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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Deutschland: Von Rhöndorf nach ­Oberdollendorf

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
465 m

Streckenwanderung auf abwechslungsreichen Wald- und Wiesenwegen, teilweise auch auf Asphalt, streckenweise kräftige Auf- und Abstiege. Reizvolles Ziel ist der Drachenfels, ein lohnender Aussichtsberg.

Mit der Drachenfelsbahn gelangt man bequem zum Drachenfels.wandern, leicht
Mit der Drachenfelsbahn gelangt man bequem zum Drachenfels.© Tassilo Wengel
Beschreibung

Wir starten in Rhöndorf beim Café »Am Ziepchen« in der Drachenfelsstraße und schwenken nach links (Wegweiser Drachenfels). Auf einem Pfad steigen wir zum Ulanen-Denkmal (0:30 Std.) auf, von dem sich eine schöne Aussicht auf Rhöndorf bietet. Das Denkmal erinnert an Soldaten des Ulanen-Regiments, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Beim Denkmal folgen wir dem Rheinsteig, einem wurzelreichen Pfad, der bald in einen bequemen Weg mündet. Er führt durch Wald in Serpentinen aufwärts, an der Dr. Horster-Hütte vorbei (Dr. Horster war bis 1971 sieben Jahre Vorsitzender des Verschönerungsvereins Siebengebirge) und weiter zum Drachenfels (1:00 Std.) hinauf. Dort erwartet uns eine grandiose Aussichtsterrasse, gleichzeitig Endstation der Drachenfelsbahn, die seit 1883 von Königswinter heraufführt. Auf dem Gipfel des Drachenfels sind Reste einer mittelalterlichen Burg vorhanden, die 1634 im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Wir setzen unsere Wanderung auf einem asphaltierten Weg fort und kommen zum neogotischen Schloss Drachenburg bei der Mittelstation der Drachenfelsbahn. Im Schloss, »Neuschwanstein am Rhein« genannt, ist der Sitz des Museums zur Geschichte des Naturschutzes.

Wir folgen nun dem Rheinsteig unter einem Viadukt hindurch in Richtung »Nachtigallental« (1:15 Std.) abwärts und folgen dann einem Wegweiser in Richtung Milchhäuschen. Nachdem wir eine Fahrstraße überquert haben, kommen wir an der Hirschberghütte vorbei und wandern auf einer Schotterallee zu einer Wegkreuzung am Waldgasthaus Milchhäuschen. In diesem beliebten Ausflugslokal mit seiner großen Terrasse herrscht vor allem an Wochenenden Hochbetrieb.

Dem Rheinsteig folgend wandern wir nun auf einem Waldweg um den Schallenberg und steigen dann steil aufwärts zum 323 m hohen Geisberg (1:35 Std.). Hier können wir eine herrliche Aussicht auf den Drachenfels und das Rheintal genießen. Der Name leitet sich von der Ziege (Geis) ab, die bei den Germanen als heiliges Tier verehrt wurde. Bei den Winzern galt sie als Traubenräuber und wurde allerdings wenig verehrt. Vom Geisberg steigen wir auf einem Pfad zur Walter-Guillaume-Hütte ab. Von der Hütte geht es weiter abwärts, wir überqueren die L 331 zwischen Königswinter und Ittenbach auf einer Fußgängerbrücke (1:45 Std.) im Mirbesbachtal und wenden uns nach links. Nun wandern wir am Hang entlang und treffen an einer Lichtung im Wald auf einen Wegweiser »Petersberg 1,7 km«. Diesem folgend, steigen wir hinauf zum Petersberg (2:15 Std.), wo sich seit 1952 das Gästehaus der Bundesregierung befindet. Durch ein Tor gelangen wir in das Parkgelände und gehen am Zaun entlang zum Aussichtspunkt auf der Nordwestseite des Geländes, wo wir einen herrlichen Ausblick auf den Rhein genießen können.

Wir verlassen den Bereich des Parkgeländes wieder durch ein Tor und wandern auf Serpentinen abwärts zum Kloster Heisterbach (2:45 Std.). Die Anfänge der Abtei liegen auf dem Petersberg, wo 1189 Zisterziensermönche eine verlassene Eremitenklause bezogen. Schon 1202 gründeten sie im Petersbachtal ein Kloster, das sie Heisterbach nannten und von »Heister« (Buche) ableiteten. Die Klosterkirche wurde 1237 geweiht und war mit 88 m Länge nach dem Kölner Dom die zweitgrößte Kirche im Lande. Fast 600 Jahre war das Kloster geistiges und wirtschaftliches Zentrum der Region, bis es 1803 durch Säkularisation aufgehoben und 1809 die Abteikirche zum Abriss verkauft wurde. Das Gelände erwarb 1820 Graf zu Lippe-Biesterfeld und ließ um die Ruine einen englischen Park anlegen, der schnell beliebter Treffpunkt von Romantikern wurde. Heute befinden sich auf dem öffentlich zugänglichen Gelände ein Altenheim, Restaurant und Café.

Aus dem Klostergelände durch das Pfortenhaus tretend, wenden wir uns nach links. Wir wandern in das Mühlental, wo sich bei einem Wegdreieck (3:00 Std.) die Wege trennen. Da wir unsere Wanderung in Oberdollendorf beenden wollen, verlassen wir hier den Rheinsteig und gehen im Mühlental weiter. Wir kommen an der Idyllenmühle vorbei, folgen der Bachstraße nach links zum Brückenhof, wo sich das Heimatmuseum befindet. Wir biegen in die Lindenstraße und nach links in die Heisterbacher Straße in Oberdollendorf ein. Wenn wir hier nach rechts schwenken, kommen wir zum Bahnhof in Oberdollendorf (3:30 Std.).

Ein wichtiger Ausgangspunkt auf den Drachenfels ist Königswinter, ein reizvoller Ort zwischen Rhein und Siebengebirge. Fischfang, Schifffahrt und Weinbau bildeten seit dem Mittel­alter wichtige Erwerbszweige. Dazu kam die Arbeit in den Steinbrüchen rund um den Drachenfels, die bereits zu Römerzeiten betrieben wurden. Zeugnis davon legt das Barockhaus (1732) des Steinmetzmeisters J. P. Meurer ab, das in der Kellerstraße 16 das Siebengebirgs­museum beherbergt, welches umfassend über die Geologie des Siebengebirges informiert und u. a. auch Steinmetzarbeiten zeigt (Tel. 02223/3703, www.siebengebirgsmuseum.de). Die Rheinfront von Königswinter wird vor allem von reizvollen Häusern bestimmt, die mit dem Aufschwung im Tourismusgewerbe um 1900 errichtet wurden. Der Drachenfels ist ein ganz besonderer Publikumsmagnet geworden. Als einer der markantesten Berge des Siebengebirges lockt dieser sagenumwobene Fels nicht nur Wanderer an, sondern auch Ausflügler, die bequem mit der Drachenfelsbahn auf die Höhe gelangen. Die Talstation der ältesten Zahnradbahn Deutschlands, die 1883 in Betrieb genommen wurde, befindet sich in Königswinte (www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de).

Region

Touren-Charakter

Vorwiegend auf bequemen Wald- und Wiesenwegen, teilweise Asphalt

Ort

Rhöndorf

Ausgangspunkt

Drachenfelsstraße in Rhöndorf. GPS-Koordinaten: N 50.642617, E 7.226245

Freud & Leid

Kräftige Auf- und Abstiege bestimmen diesen Teil des Rheinsteigs. Dafür bietet sich eine Rast im Kloster Heisterbach an, wo die Klosterstube mit gutbürgerlicher Hausmannskost lockt. Bei schönem Wetter ist die Sonnenterrasse besonders zu empfehlen, wo das historische Ambiente mit der Ruine der Abteikirche beeindruckt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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