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Wandergenuss
wandern

Wandern Chiemsee-Chiemgau: Von Siegsdorf nach Maria Eck

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

Die Fürbitterin des Chiemgaus. Fährt man auf der Autobahn am Chiemsee vorbei Richtung Salzburg, so lugt auf der rechten Seite aus den Wäldern ein kleines Kirchlein hervor: die Wallfahrtskirche Maria Eck. Man kann sie zwar bequem mit dem Auto erreichen, viel schöner ist jedoch die Wanderung von Siegsdorf aus, die uns 50 Millionen Jahre in die Erdgeschichte zurückblicken lässt.

Beschreibung

Fische beobachten 

Wir beginnen unsere Wanderung am Bahnhof Siegsdorf und wandern über den lang gestreckten Parkplatz am Bahndamm entlang Richtung Ausfahrt zur Fahrstraße. Ihr folgen wir in gleicher Richtung ein kurzes Stück zum Bahnübergang. Vor ihm zweigt rechts ein Wanderweg ab, der zwischen Bahn und Traun entlangführt. Wir passieren ein Stauwehr. Am anderen Ufer hat man eine Fischtreppe gebaut, und wenn man Glück hat, lassen sich hier Fische beobachten, die sich mit großen Sprüngen von Stufe zu Stufe über die Wasserkaskaden aufwärts kämpfen. Schließlich erreichen wir eine Straße, die auf einer Brücke über die Traun führt. Hier werden wir etwas später den Fluss überqueren.Abstecher in die Eiszeit 

Zunächst aber wenden wir uns für einen Abstecher nach links, überqueren die Fahrstraße und wandern auf der Anliegerstraße durch die Wohnsiedlung. An deren Ende finden wir eine Unterführung, die unter der viel befahrenen Staatsstraße Richtung Ruhpolding durchführt. Nach dem Tunnel nehmen wir den Weg in die Waldschlucht in den Gerhartsreiter Graben.

Nach etwa 500 Metern kommen wir an die Stelle, an der 1985 das Mammut ausgegraben wurde, das wir heute im Mammutmuseum in Siegsdorf bewundern können. Schautafeln erklären uns die Ausgrabung. Unmittelbar dahinter liegen zwei große Steinblöcke, und hier finden wir die berühmten Maria Ecker Pfennige als kleine unscheinbare Kalkplättchen. Sie haben als große Einzeller vor 50 Millionen Jahren gelebt und versteinerten auf dem Meeresgrund.

Über den Soleleitungsweg 

Wir wandern auf demselben Weg zur Brücke zurück, überqueren die Traun und gehen am anderen Ufer weiter flussaufwärts. Nach einem Quellschutzgebiet überqueren wir einen Werkskanal, der das Siegsdorfer Elektrizitätswerk versorgt, passieren eine Kneippanlage, die sich auch für Kinder als idealer Abenteuerspielplatz erweist, und kommen schließlich nach der Bahnbrücke wieder an eine Teerstraße. Auf ihr laufen wir nur ca. 200 Meter rechts aufwärts und biegen dann kurz nach dem Schild »Privatstraße« links in den Wiesenweg ein. Ein paar Treppen bringen uns auf die Höhe der alten Soleleitung.

Nahezu eben führt unser Weg jetzt den Hang entlang. Unter uns liegen zahlreiche Fischweiher, die aus dem Hangwasser, das hier überall aus dem Berg drückt, gespeist werden. Wir queren eine weitere Teerstraße, dann führt der immer noch ebene Weg an einer Felswand entlang. Links unter uns liegt Eisenärzt, in dem bis 1878 Eisenerz abgebaut wurde.

Aufstieg nach Maria Eck 

Vor einem Erholungsheim treffen wir auf einen Weg, der sich von Eisenärzt heraufzieht. Auf ihm geht es nun nach rechts steil aufwärts. Bei der Weggabelung nehmen wir weiter aufwärts den rechten Weg. An einer Kapelle mit einer Kopie des Gnadenbilds von Maria Eck vorbei erreichen wir den Waldrand, wo sich der Weg wieder gabelt. Jetzt wenden wir uns nach links, wandern nochmals durch den Wald und erreichen schließlich die Straße nach Maria Eck. Wenn wir sie queren, können wir auf dem breiten Wallfahrerweg parallel zur Straße die letzten 500 Meter gemächlich links aufwärtsgehen. So erreichen wir unser Ziel, die Wallfahrtskirche Maria Eck, ganz bequem.

Am Hochaltar der Kirche hängt das Gnadenbild Maria Schnee, die Kopie einer Ikone aus der römischen Kirche Maria Maggiore (s. Tippkasten). Die zahlreichen Votivbilder in der Kirche sowie der große Platz gegenüber der Kirche, auf dem an Wallfahrtstagen Gottesdienste unter freiem Himmel abgehalten werden, zeugen davon, wie beliebt dieser Wallfahrtsort im Chiemgau ist. Wir gehen außen um die Kirche herum und stehen auf einer Terrasse, die einen weiten Blick über den gesamten Chiemgau erlaubt: Links schaut der Chiemsee zu uns herüber, fast unter uns liegt das alte Kurhaus von Bad Adelholzen, links davon sehen wir die modernen Abfüllanlagen für das Adelholzener Mineralwasser, das es inzwischen in Bayern zum Marktführer gebracht hat. Über Siegsdorf finden wir den Hochberg bei Traunstein (Tour 22), und im Hintergrund liegt die Kreisstadt Traunstein. Wer möchte, kann auch noch bis zum Kloster hinaufsteigen, dort wird die Aussicht noch besser.Zurück nach Siegsdorf 

Wir wandern zunächst auf dem Wallfahrerweg den Berg wieder abwärts, gehen an der Stelle vorbei, an der wir auf die Straße gestoßen sind, und passieren ein großes Gestüt. Etwas danach wendet sich der Weg links von der Straße ab. Wir wandern an ein paar Häusern vorbei, schauen nochmals zurück auf den Chiemsee mit seinen Inseln und finden im Hintergrund die Ratzinger Höhe, die wie ein großer Wall die Sicht am Horizont abschließt. Dann führt der Weg steil abwärts zu einem schmalen Teersträßlein, das uns nach links zur 5 Verbindungsstraße von Siegsdorf nach Bergen bringt. An der Einmündung finden wir das Mammutheum, ein privates Museum, das sich ebenfalls der Vorgeschichte widmet.

Jetzt ist der Weg zurück nicht mehr zu verfehlen: Er führt neben der Fahrstraße entlang direkt nach Siegsdorf. Im Ort überqueren wir die Traun und entdecken nach der Brücke neben dem Mammutmuseum im Kurpark noch die mit Wasser betriebene Kugelmühle und vor allem Rudi, eine Mammutnachbildung. Von den auf den Boden gemalten Mammut-Fußspuren werden wir vom Museum bis zum Bahnhof Siegsdorf zurückgeleitet.

Touren-Charakter

Einfache Halbtageswanderung auf Wegen mit viel Schatten, ein kurzes Stück neben der Autostraße. Mit dem Kinderwagen möglich, den man aber ein kurzes Stück über Treppen tragen muss. Auch im Winter begehbar, wenn kein Neuschnee liegt

Ausgangspunkt

Bahnhof Siegsdorf

Endpunkt

Bahnhof Siegsdorf

Route

Bis Gerhartsreiter Graben 30 Min., bis Maria Eck 1.30 Std., Rückweg 1 Std.

Maria Eck

Das Hochaltarbild von Maria Eck zeigt die Muttergottes mit ihrem Kind, seitlich umgeben von Engeln, unter ihr Beter aus allen Ständen mit einem Bild der Wallfahrtskirche. Es ist die Kopie einer Ikone aus der römischen Kirche Maria Maggiore und wird Maria Schnee genannt. Das geht auf die Gründungslegende von Maria Maggiore zurück: Ein Schneesturm im Hochsommer hätte Papst Liberius gezeigt, wo er die Kirche bauen sollte. Diese Legende wurde von Rom-Pilgern weit verbreitet, und als man den Sieg von Lepanto und, mehr noch, den Sieg von Peterwardein über die Türken der Fürbitte der Muttergottes von Maggiore zuschrieb, gab es kein Halten mehr – allenthalben entstanden Maria-Schnee-Kirchen, und eine davon ist Maria Eck.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.