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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Deutschland: Von Leutesdorf nach ­Rheinbrohl

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
430 m
Abstieg:
455 m

Streckenwanderung auf Wald- und Wiesenwegen, teilweise zwischen Streuobstwiesen und streckenweise durch Weinberge. Nach einem recht steilen Aufstieg zur Edmund-Hütte bietet sich ein großartiges Panorama auf Leutesdorf und den Rhein.

Beschreibung

Vom Bahnhof in Leutesdorf folgen wir der August-Bungert-Allee durch die Unterführung der B 42 und dem Radweg R 1 in Richtung Koblenz bis zu einer Gabel, wo wir auf dem Schoppenweg aufwärtsgehen und auf den Rheinsteig treffen. Wir wandern nun auf einem asphaltierten Weinbergsweg und schwenken beim Wegweiser »Sonnenweg« nach rechts. Auf einem steilen Pfad kommen wir zum Haus Vogelsang und biegen hier nach links. Nun wandern wir bis zur nächsten Einmündung, gehen nach links und folgen dem Rheinsteig steil aufwärts zur Edmund-Hütte (0:45 Std.). Diese wurde vom Verein der Naturfreunde erbaut und ist von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen ab 10 Uhr geöffnet und bewirtschaftet. Von der Terrasse bietet sich eine großartige Aussicht auf den Rhein und den Ort Leutesdorf.

Hinter der Hütte führt ein Pfad aufwärts zu einem Pavillon, wo wir nach links abzweigen und auf einem Asphaltweg zu einer Infotafel am Beginn eines Apfellehrpfades (1:00 Std.) gelangen. Dieser ist 600 m lang und führt über Streuobstwiesen mit Apfelhochstämmen unterschiedlichen Alters und verschiedener Sorten. Hier wenden wir uns nach rechts und wandern über eine Streuobstwiese, verlassen den Lehrpfad wieder und wandern zwischen Wiesen und an Weinbergen entlang, bis wir in Serpentinen in das Mühlbachtal (1:30 Std.) absteigen. Dort biegen wir nach links und folgen am Parkplatz dem Rheinsteig nach rechts. Wir wandern auf einem breiten Weg durch die Weinberge, die sich an der B 42 entlangziehen, und auf dem Felsen kommt bald die Ruine Hammerstein (2:00 Std.) in das Blickfeld. Einst eine der mächtigsten Burgen am Rhein, wurde sie von Kaiser Heinrich IV. als Rheinzollstelle genutzt. Bis 1347 Reichsburg, zeigt ein Stich von Merian die Burg 1646 in ihrer ganzen Pracht, bevor sie im 17./18. Jh. teilweise zerstört wurde. Gemeinsam mit dem Riesling-Wanderweg und dem Rheinhöhenweg nähern wir uns der Ruine, sollten aber den Abstecher zur Ruine auf jeden Fall unternehmen, denn die Aussicht ist wunderschön. Sehr gut erkennbar ist das Hammersteiner Werth im Rhein, das durch einen Steindamm mit dem Ufer verbunden ist. Zum Rheinsteig zurückgekehrt, wandern wir zwischen Streuobstwiesen und Wald nach Oberhammerstein und erreichen auf dem Burgweg Niederhammerstein (2:15 Std.) an der Kirche. Hier folgen wir dem Rheinsteig im Tal des Hammersteiner Baches zum Wegweiser »Rheinbrohl, Hönningen«.

Serpentinen leiten uns aufwärts zu einem Scheitelpunkt auf der Höhe (3:00 Std.), von dem wir auf einem Pfad durch schöne Landschaft abwärts zum Annahof wandern. Unser Weg führt weiter zur Rheinbrohler Ley, bevor wir auf einem Wiesenweg weiter abwärts gehen und Rheinbrohl (3:30 Std.) erreichen. Rheinbrohl zeigt sich ganz im Zeichen der Römer, denn hier nimmt der Limes seinen Anfang. Ein rekonstruierter Wachturm bei Rheinbrohl markiert den Beginn des Obergermanisch-Rätischen Limes, der sich etwa 200 Jahre lang als Grenze der Römer über den Rhein in den Westerwald, den Taunus und die Wetterau erstreckte. Während etwa 1800 Jahre alte Wälle und Gräben heute noch gut erkennbar sind, haben sich Reste von Wachtürmen und Kastellen unter Schutthügeln erhalten. Sie waren aus Holz, später aus Stein gebaut und durch 2,50 m hohe Palisadenreihen verbunden. Einige Wachtürme konnten rekonstruiert und nachgebaut, auch Kastelle freigelegt und neu errichtet werden. In den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts wurden einzelne Abschnitte des Limes durch Wanderwege erschlossen und mit einem Limesturm als Markierung gekennzeichnet.

Streuobstwiesen sind die traditionelle Form des Obstanbaues und beherbergen eine Fülle alter, teilweise sehr seltener Obstsorten. Hier stehen hochstämmige Obstbäume unterschiedlicher Arten und Sorten inmitten von Wiesenflächen, die unterschiedlich als Grünland, Weidefläche oder zur Heugewinnung genutzt werden. Große Bedeutung haben diese Streuobstwiesen auch für die Bienenzucht. Vor allem im 19. Jh. und in der ersten Hälfte des 20. Jhs. hatte diese Form des Obstanbaues eine wichtige ökologische, aber auch kulturelle und soziale Bedeutung. Heute sind Streuobstwiesen selten geworden und vor allem noch in Süddeutschland häufig. Die Streuobstwiesen bei Leutesdorf entstanden im 19. Jh. und gehören mit zehn Hektar Fläche zu den größten ihrer Art am Mittelrhein.

Region

Touren-Charakter

Bequeme Wald- und Wiesenwege, durch Weinberge auf Asphalt, steiler Aufstieg auf Pfad zur Edmundshütte

Ort

Leutesdorf

Ausgangspunkt

Bahnhof in Leutesdorf. GPS-Koordinaten: N 50.452074, E 7.385345

Apfellehrpfad

Die Streuobstwiesen am Wanderweg bei Leutesdorf gehören mit 10ha Fläche zu den größten ihrer Art am Mittelrhein und beherbergen eine Fülle alter, teils sehr seltener Obstsorten. Sie entstanden im 19.Jh. und hatten eine wichtige ökologische Bedeutung. Einen Einblick erhält man auf dem Apfellehrpfad oberhalb von Leutesdorf.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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