiche voran, die abwechslungsreich über nordseitige Bänder traversiert werden. Einzelne Stufen und Quergänge sind dabei gesichert. Schließlich wechseln wir wieder auf die Sonnseite und gelangen bis in unmittelbare Nähe der Kulmination am Spiz dei Tariciogn (2647 m).

Eine weite Schau über die Fassaner und Fleimstaler Bergwelt umgibt uns hier! Westseitig führt ein etwas erdiger Steig knapp links der Krete abwärts in die Forcella Ricoletta (2431 m), wo ein Ausstieg nach Süden möglich wäre. Die verlorenen Höhenmeter müssen gleich anschließend auf Grastritten bis zur Cima Malinverno (in manchen Karten Spiz del Malinvern, 2630 m) wieder reingeholt werden. Jenseits erfolgt ein steiler, gesicherter Abstieg an heiklen Grasschrofen. Wo sich einige Gratzacken in den Weg legen, weicht man südseitig aus, kraxelt jedoch alsbald wieder zurück auf die Krete und folgt dieser mit geringen Ausweichmanövern in leichtem Auf und Ab bis zur Forcella de la Costèla (2510 m). Im Abstieg ostseitig am Felssockel entlang, dann mit Nr. 624 rechts abdrehen und über das schmucke Rifugio Valacia (2275 m) zu einem Karrenweg, der durch die Gardecia-Mulde zurück zurMalga Monzoni führt.

Touren-Charakter

Anspruchsvoller Gratsteig mit einigen klettersteigartig ausgebauten Passagen (A bis maximal B). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, bei einer Tagestour auch Ausdauer.

Beste Jahreszeit

Ende Juni bis Mitte Oktober

Ausgangspunkt

Malga Monzoni (1862 m); Zufahrt von Pozza di Fassa ins Val di San Nicolò und rechts ins Valle dei Monzoni. Zwischen Anfang Juli und Mitte September ab letztem Parkplatz (ca. 1600 m) Weiterfahrt nur mit dem Shuttle-Dienst (oder ¾ Std. zu Fuß bis zur Malga Monzoni).

Route

Malga Monzoni - Rifugio Taramelli ½ Std. - Rifugio Passo delle Selle 1½ Std. - Spiz dei Tariciogn 1¾ Std. - Cima del Malinverno ¾ Std. - Forcella de la Costèla 1 Std. - Rifugio Valacia ½ Std. - Malga Monzoni ¾ Std.; insgesamt 6¾ Std.

Höchster Punkt

Spiz dei Tariciogn (2647 m)
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.