Wandern Dolomiten: Abteier Höhenweg
Auf Kreuzwegen von Wengen nach St. Kassian. Auf dem Abteier Höhenweg wandern wir durch uralten ladinischen Kulturraum. Darüber hinaus dürfen wir uns auf eine liebliche Landschaft unterhalb der lotrechten Kreuzkofelwände freuen. Von geradezu märchenhafter Schönheit sind die Lärchenwiesen von Armentara, vor allem zur Blüte im Frühsommer sowie im »goldenen« Herbst.
Eine ladinische Kulturlandschaft
Mit beeindruckenden Wänden brechen Neuner und Zehner, das eigentliche Kreuzkofelmassiv sowie südlich anschließend Lavarella und Cunturines auf den bewaldeten Vorbau über dem Gadertal ab. Diese Kulissen zählen zu den besonders fotogenen in den Dolomiten, wobei wir keinesfalls übersehen wollen, dass sich gegenüber mit dem isolierten Peitlerkofel, dem Plateaustock der Puez und zuhinterst mit der festungsgleichen Sella noch mehr Schaustücke gruppieren. Aber auch am Weg selbst finden wir Kleinode am laufenden Band: angefangen mit den pittoresken Häusergruppen im Wengental über die Armentarawiesen, die sich gegen Ende des Frühjahrs in ein gelbes Meer von Trollblumen verwandeln, bis nach Heiligkreuz, der alten Wallfahrt zu Füßen der Kreuzkofelwände.
Der schönste Weg nach Heiligkreuz
In Wengen schlagen wir zunächst einen kleinen Umweg ein, indem wir die Höfestraße am Hang benutzen und von einigen der Streuweiler schon mal das Nordwestbollwerk von Neuner und Zehner in Augenschein nehmen. Dies dauert zwar etwas länger als der Zugang durch den Taleinschnitt des Rü de Ciampló, bietet aber einen deutlichen Mehrwert. Beim Parkplatz Spëscia (1528 m) nehmen wir dann den Weg Nr. 15 Richtung Heiligkreuz auf. Das erste Stück auf einer Forststraße mag etwas eintönig sein, doch sobald wir in die Armentarawiesen eintauchen, umgibt uns eine perfekte Idylle. Sachte, aber stetig an Höhe gewinnend, steuert der Weg die Wallfahrtskirche Heiligkreuz (2045 m) an. In der heutigen Form stammt sie aus dem Jahre 1778, urkundlich erwähnt wurde Heiligkreuz allerdings schon 300 Jahre früher. Und vermutlich reichen Kultstätten bis in vorchristliche Zeit zurück. Egal, ob man nun als frommer Pilger oder eher als weltlicher Wanderer hier vorbeikommt, der Magie des Ortes unter den dräuenden Felsmassen kann sich kaum jemand entziehen.
Und wer sich in der Herberge einquartiert, kann die rot-gelben Westabstürze des Kreuzkofels sogar einmal im abendlichen »Alpenglühen« bewundern. Parallel zu diesen Wänden kommen wir durch Bergsturzfelder und lichte Zirbenbestände weiter südwärts voran. Nach einer fast horizontalen Strecke wendet man sich bei einer Gabelung mit Nr. 15 leicht abwärts und gelangt über La Parüa (Kreuzung mit Route Nr. 12) zu den ersten Weilern über dem St. Kassianer Tal. Hier finden wir uns auf einem reizvoll gestalteten Naturerlebnisweg wieder. Es werden einige Bachgräben gequert, ehe sich unser Weg nach Larjëi und schließlich auf einem Sträßchen bis ins stattlicheSt. Kassian absenkt.
Region
Touren-Charakter
Anfangs Höfestraßen, dann normale Wanderwege mit gemäßigten Auf- und Abstiegen. Nur bei Nässe eventuell einige unangenehme Passagen. Konditionell durchschnittliche Tagestour.
Beste Jahreszeit
Ende Mai bis Ende Oktober
Ausgangspunkt
Wengen (1348 m), in einem Seitental des Gadertals; die Zufahrt erfolgt von Pederoa.
Endpunkt
St. Kassian (1536 m), im Hochabtei (Alta Badia)Route
Wengen - Spëscia 1¼ Std. - Heiligkreuz 1¾ Std. - St. Kassian 2 Std.; insgesamt 5 Std.
Höchster Punkt
Heiligkreuz (2045 m)
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.