Bruckmann CMYK quer
Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Deutschland: Von Assmannshausen nach Lorch

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
15.5 km
Aufstieg:
240 m
Abstieg:
150 m

Aussichtsreiche Streckenwanderung auf bequemen Wegen und steinigem Felspfad, der zwischen den Weinbergen entlangführt. Zahlreiche Aussichtspunkte bestimmen den Charakter der Wanderung.

Beschreibung

Wir starten bei der Pfarrkirche zur Kreuzerhöhung in Assmannshausen und gehen auf der »Höllenbergstraße« in Richtung Aulhausen. Nach wenigen Metern verlassen wir die Straße und steigen auf Treppen zwischen Häusern aufwärts zur Weinlage Höllenberg, Assmannshausens berühmtester Weinlage. Der Anbau von Rotwein hat an den Hängen von Assmannshausen eine lange Tradition. Hier auf dem blauen Phyllitschiefer gedeihen die besten Rotweine Deutschlands, vor allem der Spätburgunder, die wertvollste rote Traubensorte. Assmannshausen wird bereits 1108 erstmals in einer Urkunde des Erzbischof Ruthards von Mainz im Zusammenhang mit dem Höllenberg als beste Lage des Assmannshäuser Rotweins erwähnt. Der Name leitet sich von steilen Hängen ab, die als Höllen (Halden) bezeichnet werden. Auf asphaltierten Wegen gelangen wir weiter aufwärts. Gemeinsam mit dem Riesling-Pfad nähern wir uns einem Felsriegel unterhalb des Eckersteinkopfes (248 m) und treffen auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg, den Lachentalweg. An einer Bank mit schönem Ausblick zur Burg Rheinstein auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins vorbei gelangen wir an das Ende der Weinlage und wandern durch lichten Niederwald mit Heide zwischen Quarzitbrocken zu einem Felsenpfad. Unzählige Felsbrocken säumen den Pfad, der sich am Hang entlangzieht, bis er im Wald auf den Panoramaweg (1:00 Std.) in Richtung Lorch trifft.

An einem Aussichtspunkt mit Bank vorbei steigen wir abwärts in das Speisbachtal, um dann wieder aufwärts zur Paul-Claus-Hütte (1:40 Std.), einem kleinen Pavillon, zu gelangen. Von hier bietet sich ein herrlicher Blick zur Burg Reichenstein (1213 erstmals erwähnt), die mit einer sehenswerten Geweih- und Waffensammlung aufwarten kann. Als ehemaliger Direktor der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim erwarb sich Paul Claus Verdienste um den Rheingauer-Rieslingpfad (115 km lang von Flörsheim-Wicker bis Kaub). Außerdem reicht die Aussicht nach Trechtingshausen, einem reizvollen Winzerdorf mit der sehenswerten ehemaligen Pfarrkirche St. Clemens (13. Jh.). Von der Hütte führt unser Weg nun über Geröllhalden an einem Hang oberhalb des Bannwaldes, einem Naturwaldreservat, entlang, bis wir auf einem Hangweg in das Bodental gelangen. Dort treffen wir auf den »Hessenweg 7« und können beim Campingplatz Suleika (2:15 Std.) einen kurzen Abstecher (5 Min.) zum Weinhaus »Freistaat Flaschenhals« unternehmen.

Mit der Rheinsteig-Markierung erreichen wir bald den schönen Aussichtspunkt Georgs Ruh am Drei-Burgen-Blick. Von rechts nach links sehen wir die Burg Sooneck, Burg Reichenstein und Burg Rheinstein. Wir setzen unsere Wanderung auf einem Wirtschaftsweg fort, kommen zu einer Gabelung, wo der Riesling-Pfad geradeaus weiterführt. Wir schwenken nach rechts aufwärts, halten uns beim Waldrand links, schwenken dann nach halb rechts und wandern in den Bächergrund (3:00 Std.). Dort folgen wir dem Rheinsteig wieder aufwärts zu einem Wanderparkplatz, nähern uns in leichtem Auf und Ab den Weinbergen und erreichen schließlich in lang gezogenen Serpentinen Lorch (4:00 Std.), wo wir die Tour bei der 1552 erbauten Wisperbrücke mit dem Nepomuk beenden. Hier, wo die Wisper in den Rhein mündet, zieht sich der Weinort Lorch im Tal entlang. Sehenswert sind die gotische Pfarrkirche St. Martin (13. Jh.) mit Hochaltar und Kreuzkapelle. Als besonders schönes und prachtvolles Renaissancegebäude galt das Hilchenhaus, das sich der Kaiserliche Feldmarschall Johann Hilchen (1484–1548) kurz vor seinem Tode errichten ließ. Allerdings ist es gegenwärtig leider dem Verfall preisgegeben. Im Museum für Kunst und Heimatkunde (Markt 5) sind Kunstwerke wie der aus Holz geschnitzte Kopf des enthaupteten Johannes des Täufers (12. Jh.) und der thronenden Madonna mit Jesuskind und Traube (14. Jh.) zu sehen (geöffnet Sa, So, Feiertag von 15–17 Uhr).

Der Rheingauer Riesling-Pfad führt auch durch die Weinlagen von Assmannshausen und ist mit dem Rheingauer Römer markiert. Er ist 120 km lang und führt vom Bahnhof in Kaub über Lorch nach Assmannshausen, wo sich ein herrlicher Blick über die Weinlage Höllenberg auf den Rhein und Assmannshausen bietet. Von der Pfarrkirche in Assmannshausen kann man direkt bis nach Rüdesheim laufen. Wer Lust hat, kann auch auf einem 6 km langen Rundwanderweg von Assmannshausen durch das Höllental, nach Aulhausen und über den Bacharacher Kopf sowie den Höllenberg wieder zurück nach Assmannshausen wandern.

Region

Touren-Charakter

Wechsel von Asphaltwegen zwischen Weinbergen, Felspfaden und Geröll­halden, gelegentlich im Wald.

Ort

Assmannshausen

Ausgangspunkt

Kirche in Assmannshausen. GPS-Koordinaten: N 49.9888327, E 7.868867

Freud & Leid

Der Weg in Richtung Lorch führt über einen Felsenpfad, den unzählige Felsbrocken säumen – nicht immer bequem zu gehen. Belohnt wird die Anstrengung später durch eine schöne Aussicht von der Paul-Claus-Hütte zur Burg Reichenstein.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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