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Wandergenuss
wandern

Wandern Chiemsee-Alpenland: Von Törwang auf den Dandlberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
430 m
Abstieg:
430 m

Im Land der Säumer. Der Samerberg ist ein lang gestrecktes Hügelgebiet unter der Hochries. Im Norden fällt das Land steil zur Rosenheimer Ebene ab, im Westen erreichen die Hügel mit dem Dandlberg fast 1000 Meter - ein ideales Wandergebiet, das keine großen Anforderungen an die Kondition stellt. Die abwechslungsreichen Wege führen zu kunsthistorischen Kostbarkeiten und zu wahrlich wunderbaren Aussichts­plätzen.

Beschreibung

Zur Aussichtskapelle 

Unsere Wanderung beginnt am Dorfplatz von Törwang mit seinen blumengeschmückten Häusern. Wir nehmen den Fußweg, der genau gegenüber dem Rathaus zwischen den Häusern beginnt und relativ steil über eine Wiese aufwärts führt. Wem das zu anstrengend ist, der wählt einfach die Straße, die beim Gasthof Zur Post abzweigt. Die Straße und der Wiesenweg treffen sich, dann geht es noch 300 Meter weiter, und wir stehen neben der mächtigen Luitpoldeiche an der berühmten Aussichtskapelle und erleben ein einzigartiges Panorama. Nach Norden fällt der Samerberg steil ins Alpenvorland ab, entsprechend weit öffnet sich der Blick von der Kapelle. Hier lohnt sich ein gutes Fernglas, 142 Kirchtürme soll man damit an klaren Föhntagen erkennen können. Die Gegenseite nach Süden wird über Törwang von der Hochries dominiert. Wie in einem Bilderbuch ausgebreitet, liegt der Samerberg mit seinen vielen Weilern und Kirchen unter uns. Nicht vergessen sollte man bei dem ganzen Schauen, einen Blick in die Kapelle zu werfen. Sie beherbergt ein schönes gotisches Tafelbild der Vierzehn Not­helfer.Nach Steinkirchen 

Wir wandern von der Kapelle aus durch den Weiler Obereck und halten uns nach dem ehemaligen Gasthof Schinkensepp an der Straßengabel links. Ein paar Hundert Meter nach dem Ortsendeschild macht unsere Straße einen Bogen nach links. Etwa am Ende dieser Kurve zweigt rechts ein Feldweg ab. An dem Jubiläumsbaum für die Jahrtausendwende, einer jungen Linde, vorbei gehen wir auf den nächsten Hügel. Eine Bank bei einem Feldkreuz lässt uns kurz verschnaufen, dann wandern wir durch den Weiler Oberleiten direkt auf die Kirche von Steinkirchen zu. Ihr wuchtiger Satteldachturm und das Patrozinium zum hl. Petrus weisen auf das hohe Alter der Kirche hin. Im Inneren steht die wertvolle gotische Plastik Christus als Schmerzensmann.

Auf den Dandlberg 

Von der Kirche aus gehen wir zur Straße vor. Der Wegweiser »Dandlberg« führt uns zum nächsten Weiler. Wir biegen rechts in den Dandlbergweg ab und folgen dieser Straße mit einem Linksknick. Nach dem letzten Haus gabelt sich die Straße – wir halten uns rechts und umwandern einen riesigen einzeln stehenden Baum, der aus zwei Stämmen besteht. Jetzt führt der Weg langsam aufwärts, und nach einer Rechtskurve stoßen wir wieder auf eine Weggabel.

Variante: Wer mit dem Kinderwagen unterwegs oder schlecht zu Fuß ist, der hält sich hier links und gelangt so direkt zur Dandlbergalm.

Wir nehmen den rechten Weg und lassen nach einem Wasserhochbehälter den Jungwald rechts liegen. Schließlich zweigt rechts ein Weg ab (Wegweiser »Dandlberg«); hier schwenken wir ein und treffen kurz darauf wieder auf eine Wegverzweigung, an der wir uns links halten. Durch den Hochwald, dann über eine Schonung und wieder durch den Hochwald erreichen wir den Gipfel des Dandlbergs, der jedoch keine Aussicht gewährt.So wandern wir geradeaus weiter. Der Weg durch den Buchenwald senkt sich ab, links unter uns tauchen bereits die Wiesen der Dandlbergalm auf. Gleich darauf stehen wir an dem großen Antennenmast, der für einen einwandfreien Fernsehempfang im Inntal sorgt. Der Punkt ist ideal ausgesucht, denn weit lässt er uns ins Inntal schauen, und uns gegenüber stehen die Berge um den Wendelstein und des Mangfallgebirges.

Nach links auf der ungeteerten Straße haben wir nach wenigen Metern die Dandlbergalm erreicht. Sie ist längst keine reine Alm mehr, sondern im Lauf der Jahre ein ausgewachsenes Wirtshaus geworden, in dem man hervorragend Brotzeit machen kann.

Nach Roßholzen 

Nach der Rast wandern wir auf der kleinen Zufahrtsstraße weiter, die rechts von der Alm leicht abwärts führt. Nach einem Waldstück öffnet sich der Blick auf den westlichen Samerberg mit Roßholzen unter der Hochries.Im Weiler Schilding steht eine eigenartige Rundkapelle. Sie gehört zum Bauernhof direkt daneben, dessen Bewohner sie vor ein paar Jahren aus einem alten Silo erbauten. Wir folgen aber nicht der Straße, in der die Kapelle steht, sondern biegen ca. 50 Meter davor rechts ab. Beim letzten Haus im Dorf entscheiden wir uns für den rechten Weg nach Roßholzen. Die betonierte Straße führt leicht abwärts. Kurz bevor der Beton endet, biegen wir links ab, überqueren auf einer kleinen Brücke einen Wassergraben und steigen wieder aufwärts nach Roßholzen. Im Inneren der Kirche St. Bartholomäus finden wir übrigens eine ganze Reihe wertvoller gotischer Figuren und Reliefs, die aus der Werkstatt des Chiemgauer Meisters von Rabenden stammen.

Rückweg über Friesing und Geisenkam 

Wir wandern an der Kirche und am Moarhof, einer Eventlocation, vorbei und kommen zur breiten Straße, die aus dem Inntal auf den Samerberg führt. Etwas links versetzt queren wir sie und wandern auf der kleinen Straße Richtung Sportplatz. Leicht aufwärts geht es dann links zu den Sportplätzen. Der Badwirt mit seiner bodenständigen Küche bietet sich für alle zu einer Rast an, die der Einkehr-Versuchung bei der Dandlbergalm widerstanden haben. Unmittelbar dahinter findet sich übrigens ein zwar einfaches, aber nicht minder erfrischendes Freibad, für das man (Stand 2018) keinen Eintritt bezahlen muss. Am Bad vorbei wandern wir zum nächsten Straßen-T, wenden uns dort nach rechts und erreichen den Weiler Friesing. Im Ort links und dann beim letzten Haus geradeaus geht es auf dem Feldweg weiter. Er führt zuerst über Wiesen und dann im Wald auf einen zweiten Weg, dem wir nach links zur nächsten Straße folgen. Wir biegen rechts in die Straße ein und wandern an einem Haus vorbei einen kleinen Hügel hinauf. Oben finden wir einen großen Wegweiser, der uns links in den Wald schickt. Wir überqueren zwei Bäche und wandern mit einigem Abstand wieder an der Rückseite des Hauses vorbei.Bald überqueren wir eine kleine Teerstraße, kreuzen den Steinbach auf einer breiten Brücke, passieren einen Wanderparkplatz am Lehrbienenstand und erreichen schließlich die 6 Straße Inn­tal–Törwang, die wir bei Roßholzen schon einmal überquert haben. Etwas rechts versetzt finden wir nach einer Bachbrücke links den schmalen Weg nach Geisenkam. Wir durchqueren den Weiler auf der Dorfstraße und kommen an einer kleinen Kapelle vorbei zurück nach Törwang und zum Dorfplatz.

Touren-Charakter

Einfache, aber längere Wanderung über Nebenstraßen und Feldwege; auch im Winter, wenn es nicht frisch geschneit hat, zu begehen. Verzichtet man auf den Dandlberg-Gipfel, ist die Tour auch mit Kinderwagen möglich.

Ausgangspunkt

Törwang, Dorfplatz

Endpunkt

Törwang, Dorfplatz

Route

Steinkirchen 45 Min., Dandl­bergalm 1 Std., Roßholzen 30 Min., Törwang 1.15 Std.

Der Samerberg und die Säumer

Die Bauern am Samerberg konnten nie auf große landwirtschaftliche Erträge hoffen. Dazu waren die Flächen der Felder zu klein. Noch heute sind die meisten Bauern Neben­erwerbslandwirte und fahren zur Arbeit in die Stadt. Früher verdienten sie sich vor allem als Säumer etwas dazu: Sie transportierten mit ihren Pferden Waren bis nach Italien – das gab der Landschaft ihren Namen. Große Kunst gibt es auf dem Samerberg nicht zu entdecken, dafür aber jede Menge kleine Schätze. So beherbergt die Kirche von Steinkirchen links vom Hochaltar ein einzigartiges Kunstwerk: den gotischen Schmerzensmann vom Samerberg, eine ungewöhnlich eindrucksvolle Christusfigur aus der zweiten Hälfte des 15. Jh.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.