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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Deutschland: Von Schlangenbad nach Kiedrich

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:45 Std.
Länge:
10.5 km
Aufstieg:
165 m
Abstieg:
290 m

Streckenwanderung auf bequemen Feld- und Waldwegen, auch zwischen Weinbergen, wo man schöne Aussichten genießen kann.

Beliebt ist das Kurkonzert in Schlangenbad.wandern, leicht
Beliebt ist das Kurkonzert in Schlangenbad.© Tassilo Wengel
Beschreibung

Vom Kurzentrum in Schlangenbad leitet uns die Rheinsteig-Markierung auf der Hauptstraße zur Trinkhalle und weiter, bis wir schließlich oberhalb von Schlangenbad auf dem Badweg zu einer Schutzhütte (0:35 Std.) gelangen. Dort halten wir uns halb rechts und kommen an einer weiteren Schutzhütte vorbei zu einer Wassertretanlage (0:45 Std.) mit Quelle und Rastplatz. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Blick über das Rheintal bis nach Mainz. Hier folgen wir dem Weg zunächst geradeaus, schwenken nach rechts und wandern abwärts in den Großen Buchenwaldgraben. Dort überqueren wir den Bach, kommen durch den Wald zu einer Lichtung und wandern zwischen Obstbäumen zum Max-Tisch, einem Rastplatz. Hier leitet uns die Rheinsteig-Markierung in den Großen Buchenwaldgraben zurück. Zunächst wandern wir im Tal, steigen bald nach links den Hang hinauf und schlagen die Richtung nach Rauenthal ein. Vor dem Ortsrand schwenken wir auf einem Pfad in Richtung Kiedrich und treffen auf den Riesling-Pfad, dem wir nach rechts folgen. Nach dem Überqueren des Baches kommen wir zu einem alten Forsthaus, heute die Waldgaststätte Rausch (1:45 Std.).

Nach ausgiebiger Rast auf der gemütlichen Terrasse setzen wir unsere Wanderung fort und folgen der kleinen Straße etwa 100 m in Richtung Eltville. Dann biegen wir nach rechts und wandern auf dem Rheinsteig (zusammen mit dem Riesling-Pfad) zum Neuen Forsthaus. Hier schwenken wir nach halb rechts aufwärts und können einen herrlichen Ausblick in das Rheintal genießen. Vor uns breiten sich Rebhänge aus und unterhalb liegt Kiedrich. Der Rheinsteig leitet uns zunächst aufwärts, führt durch Wald und dann durch die Weinberge, bis die Ruine Scharfen­stein (2:30 Std.) plötzlich aus den Weinbergen auftaucht. An einem Rastplatz weist ein kleines Schild auf den Weinberg der Ehe, der 1976 eingeweiht wurde. Seitdem haben hier mehr als 1500 Paare den Bund fürs Leben geschlossen. Von hier erreichen wir bald die Ruine Scharfenstein oberhalb von Kiedrich, die an die Herrschaft der Mainzer Bischöfe im Rheingau erinnert. 1160 erbaut, war die Burg Stammsitz der Familie von Scharfenstein, bis sie im 16. Jh. zerstört wurde. Erhalten blieb nur der Turm, der allerdings nicht bestiegen werden kann. Vom Plateau reicht die Aussicht über den Rheingau bis nach Eltville.

Auf Serpentinen gelangen wir von der Ruine Scharfenstein in das Tal des Kiedricher Baches. Wir gehen an seinem Ufer bis zum Tränkweg und erreichen über die Suttonstraße schließlich in Kiedrich (2:45 Std.) den Marktplatz.Kiedrich wird auch als gotisches Weindorf am Rhein bezeichnet und zieht sich auf halber Höhe zwischen Rhein und Taunus in das Tal des Kiedrichbaches. Von drei Seiten von Weinbergen umgeben, ist hier seit über 1000 Jahren die Kultur der Weinreben belegt. Sie verhalf der Region zu Reichtum und Blüte, die sich in der Kirche St. Dionysius und Valentinus ebenso äußern wie in schmucken Fachwerkbauten. Neben den schönen Fachwerkfassaden zahlreicher Gebäude mit Erkern und Giebeln rund um den Marktplatz ist vor allem das Rathaus ein Schmuckstück. Es gilt als prächtigstes Renaissance-Rathaus im Rheingau und wurde 1585/86 aus Stein errichtet.

Hinter den Mauern des ehemaligen Friedhofs ragt der Turm der gotischen Pfarrkirche St. Dionysius und Valentinus auf. Eine der schönsten spätgotischen Bildhauerarbeiten am Mittelrhein ist das Tympanon am Westportal (um 1420). Das Innere besticht durch schöne Sterngewölbe mit Rankenmalereien, Kanzel von 1493, mehrere Altäre sowie die Madonna (1339/1350) eines unbekannten Meisters. Schließlich gehört zur Ausstattung der Kirche auch eine der ältesten spielbaren Orgeln Deutschlands (1500/1520) mit rund 1000 Pfeifen. Jeden Sonntag erklingt hier – einmalig auf der Welt – zum Hochamt der gregorianische Choral in gotisch-germanischer Fassung, eine musikalische Form, die seit dem 9. Jh. nachweisbar ist und nur in Kiedrich erhalten blieb.

Als der britische Baron Sir John Sutton 1857 zum ersten Mal in den Rheingau kam, war er vom kleinen Ort Kiedrich fasziniert. Besonders die Kirche St. Valentinus hatte es ihm angetan. Dort ließ er als Erstes die um 1500 erbaute Orgel in Brüssel restaurieren. Fachleuten zufolge handelt es sich hier um die älteste bespielbare Orgel Deutschlands.

Region

Touren-Charakter

Wechsel von bequemen Feld- und Waldwegen, zwischen Weinbergen auf Asphalt

Ort

Schlangenbad

Ausgangspunkt

Kurzentrum in Schlangenbad. GPS-Koordinaten: N 50.0923814, E 8.1024225

Einkehrtipp

Die Rast in der Waldgaststätte Rausch bietet eine urgemütliche Stube, eine beheizte Terrasse und einen schattigen Biergarten. Hier findet man bayerische Schmankerl wie knusprige Haxn ebenso wie »Handkäs mit Musik« und dazu auch weitere rheinische Spezialitäten.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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