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Wandern Chiemsee-Chiemgau: Schmugglerweg entlang der Tiroler Achen

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
500 m
Abstieg:
500 m

Kulturelle Kleinode im Grenzland. Auf alten Schmugglerwegen und Säumerpfaden wandern wir im Grenzgebiet zwischen Tirol und Bayern. Zwei für die Region bedeutende Kunstschätze liegen direkt am Weg: die Wallfahrtskirche Maria Klobenstein an der Tiroler Achen und die gotische Bergkirche Streichen. Für den Kontrast sorgen Einkehrmöglichkeiten, tolle Aussichten, die Entenlochklamm und eine spannende Hängebrücke.

Beschreibung

Auf Schmugglerwegen 

Vom Parkplatz der ehemaligen Geigelsteinbahn in Ettenhausen folgen wir der Beschilderung auf den Schmugglerweg, der am Ende des ersten Parkplatzes beginnt. Mit viel Trubel müssen wir zum Glück nicht rechnen, denn die Bahn ist schon seit fast 20 Jahren nicht mehr in Betrieb; so herrscht hier rund um den Geigelstein beschauliche Wanderruhe. Im Wald wendet sich der Weg gleich nach links und kurz darauf nach rechts. Mit schönster Aussicht auf die Südseiten von Hochplatte und Kampenwand geht es am Waldrand entlang und dann über eine Wiese zu einem 1 quer verlaufenden Weg.In diesen biegen wir rechts ein und können uns nun eigentlich nicht mehr verlaufen. Der breite Weg führt uns in den Wald hinein, der uns gerade im Herbst ein farbenprächtiges Spektakel bietet. Im leichten Auf und Ab passieren wir den tief unter uns liegenden Rudersburger See. Bald queren wir zwei Brücken und freuen uns über die abwechslungsreiche Strecke. Mal geht es über kleinere Wiesen, dann zieht sich der Weg an Felswänden entlang und folgt dabei beständig allen Einschnitten und Kurven der Bergflanke. Immer wieder hören wir vor allem die Tiroler Achen in ihrem Flussbett unter uns grummeln; eine gute Sicht bleibt uns aber meist durch die Bäume und die steil abfallenden Flanken verwehrt.

Schließlich endet der bequeme breite Forstweg. Nach rechts beginnt nun ein steil ansteigender Bergpfad, der sogar an einer Stelle mit einem Seil gesichert ist – nun wird der Weg schon deutlich mehr seinem Namen als Schmugglerpfad gerecht!

Zur Brücke über die Entenlochklamm 

Bald darauf haben wir die Grenze nach Tirol erreicht. Gut, dass hier nicht mehr patrouilliert wird und wir tagsüber unterwegs sind, denn laut Grenzschild ist der Grenzübertritt nur zwischen 6 und 21 Uhr erlaubt. Netterweise steht hier auch eine Rastbank, wo wir uns eine Pause gönnen dürfen. Immerhin sehen wir nun zum ersten Mal die kleine Wallfahrtskirche Klobenstein und mit etwas Suchen auch die Streichenkapelle.Direkt nach dem Grenzschild machen wir uns an den Abstieg. Steil geht es nun bergab, etwas Konzentration ist gefragt. Dann verzweigt sich der Weg: Nach rechts könnten wir bis Kössen weiterwandern, nach links folgt der finale Abstieg hinunter zur Tiroler Achen, zur Hängebrücke und damit zur Flussüberquerung hinüber nach Klobenstein. Die 3 Hängebrücke ist ganz eindeutig ein Höhepunkt auf dieser Tour; sie erlaubt Blicke in die Entenlochklamm der Tiroler Achen. Auf seinem Weg zwischen Kössen und Ettenhausen zwängt sich der Fluss hier durch ein schmales Felsenkorsett – ein beliebtes Revier für Kajakfahrer und Wild-Water-Rafter. Von der Kiesbank aus kann man sie gut beobachten.

Wallfahrtskirche und Einkehr 

Zum Rasten können wir aber auch ein paar Höhenmeter weiter aufsteigen. Direkt unterhalb der Wallfahrtskirche Klobenstein liegt der gleichnamige Gasthof mit seinem gemütlichen Gastgarten. An großen Mühlsteintischen werden diverse Schmankerl serviert (leider kein Cappuccino).Wer seinen Hunger etwas verschieben kann, auf den warten später noch mehrere Einkehrmöglichkeiten. Jetzt gehört natürlich noch die kleine Wallfahrtskirche besichtigt. Durch den »geklobenen«, also den gespaltenen Stein können wir hindurchsteigen. Die dazugehörige Sage lesen wir auf einer Informationstafel in der Kirche.

Zum Streichenkirchlein 

Nach dem Besuch der Kapelle steigen wir weiter hinauf zur Autostraße, die Schleching und Kössen verbindet. Dieser Straße müssen wir nun für ca. 800 Meter nach links folgen, teils auf einem Gehsteig, teils auf dem Pfad daneben. Erst unmittelbar vor dem zweiten Tunnel beginnt dann nach links wieder ein Wanderweg, der zur Bäckeralm und nach Streichen ausgeschildert ist. Der anfangs breitere Weg steigt gemütlich an, verlässt bald den Wald, und dann erleben wir schönste Ausblicke auf das Achental und seine umgebenden Berge.Der Weg teilt sich: Nach rechts könnten wir über die Bäcker­alm zur Streichenkapelle aufsteigen, doch der direkte und schnellere Weg führt nach links über eine lang gestreckte Almwiese. Weiter ansteigend wird er zu einem Pfad, der wieder in den Wald hinein und schließlich ganz zum Schluss über eine kleine Felsstufe führt. Dann stehen wir direkt an der 5 Streichenkapelle, die auf einem kleinen Plateau hoch über dem Tal errichtet wurde. Nicht nur die Aussicht auf Schleching ist wunderschön – die wahren Schätze verstecken sich im Innern des Gotteshauses (s. Tippkasten). Und da man von Kunst alleine nicht satt wird, liegt idealweiser direkt am Fuß der Kirche der Berggasthof Streichen mit seiner bayerischen Küche.

Abstieg ins Tal 

Um zurück ins Tal zu gelangen, folgen wir der kleinen ungeteerten Auffahrtsstraße abwärts. Die tolle Aussicht vom Berggasthof hat sich natürlich herumgesprochen, und so müssen wir mit etwas Verkehr rechnen, denn nicht alle Besucher steigen zu Fuß herauf. Kurz nach dem zweiten Wanderparkplatz (den direkt am Gasthaus nicht mitgerechnet) kürzen wir über einen kleinen Pfad nach links ab; er führt uns deutlich schneller und steiler abwärts. Dann treffen wir wieder auf die Zufahrtsstraße, die ab jetzt geteert ist, und kommen links nach unten ins Tal.Dort stoßen wir auf die große 307, die Deutsche Alpenstraße. Dieser folgen wir (leider ohne Gehweg) nach rechts bis über die Achental-Brücke, die zum Glück schon in Sichtweite liegt. Auf der anderen Uferseite wählen wir dann den zweiten Weg nach links. Der Geigelstein-Parkplatz ist zwar schon an der ersten Abzweigung ausgeschildert, aber das würde einen kleinen Umweg bedeuten (auch wenn dieser Weg dabei über den schönen Achendamm führt). An den zwei Scheunen halten wir uns rechts und folgen nun der Radweg-Beschilderung leicht aufwärts zurück Richtung Ettenhausen. An der Weggabelung eines aufgelassenen kleinen Parkplatzes biegen wir links ein und treffen wieder auf den Wiesenweg, den wir vom Hinweg bereits kennen. So erreichen wir ohne Umwege unseren Ausgangspunkt in Ettenhausen.

Touren-Charakter

Längere Wanderung, im zweiten Teil mit einer Steigung. Der Weg verläuft meist auf Wander- und Bergpfaden, etwas trittsicher muss man sein. Zwei kurze Wegabschnitte sind mit einem Seil gesichert, aber der Weg ist breit genug. Zwei kurze Streckenabschnitte verlaufen neben der Straße.

Ausgangspunkt

Ettenhausen, Parkplatz an der ehemaligen Geigelsteinbahn

Endpunkt

Ettenhausen, Parkplatz an der ehemaligen Geigelsteinbahn

Route

Bis Klobenstein 1.30 Std., Aufstieg Streichen 1.15 Std., Abstieg 30 Min., Rückweg 45 Min.

Streichenkirchlein

Ein prächtiger gotischer Hochaltar und zwei kleinere Seitenaltäre, ebenfalls aus gotischer Zeit, sowie wunderschöne Wandfresken geben uns eine Vorstellung, wie alle unsere Kirchen vor einem halben Jahrtausend aussahen. Heute erscheint uns das Kirchlein sehr abgelegen, doch als es erbaut wurde, war das durchaus nicht so: Es lag direkt am stark frequentierten Saumpfad, der vom Schlechinger Tal nach Kössen/Tirol führte.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.