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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Deutschland: Von Kiedrich nach ­Johannisberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
17 km
Aufstieg:
414 m
Abstieg:
270 m

Streckenwanderung auf bequemen Wegen, teilweise führt die Wanderung durch die Weinberge des Rheingaugebirges, wo man schöne Aussichten genießen kann.

Beschreibung

Vom Marktplatz in Kiedrich folgen wir der Marktstraße aufwärts zur »Fränkischen Schmiede« und über die Oberstraße zum Wiesbadener Platz. Über die Bingerpfortengasse und den Klosterbergweg treffen wir bald auf den Riesling-Pfad. Auf einer Wiese folgen wir der Markierung nach links zum Waldrand und gelangen abwärts in das Tal des Grünbaches. Wir überqueren den Bach auf einer kleinen Holzbrücke und wandern aufwärts zum Honigberg (1:00 Std.), wo wir von einer Senke eine schöne Aussicht auf das Kloster Eberbach genießen können. Wir wandern zunächst aufwärts zu einer Schutzhütte, um dann auf einem Lehrpfad abwärts in das Tal des Kisselbaches zu gehen. Dort überqueren wir den Bach und erreichen über den alten Friedhof die nördliche Pforte sowie den schönen Garten von Kloster Eberbach (1:15 Std.), wo sich eine längere Rast lohnt.

Vom Buswendeplatz am Kloster folgen wir dem Rheinsteig zunächst in Richtung Kisselmühle, schwenken jedoch nach etwa 50 m auf einen Pfad nach links. Dieser führt uns aufwärts, wir überqueren eine kleine Straße und wandern zu einer Mauer. Sie umgibt seit 1761 den Weinberg Steinberg zum Schutz gegen Traubendiebe und wurde von Abt Adolf von Salmünster errichtet. Etwa 30 m vor dem Durchlass folgen wir dem Rheinsteig nach rechts aufwärts zum Unkenbaum (1:45 Std.). Hier stand bis 2001 eine uralte Eiche, die vor einigen Jahren dem Sturm zum Opfer fiel und schließlich gefällt werden musste. Jetzt befinden sich hier ein kleines Bäumchen und ein Sitzplatz. Kurz vor dem Unkenbaum schwenken wir nach links und wandern in den Sparngrund (2:00 Std.), steigen über die Kuppe des Susberges (331 m) und erreichen unterhalb eine Schutzhütte mit Blick auf Hallgarten, einem Winzerdorf mit der Kirche St. Mariae Himmelfahrt. Sie beherbergt ein besonderes Juwel der mittelrheinischen Plastik, die »Madonna mit der Scherbe«, eine Tonskulptur, die um 1420 entstand. Unterhalb der Hütte folgen wir dem Rheinsteig nach rechts und wandern zum Jagdhaus Philippsburg, das vom Metzgermeister Philip Bibo im Jahre 1900 als Sommersitz errichtet wurde. Nachdem wir die Zufahrtsstraße vom Waldparkplatz Philippsburg überquert haben, wandern wir zur »Oskar-Ursinus-Hütte« auf dem Kerbesberg (3:00 Std.).

Der Rheinsteig leitet uns auf einem Weg am Hang entlang zu einem Kruzifix mit Ruhebank und schließlich durch Weinberge zur Kühnsmühle (3:15 Std.). Hier lässt es sich in idyllischer Natur auf der Terrasse gut verschnaufen. Folgen wir dem Rheinsteig weiter, wird bald der Wasserturm von Schloss Vollrads sichtbar, wohl das berühmteste Weinschloss am Rhein. Zunächst wandern wir nach Überqueren des »Kuhweges« in das Friesental, bis wir von dort leicht ansteigend zum Schloss Vollrads (3:45 Std.) gelangen. Ältester Teil der Anlage ist der weithin sichtbare Turm, der als Wohnturm im 14. Jh. errichtet wurde. Hier liegen die Anfänge eines Adelssitzes, der bis heute Markenzeichen für guten Wein ist. Es waren die Herren von Winkel, genannt Greiffenclau, die Anfang des 14. Jhs. die Herren von Vollrads beerbten und bis Ende des 20. Jhs. die Familientradition des Weingutes führten. Der Hof des Schlosses ist eine würdige Kulisse, guten Wein zu probieren, und im früheren Kavaliershaus – inzwischen mit Glasanbau – lädt das Restaurant zum Verweilen ein. Die eleganten Räume im Schloss sind bestens geeignet, Konzerte im Rahmen des Rheingau-Musikfestivals zu genießen. An der Westseite von Schloss Vollrads folgen wir dem Rheinsteig durch die Weinlage Dachsberg um den »Dachsberg«, gehen durch einen Durchlass in der Mauer und gelangen zum Gelände des Schützenvereins im Ansbachtal. Hier wandern wir aufwärts zu einer Ackerfläche und schwenken nach links in den Wiesengrund (4:30 Std.). Im Wiesental folgen wir dem Rheinsteig hinauf zum Waldrand, schwenken dort nach halb rechts und gelangen steil aufwärts durch den Wald zum Schloss Johannisberg und beenden die Tour im Hotel Haus Neugebauer (5:00 Std.).

Eingebettet in eine malerische Senke, gilt das Kloster Eberbach mit seinen Bauten des 12. bis 14. Jhs. als das bedeutendste mittelalterliche Kulturdenkmal Hessens. Es vereint romanische, frühgotische und barocke Bauelemente. Die Klosterkirche wurde als romanische Basilika zwischen 1145 und 1186 errichtet, an der Südseite befindet sich eine gotische Kapelle (1310–40) mit prächtigen Maßwerkfenstern. Um die über 800 Jahre währende traditionelle Weinkultur im Kloster zu dokumentieren, veranstaltet die Verwaltung der Staatsweingüter im Rheingau vom 1. April bis 31. Oktober an jedem Wochenende und an Feiertagen Weinproben (Tel. 06723/42 28).

Region

Touren-Charakter

Wechsel von Feld- und Waldwegen, zwischen Weinbergen teilweise Asphaltwege

Ort

Kiedrich

Ausgangspunkt

Marktplatz in Kiedrich. GPS-Koordinaten: N 50.0397578, E 8.0837276

Freud & Leid

Traubendiebe gab es schon im Mittelalter, deshalb umgibt eine Schutzmauer den Weinberg Steinberg, die von Abt Rudolf von Salmünster errichtet wurde. Der Rheinsteig führt daher ca. 30m vor der Mauer nach rechts aufwärts zum Unkenbaum.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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