Wandern Chiemsee-Chiemgau: Von Traunstein auf den Hochberg
Über die Dörfer. Traunstein ist eine lebendige Stadt, und man merkt: Hier lässt es sich gut leben. Die Traun begrenzt die Stadt im Osten, und so beginnt direkt vor ihren Toren eine Landschaft, die völlig konträr zur Stadt ist: kein Trubel, sondern stille Wälder und Felder und, dazwischen eingestreut, winzig kleine Dörfer. Hier findet man Ruhe, Erholung und als i-Tüpfelchen ein Wirtshaus mit weiter Aussicht.
Auf den Hochberg
Wir beginnen unsere Wanderung am Erlebnis-Warmbad Traunstein und gehen auf der Straße zwischen Schwimmbad und Autobahnzubringer Richtung Hochberg. Nach gut 200 Metern biegt diese Straße links ab, wir aber laufen weiter geradeaus in die Sackstraße. An ihrem Ende beginnt ein Weg, der an einer Schnellstraßenschleife entlangführt. Gleich danach wird es ruhiger, und wir kommen in den Wald. Über eine lange Treppe geht es am Hochufer der Traun aufwärts.Unter schattigen Buchen und Eichen wandern wir nun einsam durch den Wald. Alle Abzweigungen lassen wir unberücksichtigt und folgen stets den Wegweisern zum Hochberg. Nach einigem Auf und Ab treten wir beim Sendeturm Hochberg endgültig aus den Bäumen. Über die Wiesen gehen wir zur Straße. Unser Blick schweift weit nach Norden: Links glänzt der Chiemsee vor der Ratzinger Höhe, und unter uns liegt Traunstein, das in den letzten Jahren unglaublich gewachsen ist. Rechts im Hintergrund sieht man ganz deutlich das Salzachtal, das Bayern und das Land Salzburg trennt.
Gasthof mit Aussicht
Auf der Straße wenden wir uns nach rechts, passieren die Sendeanlage und haben beim Gasthof Hochberg den nächsten Aussichtspunkt erreicht. Den besten Blick, jetzt nach Süden, hat man einige Meter hinter dem Gasthof beim Kriegerdenkmal: Links beginnt die Bergkette mit Hochstaufen und Zwiesel, dann folgen Watzmann und Hochkalter im Hintergrund. Vor dem lang gestreckten Höhenrücken des Rauschbergs bei Ruhpolding liegt der bewaldete Zinnkopf, auf der anderen Seite des Trauntals finden wir Hochfelln, Hochgern und Kampenwand. Der Gasthof ist nicht nur wegen seiner Wildspezialitäten berühmt, sondern auch wegen seiner Kuchen und Torten, die alle im Haus gebacken werden.Obst in Hülle und Fülle
Anschließend wandern wir auf der Straße bergab und werfen einen kurzen Blick in die kleine mit Holzschindeln verkleidete Kapelle von Höll, die leider vor ein paar Jahren völlig ausgeraubt wurde. Auch die hübschen Bauernhäuser an der Straße verdienen Aufmerksamkeit. Nach dem letzten Haus von Höll, vor dem Trafohäuschen, gabelt sich die Straße. Wir wenden uns nach links und erreichen an den nächsten zwei Bauernhöfe den Weiler 4 Hinterwelln, der etwas abseits der Straße liegt. Dort biegen wir nach links und erreichen zwei weitere Höfe von Hinterwelln. Beim letzten Hof liegt ein großer eingezäunter Obstgarten – ein toller Anblick im Frühjahr, wenn alles blüht. Diesen Grund hat der Obstbauverein von Traunstein gepachtet und hier nicht weniger als 60 verschiedene Obstsorten gepflanzt. Mit diesem Versuch soll herausgefunden werden, welche Obstsorten in dem rauen Klima hier oben noch gut gedeihen.
Rückweg nach Traunstein
Bald darauf hat der Teer ein Ende, und wir wandern auf einer Waldstraße zu einer Kreuzung. Hier wenden wir uns nach links, passieren eine Lichtung, die uns nochmals den Blick auf Hochfelln und Hochgern freigibt, und stoßen schließlich wieder auf eine Teerstraße. Wir folgen ihr nach rechts durch die Weiler Paulöd und Rutzöd und durch das 5 Gut Eppenstatt. Dann begleitet uns eine Birkenallee nach Graben. Hier beginnt ein Wiesenweg, der im Wald als Hohlweg abwärts zu einer Straße mit Brücke führt. Auf ihr überqueren wir den Bach und erreichen kurz darauf eine Weggabelung, an der wir uns rechts halten.Wieder geht es über einen Bach, und wir steigen im weiten Bogen zum nächsten Weiler Hütt hinauf. Von dort führt eine kleine Teerstraße in einen Laubwald. Etwa 50 Meter nach dem Waldrand führt links ein schmaler Fußweg in die Schlucht des Röthelbachs. Ein paar Treppen helfen, die steilsten Stellen zu überwinden. Nach einem Holzplatz wird der Weg breiter und geht langsam in eine Fahrstraße über. Wir passieren einen Hundeübungsplatz und den Röthelbachweiher und haben unmittelbar danach wieder das Erlebnis-Warmbad Traunstein erreicht. Jetzt ist hoffentlich noch Zeit, um Traunstein zu besuchen.
Region
Touren-Charakter
Einfache Halbtageswanderung, nur teilweise im Schatten. Meist auf Wanderwegen und wenig befahrenen geteerten Straßen
Ausgangspunkt
Erlebnis-Warmbad Traunstein
Endpunkt
Erlebnis-Warmbad TraunsteinRoute
Zum Sendemast 1 Std., auf den Hochberg 10 Min., nach Hinterwelln 20 Min., Abstieg 1.30 Std.
Vom Wandern und Pilgern
Ein Teil der heutigen Wanderung verläuft über den Pilgerweg des hl. Rupert. Er wirkte Ende des 7. Jh. in Salzburg und Umgebung und gilt deshalb als Schutzpatron des Landes Salzburgs und von Bayern. Das Rupertuskreuz ist das Logo dieses Wegs. Aber jede Art von Wandern hat gleichzeitig etwas vom Pilgern: Beim Wandern folgen wir unserer Sehnsucht; es geht darum, aufzubrechen, den ersten Schritt zu tun, unbekannte Wege zu gehen und Neues zu entdecken. Oft sind es die Kleinigkeiten am Wegrand inmitten schönster Natur oder bei einer herrlichen Aussicht, die uns innere Ruhe schenken und die Augen öffnen. Man muss es nur ausprobieren!
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.