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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Deutschland: Von Kaub nach St. Goarshausen

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:00 Std.
Länge:
22 km
Aufstieg:
608 m
Abstieg:
578 m

Streckenwanderung vorwiegend auf bequemen Wegen, teilweise steile Passagen, die über Stufen führen. Neben zahl­reichen Aussichtspunkten bietet der Besuch der Loreley einen Höhepunkt.

Beschreibung

Vom Bahnhof Kaub wandern wir zur Ortsmitte, wo wir auf der Höhe der Adolfstraße auf den Rheinsteig treffen. Wir gehen zum Brunnen am Stadtturm und schwenken nach rechts in den Schlossweg. Wir steigen Stufen aufwärts und gelangen dann auf einem Plattenweg zur Blücherstraße. Beim Haus 33 steigen wir nun wieder aufwärts (Wegweiser Dörscheid und Loreley) und gelangen am Leiterbergerturm vorbei in die Weinberge. Hier folgen wir dem Rheinsteig auf einem Wirtschaftsweg, schwenken bei einem Wegdreieck nach links und können in Richtung Rheintal zurückgehend den Blick auf den Pfalzgrafenstein im Rhein genießen. Aus dem Wirtschaftsweg wird bald ein schmaler Weg auf felsigem Grund, auf dem wir zwischen aufgelassenen Weinbergen auf eine Wiese mit Ginster, Wildrosengebüsch und Streuobstbeständen gelangen. Wir folgen dem Rheinsteig an einem Gebüschhang leicht aufwärts und können den Blick auf Oberwesel mit der darüber thronenden Schönburg werfen.

Durch lichten Mischwald erreichen wir schließlich den Ortsrand von Dörscheid (1:45 Std.) und folgen dem Rheinsteig an einer Schutzhütte vorbei aufwärts in das Dörscheider Neubaugebiet. Weiter geht es zum Aussichtspavillon auf der Hahnenplatte und auf einem Pfad abwärts zum Roßstein (2:15 Std.), wo wir wieder die herrliche Aussicht auf Oberwesel genießen können. Unser Weg führt nun durch lichten Hochwald und bei einer Wegspinne nach links schwenkend zu den Resten der Alten Burg (2:45 Std.). Sie wurde 1359 als Burg Rineck von Pfalzgraf Ruprecht begonnen, aber bald wieder zerstört. Kurz danach kommen wir zu einer Schutzhütte mit Aussicht zum Rhein, wandern am Hang über dem Urbach (3:00 Std.) und nehmen nach einer Kehre Kurs auf den Talgrund. Nachdem wir einen Steg überquert haben, wandern wir aufwärts.

Wir steigen auf Stufen hinauf zur Hangkante, kommen an einem Aussichtstempel vorbei und wandern nun in das Tal des Bornichbaches hinab. Dort überqueren wir den Bach, steigen wieder aufwärts, kommen zur Schutzhütte Waldschule (3:30 Std.) und folgen dem Wegweiser »Fünfseenplatte, Spitznack«. Nach dem Fünfseenplatz (4:15 Std.) mit Bank kommen wir zum Hof Leiselfeld, wo sich ein Abstecher zur Felsenkanzel und zum Spitznack lohnt. Der Blick schweift zur Loreley und hinab zum Rhein, bevor wir dem Rheinsteig zur sagenhaften Loreley (5:00 Std.) folgen, dem wohl berühmtesten Aussichtspunkt am Rhein. Er erhebt sich hoch über dem Rheintal am Mittelrhein in einer Höhe von 132 m und ist wohl der berühmteste rheinische Felsen. Wasserwirbel und die Enge des Tales verursachen an dieser schräg gelagerten Felsbarriere Echoklänge, über die bereits in Reiseschilderungen vom 16. Jh. an berichtet wird. Es wird angenommen, dass aus dem Echo auch der Name des Felsen zu erklären ist. Mundartlich liegt das Wort »loren« (brüllen) oder »luren« zugrunde und »Lei« heißt Felsen, sodass man ableiten kann, dass der Name »Lore-Ley« nichts anderes als Echofelsen heißt.

Die Sage von der schönen Loreley mit ihrem güldenen Haar ist eine Schöpfung der Romantik und geht auf Texte von Eichendorff und Clemens von Brentano zurück, die ihn nicht als Echofelsen, sondern als Mädchenname verstanden. Heinrich Heine übernahm in seinem Gedicht »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten« nur den Kernpunkt dieser Texte mit der schönen Jungfrau auf dem Felsen.

Von der Aussichtskanzel der Loreley bietet sich ein großartiges Pano­rama auf den Fluss, nach links schweift der Blick über St. Goar zum Hunsrück, rechts breitet sich St. Goarshausen aus. Wir gehen zum Besucherzentrum (Wegweiser) und folgen dahinter dem Rheinsteig nach Heide, einem Ortsteil von St. Goars­hausen. Über den »Loreleyring« gelangen wir auf einen Pfad, der uns abwärts zur Burg Katz leitet. Hier wandern wir kurz auf der Fahrstraße, gehen die Forstbachtalstraße aufwärts und steigen nun dem Wegweiser »Patersberg« folgend hinauf zum Wanderparkplatz Herschelberg. Dort gehen wir die Straße Rheinblick entlang und kommen zum Dreiburgenblick (5:30 Std.) mit einem Pavillon. Eine schöne Aussicht bietet sich hier auf den Rhein, die Burg Rheinfels gegenüber sowie auf die Burgen Katz und Maus. Nach dieser Rast steigen wir auf einem Serpentinenpfad abwärts in das Hasenbachtal und erreichen bald den Bahnhof von St. Goarshausen (6:00 Std.).

Die tiefen Wasser an der Loreley boten den Lachsen (Salm) auf ihrem Weg zu den Laichplätzen geeignete Ruheplätze. Während an anderen Stellen auf hohe Wasserstände gewartet werden musste, gab es hier das ganze Jahr über gute Fänge. Die Fangstellen an der Loreley dürften die ältesten am Mittelrhein gewesen sein, denn bereits König Ludwig der Deutsche (gest. 876) verlieh den Äbten von Prüm 871 Fischerei­recht zwischen St. Goarshausen und Bacharach.

Region

Touren-Charakter

Wechsel zwischen Wirtschaftswegen in Weinbergen und Pfaden zwischen Gebüsch und im Wald

Ort

Kaub

Ausgangspunkt

Bahnhof in Kaub. GPS-Koordinaten: N 50.0860701, E 7.765754

Aussicht

Eine besonders schöne Aussicht kann man von der teilweise überdachten Rheinterrasse des Rheinhotels Loreley genießen. Beeindruckend ist die weite Sicht auf den Rhein, der sich hier 132m tief unten zwischen einer reizvollen Landschaft dahinschlängelt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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