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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Deutschland: Von Wiesbaden nach Schlangenbad

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
15.5 km
Aufstieg:
329 m
Abstieg:
149 m

Streckenwanderung auf bequemen Wegen, teilweise im Wald, auf der Kirschblütenstraße in der Gegend um Frauenstein ist die Wanderung besonders zur Baumblüte im Frühjahr sehr reizvoll.

Prachtvoll ist die Front des Schlosses Biebrich an der Rheingaustraße.wandern, mittel
Prachtvoll ist die Front des Schlosses Biebrich an der Rheingaustraße.© Tassilo Wengel
Beschreibung

Wir starten am Bahnhof Wiesbaden-Biebrich und laufen südwärts durch den Schlosspark, nachdem wir die Äppelallee überquert haben.

Der schöne Schlosspark wurde von Maximilian von Welsch barock angelegt, bis er 1811 nach englischem Geschmack verändert wurde. Schon 1806 errichtete man – ebenfalls nach englischem Vorbild – auf den Resten einer mittelalterlichen Burg die Mosburg, eine Ruine mit kostbarer Ausstattung, die eine romantische Zierde des Schlossparks darstellt. Teiche, Baumgruppen und ein gepflegtes Wegenetz ergänzen das Ensemble des Schlossparks.

Am Rheinufer beim Schloss Biebrich mit seiner prachtvollen Fassade nehmen wir die Wanderung auf und folgen der Rheinsteig-Markierung auf der Rheingaustraße nach rechts (flussabwärts). Auf der mit Platanen bepflanzten Uferstraße nähern wir uns der Autobahnbrücke über den Rhein und folgen der Markierung nach der Brücke auf einem alten Damm des Schiersteiner Hafens zur Dyckerhoff-Brücke (0:45 Std.). Entlang der Schiersteiner Au leitet uns die Markierung zum westlichen Ende des Hafenbeckens, schwenkt beim Regatta-Zielhaus nach links und über die Kleinaustraße gelangen wir zur Söhnleinstraße. Sie überqueren wir, folgen der Neckarstraße einige Meter und biegen nach rechts durch eine Wohnsiedlung. Beim betonierten Bachlauf halten wir uns links und folgen der Markierung durch die Unterführung der A 66, achten genau auf das Zeichen und wandern in das Lindenbachtal hinab. Beim Wegdreieck leitet uns die Markierung halb rechts in das Leierbachtal, wo wir bald auf den Riesling-Pfad treffen. Auf diesem erreichen wir den Rastplatz Quellenhof, verlassen den Riesling-Pfad bald nach rechts und gelangen zwischen Kirschbäumen zum »Nürnberger Hof«. Dieser Name leitet sich nicht von der fränkischen Stadt Nürnberg ab, sondern von einer Bezeichnung der Germanen, die die karge Gegend »Nornberg« (»norr« = dürr) nannten, wo wegen des anstehenden Schiefers die Erträge in der Landwirtschaft gering waren.

Nachdem wir im »Nürnberger Hof« die Zeit genießen konnten, wandern wir nun auf einem bequemen Asphaltweg zwischen Kirschbäumen weiter zum Goethestein, einer Naturstein­pyramide. Sie wurde 1932 aus Anlass des 100. Todestages von Johann Wolfgang von Goethe errichtet. Nur zwei Minuten sind es vom Goethestein zum Aussichtsturm auf dem Spitzen Stein (1:20 Std.), einem Quarzit. Von hier folgen wir einem Pfad zur Burg Frauenstein, die wohl schon im 12. Jh. existiert haben soll und einst eine mächtige Burg mit hoher Ringmauer und Vorburg war. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg verfiel sie allmählich, bis inzwischen dank einer privaten Burginitiative der Bergfried restauriert wurde. Wir wandern auf der »Kirschblütenstraße« hinunter nach Frauenstein (2:15 Std.), einem Obst- und Weinort mit der Kirche St. Georg und Katharina (15. Jh.) sowie einer tausendjährigen Linde davor.

Bei der Kirche wenden wir uns nach rechts, gehen die Straße »Am Lindenbaum« entlang und folgen der Rheinsteig-Markierung zum Schloss Sommerberg. Hier überqueren wir die »Georgenborner Straße, gehen an der Mauer des Anwesens entlang und schwenken nach links. Dann folgen wir der Markierung nach rechts in den Hang und wandern durch das Naturschutzgebiet »Sommerberg« hinab ins Erlenbachtal. Leicht ansteigend leitet uns der Rheinsteig zu einem Wanderparkplatz an der Georgenborner Straße zurück, wo sich das Naturdenkmal »Monstranzenbaum« befindet. Dieser abgestorbene Baum erinnerte in den Jahren seiner »Blütezeit« an ein Hostiengefäß. Auf dem Rheinsteig gehen wir nun weiter zum Grauen Stein, einem frei stehenden, schräg aus dem Boden ragenden Quarzitfelsen bei der Ludwig-Schwenk-Hütte (3:15 Std.). Wir folgen von der Hütte dem rechten Weg abwärts, halten uns im Talgrund halb rechts und kommen nach Schlangenbad-Georgenborn. An einem Freizeitgelände schwenken wir nach links in den Wald und gelangen zu einem Wegekreuz hinab, wo wir einem Pfad folgend zum Ortsrand zurückgehen. Nach links abzweigend gehen wir an einem Bachgraben zur B 260 sowie zur Lochmühle.

Der Weg biegt im Bachgrund nach rechts und führt aufwärts, sodass wir die Wanderung im Kurzentrum von Schlangenbad (4:00 Std.) beenden. Die geschützte Lage am Südrand des Taunus sowie warme Quellen sorgten dafür, dass Schlangenbad ein begehrter Kurort wurde. Dort, wo der »Warme Bach« in die Walluf mündet, begann 1650 die Entwicklung zum Kurort. Zahlreiche Adlige kamen bereits im 17. Jh. und selbst die Zarin Alexandra weilte in der Mitte des 19. Jhs. hier. Schöne Fassaden der Bäderarchitektur prägen das Bild des Kurortes mit schönem Kurpark und mehr als einem Dutzend warmen Quellen. Wahrzeichen des Ortes ist die ungiftige Äskulapnatter, die aus Südeuropa stammt und hier einen idealen Lebensraum gefunden hat.

Region

Touren-Charakter

Auf der ersten Hälfte vorwiegend Beton- und Asphaltwege, später bequeme Waldwege

Ort

Wiesbaden

Ausgangspunkt

Bahnhof Wiesbaden-Biebrich. GPS: N 50.049089, E 8.235645

Frühling & Einkehr

Wer Anfang Mai auf der Kirschblütenstraße wandert, erlebt nicht nur ein rauschendes Blütenfest, sondern kann auch im »Nürnberger Hof« verschnaufen. Als Weingut und Gaststätte ist dieses schöne Ausflugsziel sehr beliebt, um bei Wein und leckeren Speisen zu entspannen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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