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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Chiemsee-Chiemgau: Von Nußdorf in den Kirchwald

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:15 Std.
Aufstieg:
230 m
Abstieg:
230 m

Der Legende von Michael Schöpfl auf der Spur. Die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung im Kirchwald ist das Ziel dieser Tour. Dabei wandelt man auf den Spuren der Legende von Michael Schöpfl. Tafeln mit Rosenkranzgeheimnissen begleiten uns auf dem mystisch anmutenden Weg hoch über dem Mühlthal.

Licht und innere Einkehr spenden die Kerzen auf dem Altar der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchungwandern, leicht
Licht und innere Einkehr spenden die Kerzen auf dem Altar der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung© Michael Kleemann
Beschreibung

Der Einsiedler Maria Heimsuchung im Kirchwald ist ein viel besuchter Wallfahrtsort. Mitten im Wald hoch über dem Mühlthal liegt die Kirche am Fuße des Heuberges. Um diesen Berg am Eingang des Inntales ranken sich auch viele Legenden und Sagen. Eine dieser Legenden handelt von Michael Schöpfl. Der Tuchmachergeselle war ursprünglich Protestant. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges um 1643 pilgerte er von Iglau in Mähren bis nach Rom. Dort trat er in den katholischen Glauben über. Auf seinem Rückweg geriet er durch Kriegswerber in Todesgefahr. So versprach er, im Falle seiner Rettung als Einsiedler Gott dienen zu wollen.

Der Legende nach bat er für die zu erbauende Kapelle um ein Zeichen. Am 21. September 1644 sah Schöpfl den Schuh des Jesuskindes offen auf dem Gnadenbild. So war ihm klar, dass er hier auf dem Platz der heutigen Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung die Kapelle bauen sollte. Am Fuße einer Quelle richtete sich Schöpfl als Einsiedler ein. Die Quelle war für Mensch und Tier als schädlich bekannt. Doch als er geweihtes Wasser hinzugoss und anschließend seine römischen Reliquien ins Wasser legte, fanden seine Gebete durch Maria Erhörung.

Die Quelle hatte nun heilende Wirkung, kranke Menschen aus der nahen Umgebung kamen und gesundeten. So entstand ein viel besuchter Wallfahrtsort. Die heutige Kirche wurde im Jahre 1720 durch den Aiblinger Wolfgang Dientzenhofer erbaut. Ein altes Bauernhaus in der Gritschen weist auf diese Legende mit einer Lüftlmalerei hin. Dorthin gelangt man über den schönen Kreuzweg auf der Tour. Ich selbst habe in der Wallfahrtskirche während einer Bergwanderung mit einer großen Gruppe vor einem schweren Gewitter Zuflucht gesucht. In der Kirche brannten die Kerzen, draußen zuckten rote Blitze, deren Lichtschein durch die Fenster in den Kirchenraum drang – eine wahrhaft mystische Atmosphäre.

Kirchen und Kreuzweg

Von der Bushaltestelle gehen alle, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, entgegen der Fahrtrichtung die Hauptstraße entlang. Am Steinbach nehmen wir den südseitigen Uferweg bis zur  überdachten Holzbrücke. Das Schild »Heuberg« leitet uns in diesem Wegabschnitt. Autofahrer folgen derweil rechts dem »Fußweg Nußdorf« entlang des Baches und überqueren die Holzbrücke links. Ab der Brücke folgen dann alle dem Wegweiser »Kirchwald-Heuberg« über einige Stufen hinauf. Auf dem Heubergweg, in Höhe Haus 22, gehen wir nach links.

An der nächsten Straßengabelung geht es nach rechts mit dem Wegweiser »Kirchwald, Gritschen«. Gleich darauf an der nächsten Weggabelung geht es wieder nach links mit dem Wegweiser »Heuberg«. Unmittelbar darauf folgt eine weitere Weggabelung. Hier gehen wir wieder nach links mit dem Wegweiser »Kirchwald-Heuberg«. Nun geht es über viele Stufen bergauf. Auf dem Weg sind Tafeln mit Rosenkranzgeheimnissen angebracht.

Am Ende geht es dann links mit dem Schild Kirchwald über einen betonierten Weg bergauf. An der nächsten Weggabelung gehen wir neuerlich nach links Richtung Gritschen zur Kirche. Anschließend führt ein Kreuzweg durch den Wald, fast eben bis zum Waldrand bei Gritschen, dem Ende des Kreuzweges. In Gritschen folgen wir einer Nebenstraße steil bergab in das Mühlthal, der Abzweig »Brennbichl« wird dabei ignoriert.

Dann geht es links weiter auf einer Nebenstraße durch das Mühlthal entlang des Steinbaches. Später zweigt links der Nußdorfer Mühlenweg ab mit Schautafeln zum Thema Ortsentwicklung und Wasserkraft. So erreichen wir den Ortsrand von Nußdorf und gehen auf dem bereits bekannten Hinweg zurück zu den Ausgangspunkten der Wanderung.

Touren-Charakter

Breite Wege, Wanderwege

Ausgangspunkt

Bahn/Bus: Haltestelle Nußdorf, Neubeurer Str.; Auto: Nußdorf, Parkplatz Mühlthal

Endpunkt

Bahn/Bus: Haltestelle Nußdorf, Neubeurer Str.; Auto: Nußdorf, Parkplatz Mühlthal

Wegbeschaffenheit

Die Wege sind im Winter einige Tage nach Neuschnee getrampelt.

Neubeuern

Bus- und Autofahrer können gleichermaßen noch einen Abstecher nach Neubeuern machen. Der Marktplatz mit seinen historischen Bauten bietet zusammen mit Schloss Neubeuern, das hoch über dem Ort thront, ein einmaliges Ambiente. Auf der Rückseite des Schlosses befindet sich die mystische Wolfsschlucht, die ebenso auf eine Erkundung wartet.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.