Bruckmann CMYK quer
Wandergenuss
wandern

Wandern Chiemsee-Chiemgau: Zur Hirschauer Bucht

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
9.5 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Zu Besuch bei Kranich & Co.. Noch vor 100 Jahren hätten wir diesen Weg nicht gehen können - wir hätten ein Boot gebraucht, denn damals reichte der Chiemsee noch fast bis nach Grabenstätt. Inzwischen gehört der verlandete Seegrund um die Tiroler Achen zu den wichtigsten Vogelschutzgebieten am Chiemsee.

Beschreibung

Durchs Grabenstätter Moos 

Unsere Wanderung beginnt am Marktplatz von Grabenstätt. Wir wandern durch die Poststraße und kommen an der Johanneskirche vorbei, in der wir gut erhaltene gotische Fresken bewundern können. Danach macht die Poststraße eine Linkskurve, und an ihrem Ende geht es nach rechts in die Birkenhainstraße. Dort, wo sie links abbiegt, beginnt unser Weg durch das Grabenstätter Moos. Wir queren die Umgehungsstraße und wandern neben einem Entwässerungsgraben auf einem Wirtschaftsweg, den wir jedoch auf keinen Fall verlassen dürfen. Auch Hunde gehören hier an die Leine, denn links und rechts von uns brüten bis in den Sommer hinein zahlreiche Vögel, die hier ihr letztes Rückzugsgebiet gefunden haben. Auf alle Fälle sollten wir während der ganzen Wanderung unser Fernglas griffbereit haben – mit etwas Glück und Geduld sehen wir so selten gewordene Vögel wie Bekassinen, Wachtelkönige, Braunkehlchen, Brachvögel oder Zaunkönige.

Aber auch ein Blick nach links ist nicht zu verachten. Dort steht die lange Reihe der Chiemgauer Berge: Beginnen wir links mit dem Hochfelln, den wir an seiner Seilbahn Bergstation gut erkennen können. Dann folgen der Hochgern, das Tal der Tiroler Achen mit dem Wilden und dem Zahmen Kaiser und die Rudersburg, die von hier aus wie eine gleichförmige, oben etwas abgeflachte Pyramide aussieht. Weiter rechts liegen Hochplatte, Kampenwand und Hochries.Von Renken und Flamingos 

Nach gut 500 Metern biegt der Entwässerungsgraben – und damit auch unser Weg – nach rechts. An dieser Stelle gibt es eine Brücke, die allerdings recht baufällig geworden ist. Wir bleiben auf der rechten Seite des Grabens, obwohl auf manchen Landkarten der Wanderweg auf der anderen Seite des Bachs eingezeichnet ist. Dieser Weg ist aufgelassen. An alten, manchmal sogar zusammengebrochenen Weiden vorbei erreichen wir schließlich eine ungeteerte Fahrstraße. Sie führt genau an der Grenze der Kernzone des Naturschutzgebiets entlang – nördlich von ihr herrscht absolutes Betretungsverbot Wir folgen dieser Straße nach links, passieren eine Feuchtwiese und haben bei einem kleinen Parkplatz am Gasthaus Hirschauer Bucht schließlich die Hirschauer Bucht erreicht. Das Gasthaus sieht sehr einfach aus, ist aber wegen seiner fangfrischen Chiemsee-Renken in der weiten Umgebung berühmt. Wir gehen die paar Meter vor bis zum See, denn hier steht ein Holzturm zur Vogelbeobachtung. Diesmal geht es vor allem um Wasservögel, die, abhängig von der Jahreszeit, in Scharen das flache Wasser der Bucht bevölkern. Sogar ein Flamingo wurde hier schon gesichtet.

Mit dem Rothgraben nach Süden Nach dieser ornithologischen Einlage führt unser Weg zum Gasthaus zurück und auf seiner rechten Seite weiter. Er schlängelt sich durch die nassen Wiesen bis zum Rothgraben, einem Entwässerungsgraben, der vor allem das Wasser aus den Moorgebieten um die Berge aufnimmt und damit die Tiroler Achen entlastet. An diesem Graben entlang wandern wir nach Süden bis zu einer Brücke und wenden uns hier nach links, in Richtung Grabenstätt. Dieses Stück Weg ist bei Radlern recht beliebt, daher müssen wir etwas achtgeben.

Der Weg macht einen Schlenker nach rechts, und wir bewundern die uralten knorrigen Eichen auf den Feldern südlich des Wegs. Dann queren wir zwei kleine Kanäle und biegen unmittelbar nach dem zweiten rechts in den Feldweg ein. Wieder geht es Richtung Süden. Nach ca. 250 Metern würde der Weg auf die andere Seite des Grabens wechseln, wir biegen jedoch scharf rechts ab und wandern schnurgerade auf den kleinen Ort Winkl zu. Winkl war früher eine kleine Hofmark; das Schloss ist von unserem Weg aus gut zu sehen. Wir überqueren wieder die Umgehungsstraße und stoßen auf die alte Landstraße, die vom Achental am östlichen Chiemseeufer vorbei nach Norden führt.

Zurück nach Grabenstätt 

In Winkl angekommen, gehen wir auf der Landstraße ein Stück nach rechts und biegen dann links in die Ringstraße ein. Auf ihr wandern wir zwischen neu gebauten Häusern den flachen Hügel aufwärts. Bei der Hausnummer 9 biegen wir links in eine Sackstraße ein; an ihrem Ende beginnt ein Trampelpfad in den Wald. Gleich hinter dem Waldrand treffen wir auf einen breiteren Pfad, auf dem wir nach rechts zu einer Forststraße weiterwandern. Hügelabwärts erreichen wir einen ungeteerten Fahrweg, dem wir nach links folgen. Er führt durch ein wunderbar stilles, von hohen Bäumen begrenztes Wiesental, durch das sich ein kleiner Bach schlängelt. Am Ende des Waldes, bei einem kleinen Bildstock mit dem verwaschenen Bild eines Bischofs, erreichen wir die Fahrstraße und gelangen auf ihr zurück nach Grabenstätt.

Touren-Charakter

Einfache Halbtageswanderung mit wenig Schatten, größtenteils auf Wanderwegen und Waldpfaden. Unbedingt Fernglas zur Vogelbeobachtung mitnehmen sowie im Sommer Mückenschutz!

Ausgangspunkt

Grabenstätt, Marktplatz

Endpunkt

Grabenstätt, Marktplatz

Route

Zur Hirschauer Bucht 45 Min., nach Winkl 1 Std., nach Grabenstätt 45 Min.

Kraniche am Chiemsee

Vor einiger Zeit war es ein Aufreger in der Welt der Vogelfreunde: Ein Kranichpaar war am Chiemsee gelandet und stolzierte durch den Schlick der Hirschauer Bucht. Inzwischen fand man heraus, dass sich die Richtung des Vogelzugs der Kraniche geändert hat: Sie fliegen am Nordrand der Alpen in ihre Winterquartiere. Der Besuch von Kranichen am Chiemsee ist also nicht mehr ganz so ungewöhnlich, aber immer noch spektakulär. Rund um den See wurden zahlreiche Beobachtungstürme aufgebaut, von denen man zu jeder Jahreszeit Vögel beobachten kann. Beim Turm an der Hirschauer Bucht halten sich besonders viele Vögel auf, weil hier der See durch den Geschiebeeintrag der Tiroler Achen sehr seicht geworden ist – das erleichtert die Nahrungssuche erheblich. Über dreihundert verschiedene Vogelarten wurden schon gesichtet. Lehrtafeln helfen, sie zu identifizieren, denn als Laie kann man Tafel-, Kolben- und Schellenten kaum auseinanderhalten. Wie immer gilt aber natürlich bei Tierbeobachtungen: Es hängt alles vom Zufall ab, ob sich ein bestimmtes Tier zeigt oder nicht.

Tipp

In der Hirschauer Bucht kann man nicht baden. Wer sich noch mit einem Sprung ins Wasser erfrischen will, besucht dazu den Tütensee bei Grabenstätt.

Lust auf mehr?
Wandergenuss Chiemgau und Berchtesgadener Land
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Leichte Wanderungen mit Erlebnisgarantie – von der Kampenwand bis zum Watzmann – mit dem Plus an Aussicht und Genuss.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.