Wandern Chiemsee-Chiemgau: Von Übersee an den Chiemsee
Beach-Bars am »bayerischen Meer«. Eine Landschaft, durchzogen von Wiesen, Feldern, Äckern und uralten Bäume, verschönert durch den Chiemsee, das »bayerische Meer«: Von Übersee geht es, vorbei an einigen der schönsten Chiemsee-Strände, zur Verlandungszunge der Tiroler Achen, einem einzigartigen Naturschutzgebiet.
Zum längsten Chiemsee-Strand
Wir beginnen unsere Wanderung am Bahnhof Übersee und wandern über den lang gestreckten Parkplatz zur Unterführung. Dort wenden wir uns nach rechts, gehen unter der Bahn hindurch und folgen der Feldwieser Straße auf dem Gehsteig auf der linken Straßenseite. Wir passieren die Tourist-Info Übersee und biegen bei der Bushaltestelle Feldwies/Abzw. Reiterstraße links in die Straße Dornau ein. Nach wenigen Schritten erreichen wir den Überseer Bach mit einem Bildstock für den Hochwasser-Schutzpatron, der im Himmel für Wasserangelegenheiten zuständig ist. Unmittelbar vor dem Bach beginnt rechts der kleine Wanderweg Nr. 1, der uns nun wieder in nördliche Richtung führt.Auf diesem Seeweg geht es bald über eine Wiese und dann durch die Häuser von Feldwies bis kurz vor die Autobahn. Wer möchte, kann hier nach rechts auf der Greimelstraße einen Abstecher zum Julius-Exter-Haus oder zum Wirtshaus »d’Feldwies« machen – Ersteres befriedigt unsere kulturellen Bedürfnisse und das zweite – viel profaner – unsere kulinarischen. Ansonsten bringt uns wenige Minuten später eine Unterführung auf die andere Seite der Autobahn. An der Bachmündung haben wir am kleinen Hafen mit dem Dampfersteg den Chiemsee erreicht.
Flanier- und Bademeile
Jetzt könnenwir das Tempo verringern, sind wir doch schließlich am längsten Badestranddess Chiemsees angekommen. Die Julius-Exter-Promenade leitet uns am Ufer entlang; wer möchte, kann jetzt auch direkt am herrlichen Ufersaum marschieren. Die Beach-Bar am Seewirtshaus Strandhaus verlockt zu einem ersten Stopp. Im sich anschließenden Erholungsgelände gibt es aber auch noch einen Kiosk, und kurz darauf folgt der Chiemgauhof mit seiner Sundowner-Bar. Irgendwo auf diesem Abschnitt findet sich immer ein Platz, um im Sommer in den Chiemsee zu hüpfen. Das geht natürlich auch noch im Strandbad nach dem Chiemgauhof. Dort wird unser Wanderweg kurz vom See weggeleitet.
Dahinter sind wir wieder in Ufernähe und wandern nun an kleinen, von Schilf umgebenen Buchten vorbei. Schließlich erreichen wir die Nikolauskapelle, die für die Fischer errichtet wurde, gilt doch der hl. Nikolaus als Patron der Seefahrer. Kurz danach führt uns ein Abstecher nach links zur Vogelaussichtswarte Lachsgang. Wer kein eigenes Fernglas dabeihat, freut sich über das kostenlose Fernrohr, mit dem wir im Mündungsdelta der Tiroler Achen die Vogelwelt beobachten können. Zurück nach Übersee
Für den Rückweg folgen wir einfach weiter dem Wanderweg, der uns jetzt in südliche Richtung führt. Die Wiesen, über die wir wandern, sind sehr feucht: Sie sind Schwemmland der Tiroler Achen. Vorbei am Gut Heinrichswinkel erreichen wir dann halb rechts über die Seethalstraße den Ortsteil Baumgarten. An zahlreichen Bauernhöfen vorbei kommen wir wieder zur Autobahn, die wir auf dem 4 Autobahnzubringer queren. Jetzt sind wir wieder auf der Feldwieser Straße, die uns geradeaus direkt zurückbringen würde. Verkehrsberuhigter und schöner ist es, wenn wir gleich nach der Autobahn links in die Stegenhäuser Straße (Wanderweg Nr. 24) einbiegen und auf ihr zur Moosener Straße gehen. Dieser folgen wir nach links und laufen dann immer weiter, an einigen Häusern vorbei und über Wiesen, bis wir auf die Bahngleise stoßen. Diese queren wir, wenden uns dann nach rechts in die Bahnhofstraße und haben bald wieder den Bahnhof Übersee erreicht.
Region
Touren-Charakter
Einfache Halbtageswanderung mit wenig Schatten, größtenteils auf Wanderwegen und kleinen Nebenstraßen. Im Sommer Badesachen nicht vergessen. Unbedingt Fernglas zur Vogelbeobachtung mitnehmen!
Ausgangspunkt
Bahnhof Übersee
Endpunkt
Bahnhof ÜberseeRoute
Bis zum Chiemsee 1 Std., zum Vogelbeobachtungsturm 1 Std., Rückweg 1.15 Std.
Die Tiroler Achen
Sie ist der größte Zufluss des Chiemsees, in den sie, auf ihrem Weg aus Tirol kommend, zwischen Grabenstätt und Feldwies mündet. Der Wildfluss selbst gleicht dabei einem Schwerlasttransporter, befördert er doch Unmengen an Schwebeteilchen und feinen Sedimenten in den Chiemsee. So entstand das große Delta an seiner Flussmündung, das bis heute um fast einen Hektar pro Jahr wächst. Das bedeutet, dass in wahrscheinlich knapp 8000 Jahren – also in einem Wimpernschlag in der geologischen Zeitgeschichte – vom Chiemsee nichts mehr übrig sein wird. Schon heute ist dort das Wasser extrem seicht und damit ein Paradies für Wasservögel aller Art. Aber auch Wiesenbrüter fühlen sich in dem seit 1954 unter Naturschutz stehenden Gebiet sehr wohl. Wer es noch genauer erkunden möchte, kann von Mai–Okt. jeden Freitag und Samstag eine eindrucksvolle Erlebnisbootsfahrt dorthin unternehmen – die einzige Möglichkeit, dem streng geschützten Delta der Tiroler Achen und ihrer Vogelwelt ganz nahe zu kommen (zeitige Voranmeldung dringend angeraten, www.chiemsee-alpenland.de).
Tipp
In Übersee gibt es noch einen netten Barfußpfad, etwas südwestlich des Bahnhofs bei der Sudetenstraße.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.