Wandern Chiemsee-Chiemgau: Uferwanderung am Chiemsee

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Inselglück

Drei Inseln liegen im Chiemsee: die Herreninsel, die Fraueninsel und die unbewohnte Krautinsel. Am schönsten ist die Fraueninsel mit ihren malerischen Fischerhäusern und der altehrwürdigen Abtei der Benediktinerinnen. Den guten Geist, der bis heute von diesem Kloster ausgeht, kann man ebenso wie die jahrhundertealte Geschichte überall auf der Insel spüren.

Über die Schafwaschener Bucht

Wir beginnen unsere Wanderung an der Schiffsanlegestelle im Priener Ortsteil Stock und gehen auf der Uferpromenade zum See. Dort beginnt der Chiemsee-Uferweg, der uns bis Gstadt führen wird. Beim Blick über den See auf die Herreninsel sehen wir durch eine große Schneise auf der Insel das Königsschloss. Unser Weg führt durch den breiten Schilfgürtel des Sees, der durchwegs als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Wir passieren die Fischräucherei Winklfischer und kommen zur »Fischhütte«, beides einfache Fischgaststätten, die aber unglaublich guten und absolut fangfrischen Fisch bieten. Bei der »Fischhütte« führt der Weg links vom See weg, aber kurz darauf wandern wir wieder parallel zum Seeufer über den verlandeten Seegrund. Auf einer hohen Brücke überqueren wir zuerst einen Seitenarm der Prien und dann auf der nächsten Brücke den Hauptarm. Die Prien hat hier eine große Landzunge angeschwemmt. Diese schiebt sich so weit in den Chiemsee hinein, dass nördlich davon die Schafwaschener Bucht entstanden ist. Vorbei an dem beliebten Badestrand mit seinem Kiosk führt unser Weg weiter nach Norden, und wir erreichen in Schafwaschen den Gasthof Seehof.

Am Nordufer

Dort folgen wir für ein kurzes Stück der Fahrstraße Rimsting–Seebruck nach rechts, dann beginnt ebenfalls nach rechts wieder der Chiemsee-Rundweg. Am Ende der Schafwaschener Bucht passieren wir die private Halbinsel Sassau und kurz darauf in Kailbach ein paar Fischerhäuser. Wenig später geht es, immer am Uferweg bleibend, um die Halbinsel Urfahrn. Bei der Mühlner Bucht kommen wir nach Breitbrunn. Dort können wir uns entscheiden, ob wir für das letzte Stück nach Gstadt dem Uferweg treu bleiben oder zur Abwechslung über den Höhenweg gehen. Beide Wege sind einmalig schön. Unsere Wanderung endet in Gstadt, wo wir für die Rückfahrt Tickets der Chiemsee-Schifffahrt lösen und zur Fraueninsel übersetzen.

Spaziergang auf der Fraueninsel

Egal, ob wir die Frauenin­sel nach rechts oder nach links um­run­den – alle Wege führen zur Abtei der Benediktinerinnen, die ihren historischen Ursprung im ausgehenden 1. Jahrtausend hat. Wahrscheinlich ist das Kloster eine Gründung des Bayernherzogs Tassilo III. Die prominenteste Persönlichkeit des Klosters ist jedoch nicht der Gründer, sondern Irmengard (831–866), die Tochter König Ludwig des Deutschen. Sie kam 857 auf die Insel und brachte das Kloster nicht nur zur Blüte, sondern prägte sich durch ihr Wirken so tief in die Herzen der Menschen ein, dass sie heute noch, inzwischen selig gesprochen, als Patronin des Chiemgaus gilt. Ansonsten gibt es nichts Schöneres, als einfach zwischen den Fischerhäusern und den bunten Gärten über die Insel zu bummeln. Hier sind es die kleinen Details, die vielen malerischen Winkel und die netten Lokale, die uns immer wieder aufs Neue bezaubern. Von der Fraueninsel kehren wir mit dem Schiff zurück nach Prien.

Nicht versäumen

Die Chiemsee-Maler waren Anfang des 20. Jhs. ein Begriff in der Kunstwelt. Sowohl im Gasthaus Zur Linde als auch beim Inselwirt auf der Fraueninsel findet man noch Bilder von ihnen in der Wirtsstube, mit denen sie wohl einst ihre Zeche bezahlten. Die meisten Bilder der Malschule sind im Heimatmuseum Prien ausgestellt; es bietet einen hervorragenden Überblick über zwei Jahrhunderte Kunst am Chiemsee.

Darum einzigartig

Dieser wohl schönste Wegabschnitt entlang des Chiemsees ist eine einzigartige Symphonie von Licht, Wasser, Farben und Weite. Schilf wiegt sich im Wind, und zwischen Wasserblau und Himmelsazur stehen am Horizont die grünen Chiemgauer Berge.