Wandern Deutschland: Von Filsen nach Braubach
Streckenwanderung, die vorwiegend auf bequemen Wegen verläuft, allerdings gehören kräftige Auf- und Abstiege zum Charakter dieser Wanderung.
Wir starten beim Wachport in Filsen, dem Torhaus der einstigen Befestigung des Ortes. Auf der Taunusstraße steigen wir aufwärts zu einem Wegkreuz und wandern mit der Rheinsteig-Markierung über Obstwiesen leicht ansteigend zu einem großen Wasserbehälter. Hier folgen wir einem Pfad nach links und treffen im Wald auf den Wegweiser Florianshütte (0:45 Std.). Dieser Weg führt uns leicht ansteigend am Hang entlang unterhalb von Schloss Liebeneck. Bei einem Querweg schwenken wir nach halb rechts. An einem Hang aufwärts gehend kommen wir zum Wanderparkplatz Alter Ellig (1:00 Std.), wo wir auf den Rheinhöhenweg treffen. Von der Florianshütte oberhalb können wir eine schöne Aussicht genießen, bevor wir der Fahrstraße abwärts zu einer Kehre mit Bank folgen. Nur wenige Meter unterhalb befindet sich auf einem Felsen das Hexenköpfel, ein Aussichtspunkt, wo im Mittelalter der Überlieferung nach Hexen verbrannt worden sein sollen.
Wir setzen unsere Wanderung auf dem Rheinsteig fort und schwenken bei einer Kehre nach rechts. An einem kleinen Rastplatz am Pilgerpfad mit herrlicher Aussicht auf Osterspai und den Rhein vorbei nähern wir uns dem Tal des Heiligenbaches, können vorher aber bereits einen Blick zur Marksburg in der Ferne erhaschen. Durch Nadelwald gehen wir hinab in das Tal, überqueren den Heiligenbach und steigen aufwärts zur Kipplei. Nun leitet uns der Rheinsteig abwärts in das Wasenbachtal (2:00 Std.) und, von Trockenmauern umgeben, leicht ansteigend zu einem nächsten Aussichtspunkt mit Bank. Hier führt uns der Rheinsteig in das Tal des Gründlingsbaches und auf einem Pfad kurz und steil aufwärts. Vom Grendling können wir eine weitere Aussicht genießen, bevor wir beim Wegweiser in das Dinkholdertal nach links schwenken. Wieder lässt uns ein Aussichtspunkt (2:20 Std.) innehalten, bevor wir in das Tal des Dinkholder Baches wandern.
Unser Weg führt nun am Bach entlang zu einer Brücke am Sauerbrunnen (2:30 Std.). Diese Quelle ist seit 1565 bekannt und wurde schon 1593 von Tabernaemontanus, einem Arzt aus Bergzabern, gerühmt. Hier überqueren wir den Bach und steigen aus dem Dinkholder Tal auf einem Serpentinenpfad aufwärts. Oben angekommen, genießen wir die herrlichen Aussichten über das Tal und wandern am Hang entlang zu einem kleinen Pavillon, auch »Lusthäuschen« (3:15 Std.) genannt. Nun leitet uns der Rheinsteig in Serpentinen abwärts, um auf dem Zecherweg (3:25 Std.) steil abzusteigen; die Marksburg rückt immer näher. Wir gelangen schließlich zur Straße »An der Alten Burg«, der Zufahrtsstraße zur Burg, und folgen dem Fußweg zur Marksburg (3:45 Std.). Sie ist eine der schönsten Burgen am Rhein und die einzige nicht zerstörte Höhenburg des Mittelrheins. Um 1100 errichtet, nannte man sie bis in das 16. Jh. Burg Braubach. Erst als die Philippsburg am Südende von Braubach errichtet wurde, besann man sich auf den Patron der Burgkapelle, den Apostel Markus im Kapellenturm. Ab 1281 waren die Grafen von Katzenelnbogen Herren auf der Marksburg. Ihnen ist vor allem die umfangreiche gotische Bauphase mit Palas, dem »Butterfassaufsatz« des Bergfriedes, Zwingermauern und dem Zugbrückentor zu verdanken, um nur einige Beispiele zu nennen. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören der Rittersaal, eine in den Fels gehauene Reitertreppe und die Kapelle (geöffnet: Ostern bis Oktober tägl. 10–17 Uhr, November bis Ostern tägl. 11–16 Uhr). Seit 1899 beherbergt die Marksburg die »Deutsche Burgenvereinigung e.V«.
Nach der Besichtigung steigen wir auf Stufen hinab zum Parkplatz und kommen auf einem Pfad in den Ortskern von Braubach (4:00 Std.). Schöne Fachwerkhäuser und enge Gassen bewahren den mittelalterlichen Charakter dieses hübschen Städtchens, das 1276 Stadtrecht erhielt. Sehenswerte Zeugnisse der Wein- und Rosenstadt sind Reste der einstigen Stadtbefestigung mit dem Obertor (13. Jh.), der Marktplatz mit seinen prachtvollen Fachwerkhäusern sowie die frühgotische Pfarrkirche St. Barbara. Historisches Zeugnis ist auch die Philippsburg am Fuße des Burgberges, der Witwensitz für die Frau von Philipp II. von Hessen. Ein Wahrzeichen von Braubach sind drei Schornsteine, die an frühere Bergbautätigkeiten erinnern. Es war 1301, als König Albrecht den Grafen von Katzenelnbogen das Recht einräumte, im Umkreis von einer Meile Bergwerke anzulegen, in denen Blei und Silber gefördert wurden. Inzwischen stillgelegt, ist die Bleihütte von Braubach ein Recyclingbetrieb für gebrauchte Autobatterien.
Region
Touren-Charakter
Wechsel von breiten Waldwegen und Pfaden, teilweise zwischen niedrigem Gebüsch
Ort
FilsenAusgangspunkt
Wachport in Filsen. GPS-Koordinaten: N 50.239728, E 7.585571
Freud & Leid
Kräftige Auf- und Abstiege bestimmen auch diese Wanderung, zu denen ein Serpentinenpfad gehört, der zum »Lusthäuschen« hinaufführt. Dann aber geht man nochmals steil abwärts, um schließlich hinauf zur Marksburg zu gelangen, einer der schönsten Burgen am Rhein.
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sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.